Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 17: Gelistete Ostereier

TagebuchGötz Eisenbergs Corona-Tagebuch 17

Gelistete Ostereier

Als ich gestern auf einer Wanderung ein hart gekochtes Ei aufschlug und aß, musste ich daran denken, wie Ostern in meinem Elternhaus begangen wurde. Wir lebten in einem Einfamilienhaus in einem Kasseler Vorort. Das Haus lag inmitten eines großen Gartens, der geteilt war in ein Gemüse- und einen Obstgarten. Während meine Stiefmutter den Gottesdienst ihrer Freikirche besuchte und meine Brüder und ich in den Kindergottesdienst der örtlichen Kirchengemeinde geschickt wurden, versteckte mein atheistischer Vater die in der Woche zuvor gefärbten Eier.

Nach dem gemeinsamen Frühstück wurde die Suche eröffnet. Wir Kinder schwärmten aus und wurden auch bald fündig. Die entdeckten Eier mussten bei den Eltern abgeliefert werden und wurden in einem Korb gesammelt. Jedem Kind stand eine bestimmten Anzahl zu, unabhängig davon, wie viele Eier jeder von uns gefunden hatte. Mein Vater war ein solcher Meister im Verstecken, dass es jedes Mal eine gewisse Quote von Eiern gab, die nicht gefunden wurden. Oder erst im Laufe des Jahres, bei der Erdbeerernte oder beim Umgraben. … weiter

Tagebuch oben links: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay


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