Our Friend Fisherman

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

Es ist ja immer wieder nicht zu fassen, was den Sesselkriegern in unserem Land so einfällt, um die Bevölkerung im Kriegsmodus zu halten.

Die neueste Volte liefert der ehemalige Hoffnungsträger der „Grünen“, Joschka Fischer, der Mann, der in Regierungsverantwortung mit dazu beitrug, einen völkerrechtswidrigen mitzumachen und dafür sogar den Holocaust in Ausschwitz instrumentalisierte, den Krieg in Jugoslawien, der letztlich zu Verwerfungen führte, die noch heute auf dem Balkan zu verfolgen sind. Der Mann, der sich zum großen Bewunderer von Madame Albright gerierte, der ehemaligen USAußenministerin, die sich rühmte, es sei es wert gewesen, dass durch Sanktionen gegen den Irak damals 500.000 Kinder ums Leben gekommen seien. Der Mann, der sich vom Frankfurter „Putztruppenkieger“ nun zum Elderstatesmangeber entwickelt hat.

Genau dieser Mann, der ja nun wahrlich nicht dumm ist, will uns nun mit der Antirussenkeule (Putin habe noch weitere Kriege vor, auch Deutschland im Visier! Wer flüstert ihm das eigentlich?) wieder den Wehrdienst für alle schmackhaft machen. Nun ja, kein Wunder, wenn man beobachten kann, dass sich weniger berufswillige KriegerInnen freiwillig zur Verfügung stellen, wie „verteidigungspolitisch“ nötig und erwünscht. Kriegstüchtigkeit muss nicht nur täglich medial beschworen werden, besser wäre es, wenn sie wirklich gut in der Bevölkerung verankert wäre. Da könnte eine Allgemeine Wehrpflicht eine gutes Vehikel sein. In diesem Punkt ist sich Herr Fischer mit Herrn Pistorius einig.

Also dann ran an unsere Kinder und Enkel. Wenn die ganze Kriegs- und Angstpropaganda schon nicht die erwünschte Wirkung hat, dann hilft vielleicht Verpflichtung. SoldatIn sein, will gelernt sein, und zwar von der Pike auf, gerade bei so einer verweichlichten Generation wie der, die gerade heranwächst.

Außerdem lässt sich so die ständige Bereitschaft zu kämpfen (wahrscheinlich dann wieder fürs heilige Vaterland) viel besser in der Bevölkerung verankern.

Dass Russland Deutschland noch nie angegriffen hat, eher umgekehrt und dass diese „Waffengänge“ desaströs ausgingen, bleibt am besten mal unerwähnt. Und dass es eine Zeit gab, in der Frieden und Friedenserhaltung in gemeinsamer Sicherheit eine vernünftige Option war, wird ebenso bewusst außen vor gelassen. Frieden schaffen per Verhandlung, was übrigens schon der Machtmensch Kissinger beherzigte, als er sich mit den „Vietcongteufeln“ zusammensetzte, um dem unseligen Töten, ein Ende zu bereiten. Heute gilt es den wieder aus der Taufe gehobenen Erzfeind Russland mit allen Mitteln zu bekämpfen. Und wenn es diesmal noch nicht so recht klappt mit dem „Dritten Weltkrieg“, weil es noch zu früh wäre, Tauruse bis Moskau schießen zu lassen (die Inkaufnahme, zB von Söder, Strack-Zimmermann und Kiesewetter ist tagesschaulich abrufbar) , dann sollten doch wenigstens alle in Deutschland Lebenden schon mal prophylaktisch auf einen finalen Krieg vorbereitet werden.

Was böte sich dazu besser an, als die Angstpropaganda zu forcieren und in deren Kielwasser unsere Kinder und Enkel zu zukünftigen Kriegern heranzubilden. Her mit der Allgemeinen Wehrpflicht!

Fisherman´s Friends wissen eben, worauf es ankommt im Leben!

Jürgen Scherer


Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für seinen Nachfolger – das GEW-MAGAZIN.