Doxing, Stalking, Online-Belästigung: Neue Buchveröffentlichung über Formen digitaler Gewalt – und Gegenmaßnahmen

Neuerscheinung: Publikation „Geschlechtsspezifische Gewalt in Zeiten der Digitalisierung“

Bericht: Alice Salomon Hochschule Berlin

Doxing, Stalking, Hate Speech, Online-Belästigung und -Bedrohung: Der bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe verzeichnet seit Jahren einen Anstieg an Beratungsanfragen zu geschlechtsspezifischer digitaler Gewalt. Gemeinsam mit Nivedita Prasad, Professorin für Handlungsmethoden und genderspezifische Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin, veröffentlicht der Verband nun ein umfassendes Grundlagenwerk zu der Problematik. Die Publikation erschien am 27. Juni im Print-Format im transcript-Verlag (35 Euro) und kann bereits jetzt kostenfrei als PDF im Open Access abgerufen werden.

„Geschlechtsspezifische Gewalt findet nicht nur in analoger Form statt; vielmehr nutzen Täter immer häufiger auch digitale Mittel, um die Wirkmächtigkeit der Gewalt zu verstärken. Daher ist es wichtig, diese Formen von Gewalt zu erkennen, diese als Gewalt zu benennen und entsprechend gegen sie vorzugehen“, so Nivedita Prasad.

(Digitale) Gewalt kommt zudem nicht nur im öffentlichen Raum vor, sondern auch in privaten Beziehungen – und hat in Kombination mit häuslicher und sexualisierter Gewalt eine deutlich geschlechtsspezifische Komponente. Darüber hinaus hat durch Informations- und Kommunikationstechnologien digitale geschlechtsspezifische Gewalt nicht nur stark zugenommen, sondern sich auch stark diversifiziert in Formen wie Doxing, Stalking, Hate Speech und Online-Belästigung und -Bedrohung.

Die Beiträge des Bandes liefern erstmals grundlegende interdisziplinäre Analysen für den Umgang mit diesen Gewaltformen und diskutieren sowohl juristische, technische und aktivistische Interventionen als auch Erfahrungen aus der Beratungspraxis. Dabei werden zentrale politische Änderungsbedarfe ausgemacht und entsprechende Handlungsoptionen aufgezeigt.

„Es gibt so gut wie keine Publikationen zu dem Thema. Das Buch soll dazu beitragen, dass Betroffene und ihr Umfeld, aber auch Strafverfolgungsbehörden und Politik digitale Gewalt als solche erkennen und entsprechend intervenieren“, so Jenny-Kerstin Bauer vom bff.

Der Band wird gleichzeitig über aliceOpen, den hochschuleigenen Publikationsserver der ASH Berlin veröffentlicht. „Open Access erlaubt es uns, exzellente Forschungsleistungen unserer Lehrenden kostenfrei neben dem Verlag zu veröffentlichen. Von dieser Möglichkeit sollten noch viel mehr Lehrende Gebrauch machen. Die Bibliothek hilft hier gerne weiter”, wirbt Joachim Dinter von der Hochschulbibliothek um Nachahmer_innen.

Link zu aliceOpen (Volltext als kostenfreie pdf-Datei downloadbar)

Link zum Buch beim Verlag (print-Bestellung, kostenfreie pdf- und epub-Datei downloadbar)


24.06.2021
Christiane Schwausch
Referat Hochschulkommunikation
Alice Salomon Hochschule Berlin
www.ash-berlin.eu

 

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