GEW: Notfallplan statt Multiprofessionalität – Realität nicht schönreden!

An Grund-, Mittel- und Förderschulen können im neuen Schuljahr so genannte „pädagogische Unterstützungskräfte“ eingestellt werden. Sie sollen Lehrkräfte entlasten. Das ist begrüßenswert. Sie als Bereicherung im Sinne einer geforderten Multiprofessionalität an den Schulen zu bezeichnen ist allerdings politische Schönfärberei, stellt die Bildungsgewerkschaft GEW fest. Weiterlesen

Digitalisierung schadet Arbeitern und sorgt für Ungleichheit

Bericht: ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim

Neue digitale Technologien am Arbeitsplatz wirken sich unterschiedlich auf die Gesundheit von Beschäftigtengruppen aus. Bei Beschäftigten, die hauptsächlich manuellen Tätigkeiten nachgehen („Arbeiter“), verschlechtert sich der Gesundheitszustand und Krankentage nehmen zu, während sie sich auf Beschäftigte, die wissensintensive (Büro-)Tätigkeiten ausüben („Angestellte“), nicht auswirken. Allerdings verringern gezielte Schulungsmaßnahmen und eine unterstützende Unternehmenskultur die negativen Auswirkungen. Das zeigen Wissenschaftler/innen vom ZEW Mannheim sowie den Universitäten Konstanz und Edinburgh in einer Studie über gesundheitliche Auswirkungen der Digitalisierung. Diese basiert auf repräsentativen Befragungs- und Sozialversicherungsdaten von rund 3200 Arbeitnehmer/innen von 2011 bis 2019, die vom ZEW und weiteren Partnern erhoben wurden. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.zew.de

 

„Mehrarbeit in den Kitas ist keine Option“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Veröffentlichung der durch die Hans-Böckler-Stiftung geförderten Pilotstudie „Nur Teilzeit in der Kita? Arbeitszeitumfänge und Beschäftigungspotentiale in der Kindertagesbetreuung“ (TeKit)

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht mit Blick auf die vor wenigen Tagen veröffentlichte und von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Pilotstudie „Nur Teilzeit in der Kita? Arbeitszeitumfänge und Beschäftigungspotentiale in der Kindertagesbetreuung“ (TeKit) die Politik in der Pflicht, die Arbeitsbedingungen in den Einrichtungen zu verbessern. 45 Prozent der für die Studie Befragten möchten ihre Arbeitszeit weiter reduzieren. Nur 7 Prozent würden aufstocken. Von 56 Prozent der Teilzeitbeschäftigten wünschen sich lediglich 1,8 Prozent einen Vollzeitvertrag. Von den befragten Vollzeit-Kräften möchten rund 57 Prozent ihre Arbeitszeit reduzieren. Weiterlesen

„Brauchen große gesellschaftliche Kraftanstrengung!“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Gesamtstrategie „Fachkräfte für Kita und Ganztag“ des Bundesfamilienministeriums

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt, dass eine große Kraftanstrengung nötig sei, um die Attraktivität der Arbeits- und Rahmenbedingungen in allen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe zu verbessern. „Wir brauchen endlich ein gesamtgesellschaftliches Handeln, wenn es um die Gewinnung und Bindung neuer, dringend gebrauchter Fachkräfte in der Frühen Bildung, Erziehung und Betreuung geht“, sagte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied Jugendhilfe und Sozialarbeit, in Berlin mit Blick auf die heute vorgestellte Gesamtstrategie „Fachkräfte für Kita und Ganztag“ des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ). „Wenn wir nicht alle Kinder so begleiten und bestmöglich fördern, dass ihnen ein erfolgreicher Start ins Leben gelingt und sie ihren Platz in der Gesellschaft finden, sind die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Kinder und damit auf die gesamte Gesellschaft dramatisch.“ Weiterlesen

Rassismusmonitor: Wer trotz Vollzeitjob in Deutschland besonders armutsgefährdet ist

Bericht: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung e. V.

