GEW Bayern fordert zum Workers Memorial Day ausreichenden Gesundheits- und Arbeitsschutz – nicht nur in Zeiten von Corona!

Stellungnahme: GEW Bayern

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Bayern, startet mit dem heutigen Tag Befragungen ihrer Mitglieder zum Thema Gesundheits- und Arbeitsschutz im Betrieb. Sie nimmt damit den Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, beim Wort. Er hat zum Gedenken an die durch Arbeit verstorbenen, verletzten oder erkrankten Menschen dazu ermahnt, dass unsere Gesellschaft im Arbeitsschutz besser werden müsse.

Der Gesundheits- und Arbeitsschutz spielte in der Vergangenheit oft eine vernachlässigte Rolle in zahlreichen Betrieben, auch in Einrichtungen des Bildungs- und Erziehungswesens. Betriebs- und Personalräte setzen sich mit ihren Forderungen nach Verbesserung der Arbeitsbedingungen häufig nicht durch, weil es auf Arbeitgeberseite angeblich wichtigere Themen gibt oder die finanzielle Seite als Totschlagargument herangezogen wird.

Dazu Elke Hahn, Geschäftsführerin der GEW Bayern: „Arbeit darf die Menschen nicht krank und kaputt machen! Das galt schon immer, gilt heute und gilt morgen! In Zeiten einer Epidemie wird das Thema plötzlich überall relevant und steht ganz oben auf der Tagesordnung.“ Die Gewerkschaften müssen ihr Möglichstes tun, um hier Veränderungen voran zu treiben, die schon lange überfällig sind. Dazu gehört auch die Bereitstellung ausreichend finanzieller Mittel und die Aufstockung um das nötige Personal, einschließlich der gesetzlich ohnehin vorgeschriebenen Einstellung von Betriebsärzt*innen. Schließlich ist die Arbeit selbst durch dauerhafte Anhebung der Gehälter wertzuschätzen. Mit einmaligen Prämien ist es nicht getan! Die Wiedereinführung von Flächentarifverträgen anstatt der Privatisierung von Betrieben und Einrichtungen der Daseinsfürsorge könnten ein zukunftsweisender Ansatz zur Lösung dieser Probleme sein.

Die Würde des Menschen ist unantastbar! Dieser Grundgesetzartikel gilt überall. Demokratie darf nicht vor dem Betriebstor haltmachen. Die GEW befragt ihre Mitglieder, um wertvolle Hinweise zu bekommen, was an den Arbeitsplätzen geändert werden muss, um ein würdevolles Arbeiten ohne Gefährdung der Gesundheit zu ermöglichen.


Elke Hahn
Geschäftsführerin
GEW Bayern
www.gew-bayern.de

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