Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 9: Sozialdarwinismus versus Solidarität
Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 9
Sozialdarwinismus versus Solidarität
Die zweite Woche unterm Ausnahmezustand beginnt. Ich gehe an der Lahn spazieren. Es ist sonnig, aber es geht ein eiskalter Wind. Deswegen sind nicht viele Leute unterwegs. Ein Jogger keucht vorüber. Zwei Spaziergänger weichen vor ihm zurück. Als wäre er der Leibhaftige. Auf einer Wiese steht regungslos ein Reiher. Über ihm kreist der erste Milan der Saison und hat vielleicht ein Auge auf dasselbe Beutetier geworfen. Seine Schreie sind weithin vernehmbar. Wie die radioaktive Wolke, die nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl und Richtung Westeuropa trieb, ist die gegenwärtige Bedrohung durch das Virus unsichtbar. Das gibt der ganzen Szenerie etwas Irreales, Gespenstisches. Immer mehr Leute tragen Atemschutz-Masken. … weiter
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