Der neue Kurzbericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa) ermöglicht erstmals eine Analyse der Armutsgefährdung dreier rassistisch markierter Gruppen in Deutschland: Schwarze, asiatische und muslimische Menschen. Demnach haben rassistisch markierte Menschen ein zum Teil deutlich erhöhtes Armutsrisiko gegenüber nicht rassistisch markierten Menschen, auch schützen eine hohe Bildung und Vollzeitjobs sie weniger. Die deutsche Staatsbürgerschaft kann das Armutsrisiko je nach Gruppe unterschiedlich stark senken. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.dezim-institut.de

 

GEW ruft am 22. Mai erneut zum Streik für kleinere Klassen auf

Mitteilung: GEW Berlin

Die GEW BERLIN setzt nach einigen Monaten Pause ihre Warnstreiks für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz fort. Um das Ziel kleinerer Klassen zu erreichen, ruft die GEW BERLIN für den 22. Mai die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin zur Arbeitsniederlegung auf. Grund dafür ist, dass der Berliner Finanzsenator auf eine erneute Verhandlungsaufforderung zur Tarifierung kleinerer Klassen nicht eingehen wollte.  Weiterlesen

Lehrkräfte ins Klassenzimmer, nicht in den Serverraum

GEW-Umfrage zur Digitalisierung an Schulen

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von Landesregierung und Schulträgern, dass sie die 4.500 Schulen in Baden-Württemberg digital fit machen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

„Wir haben in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei der Digitalisierung der Schulen gemacht. Wenn gleichzeitig 35 Jahre nach Einführung der ersten E-Mail-Adressen in Deutschland immer noch nicht alle 130.000 Lehrkräfte über eine eigene dienstliche E-Mail-Adresse verfügen, ist das ein Beispiel, welche Aufgaben noch vor uns liegen. Besonders bei der digitalen Qualifizierung der pädagogischen Profis ist noch viel Luft nach oben. Und wir brauchen für jede Schule externe Dienstleister, die für einen professionellen Support zuständig sind. Unsere gut qualifizierten Lehrkräfte müssen im Klassenzimmer und nicht im Serverraum stehen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, bei der Vorstellung einer GEW-Umfrage zur Digitalisierung in Stuttgart.

An einer GEW-Umfrage zum Stand der Digitalisierung haben im Dezember 2023 und Januar 2024 3.000 Lehrkräfte aller Schularten teilgenommen. Die Ergebnisse der Umfrage belegen einen Digitalisierungsschub. Den meisten Lehrkräften steht ein dienstliches Endgerät zur Verfügung (88,4 Prozent). Auch ein WLAN-Zugang ist in den meisten Lehrkräfte- und Klassenzimmern vorhanden. Digitale Präsentationstechnik wie Beamer oder Dokumentenkamera können im Schnitt 70 Prozent der Lehrkräfte nutzen. „In vielen Klassenzimmern ist die lange Vorherrschaft des Tageslichtprojektors und der Kreidetafel gebrochen. Der jetzt angekündigte digitale Arbeitsplatz lässt hoffen. Am Ende wird sich dieser nur durchsetzen, wenn die Anwendungen attraktiv sind. Wenn nicht, bleibt es beim Flickenteppich und das Kultusministerium wäre erneut gescheitert“, sagte David Warneck, stellvertretender GEW-Landesvorsitzender und Digitalexperte der Bildungsgewerkschaft.

Als größte Herausforderung nennt die GEW den technischen Support. An Gymnasien (33,3 Prozent), Beruflichen Schulen (43,6 Prozent) und Realschulen (42,8 Prozent) müssen sich Lehrkräfte weitgehend noch selbst um die Wartung der IT-Ausstattung kümmern. An Grundschulen (61,2 Prozent), Haupt- und Werkrealschulen (53,6 Prozent), Gemeinschaftsschulen (51,1 Prozent) sowie SBBZ (57,8 Prozent) entlasten immerhin in mehr als 50 Prozent der Schulen externe Anbieter die Schulen bei der technischen Betreuung. „Die Gemeinden, Städte und Landkreise sind gemeinsam mit der Landesregierung in der Pflicht, unsere Schulen schnell so auszustatten, dass die fast 1,5 Millionen Schüler*innen auf die durch Klimawandel und Fachkräftemangel wachsenden Herausforderungen fit gemacht werden können“, sagte Stein.

Ergebnisse der Umfrage zur digitalen Situation an den Schulen in Baden-Württemberg


15.4.2024
GEW Baden-Württemberg
www.gew-bw.de

 

Gute Schule braucht mehr Unterstützung für Schulleitungen

GEW-Schulleitungstag

Schulleitungen und Schulträger haben gemeinsame Ziele und tragen eine geteilte Verantwortung für die 4.500 Schulen im Land. Die GEW setzt sich für eine gute und effektive Zusammenarbeit ein.
Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet mehr Unterstützung für die Schulleitungen in Baden-Württemberg. Bisher seien die Schulen nicht ausreichend für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts aufgestellt.


„Digitalisierung, Ganztagsausbau und Schulhausneubauten sowie Sanierungen sind die Herausforderungen für viele Schulen im Land in den nächsten Jahren. Schulleitungen sind im Dauerstress und brauchen mehr Unterstützung. Schule ist auch ein Arbeitsplatz für Schulleitungen, die nicht verheizt werden dürfen, weil sie ihre Aufgaben so ernst nehmen, dass sie für ihre eigenen Bedürfnisse nicht lautstark eintreten. Unsere Schulleitungen wollen Schule gestalten und können oft nur Schule verwalten. Wir brauchen mehr Anstrengungen des Landes und der Schulträger, um für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte gut aufgestellt zu sein“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, vor etwa 200 Schulleitungsmitgliedern aller Schularten bei einer GEW-Tagung in Stuttgart.

Die Schulleitungen thematisierten, dass immer neue Aufgaben, weiter zunehmende administrative To-dos, Jonglieren mit zu wenigen Lehrkräften und Geflüchtete zu integrieren ihren Alltag bestimmen. Die Rahmenbedingungen seien trotz erster Entlastungsschritte schlechter geworden und die Bewerbungen auf freie Stellen würden weiter abnehmen.

Meinungen:

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein:
„Schulleitungen sind im Dauerstress und brauchen mehr Unterstützung.“

Kultusministerin Theresa Schopper:
„Die bisherige Arbeitsteilung von Schulträger und Land stammt aus einer alten Welt.“

Städtetagsdezernent Norbert Brugger:
„Schulen und Kommunen sprechen nicht dieselbe Sprache, haben aber dasselbe Anliegen.“

Prof. Dr. Kai Maaz:
„Haben wir die richtigen Standards, die Schüler*innen erfüllen sollen?“

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein:
„Schulleitungen sind im Dauerstress und brauchen mehr Unterstützung.“

Kultusministerin Theresa Schopper: „Die bisherige Arbeitsteilung von Schulträger und Land stammt aus einer alten Welt.“

Städtetagsdezernent Norbert Brugger: „Schulen und Kommunen sprechen nicht dieselbe Sprache, haben aber dasselbe Anliegen.“

Prof. Dr. Kai Maaz:
„Haben wir die richtigen Standards, die Schüler*innen erfüllen sollen?“

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein:
„Schulleitungen sind im Dauerstress und brauchen mehr Unterstützung.“

Kultusministerin Theresa Schopper:
„Die bisherige Arbeitsteilung von Schulträger und Land stammt aus einer alten Welt.“

Städtetagsdezernent Norbert Brugger:
„Schulen und Kommunen sprechen nicht dieselbe Sprache, haben aber dasselbe Anliegen.“

Prof. Dr. Kai Maaz:
„Haben wir die richtigen Standards, die Schüler*innen erfüllen sollen?“

Bei der Tagung zum Thema Zusammenarbeit Schulträger und Schulleitungen kam es unter anderem zu einem „Speed-Dating“ mit Kultusministerin Theresa Schopper, bei dem Schulleitungen ihre Vorschläge für die Schule der Zukunft skizzierten. Weiter fanden Vorträge und eine Podiumsdiskussion unter anderem mit Norbert Brugger (Städtetag) und Prof. Dr. Kai Maaz (geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation) statt.

Schulleitungen und Schulträger hätten gemeinsame Ziele und tragen eine geteilte Verantwortung für die 4.500 Schulen im Land. Die GEW setzt sich für eine gute und effektive Zusammenarbeit ein. Eine enge Partnerschaft zwischen den Kommunen und den Profis an der Spitze der Schule sei unabdingbar für eine positive Schulentwicklung.

Die GEW weist darauf hin, dass in Baden-Württemberg viele Schulen ohne Leitung bleiben. 2023 arbeiteten etwa 5,9 Prozent der Schulen ohne reguläre Leitung. Besonders betroffen sind Grundschulen, an denen 7,5 Prozent der Stellen vakant sind und SBBZ, von denen 8,7 Prozent ohne Schulleitung sind. Das Schulleitungsentlastungskonzept der ehemaligen Kultusministerin Susanne Eisenmann sei noch immer nicht vollständig umgesetzt. In der GEW sind über 1.000 Schulleitungen im Südwesten organisiert.


12.4.2024
GEW Baden-Württemberg
www.gew-bw.de

 

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