Brandnachtgedenken

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

Ein durchaus dienliches Narrativ für die Kriegsertüchtiger

In diesem Jahr begehen wir ein wichtiges Gedenkjahr: Vor 80 Jahren wurde durch alliierte Truppen der Zweite Weltkrieg beendet; ein Ende für das vor allem die damalige Sowjetunion einen hohen Blutzoll bezahlt hatte.

Je nach Interpretationsmuster war der 8. Mai 1945 entweder eine Niederlage oder ein Tag der Befreiung, wie ihn der ehemalige Bundespräsident Weizsäcker so trefflich bezeichnete.

Wie auch immer: Es wird mal wieder offizielle Gedenkfeiern geben und unsere derzeit Regierenden werden uns vorgaukeln, Deutschland habe aus der Vergangenheit gelernt. Wir lebten in einer wahr- und wehrhaften Demokratie, die zu erhalten und verteidigen sich lohne.

Nur dass sich die Mittel zur Erreichung dieser Ziele gerade rasant ändern: Hieß es früher, Frieden und Friedenspolitik sei das oberste Gebot, das Ganze unter der Maxime „Nie wieder“ – eben eingedenk des WKII – Desasters, wird uns heute vorgebetet, Kriegstüchtigkeit müsse an erster Stelle stehen, wenn wir demnächst nicht dem „Bösen Russen“ (1945 zu unseren Befreiern gehörend) ins Auge blicken wollten.  … weiter


*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.

 

Was treibt sie an?

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

Ein Blick auf mögliche Motive für den grassierenden Bellizismus führender PolitikerInnen in Europa.

Was mag sie wohl antreiben, all diese Bellizisten, Militaristen, Kriegsgeilen in einem Europa, das schon zweimal verheerende Verwüstungen erlebt hat und eigentlich wissen müsste, dass Kriegerei keine humane Option ist im Miteinander der Völker?

Diese Frage stellt sich wohl jedem vernünftigen Menschen, der nicht nur die Vergangenheit unseres Kontinents vor Augen hat und seit der Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU glauben durfte, die gedeihliche Zukunft in einem blühenden Europa sei für die kommenden Generationen gesichert.

Und jetzt das: Seit dem provozierten, unbedachten und völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine tanzen die Bellizisten immer unverhohlener auf dem Vulkan eines Dritten Weltkrieges. … weiter


*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.
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Hasardeure im Vollrausch

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

Immer, wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Denkste, kann ich da nur sagen. Denn was dieser Tage von der politischen „Elite“ unseres Landes auf den militaristisch-unverantwortlichen Weg gebracht werden soll, ist blanker Wahnsinn, der unsinnigerweise auch noch von den staatstragenden Medien nahezu vorbehaltlos unterstützt wird.

Dieser Wahnsinn hat nicht allein Methode, er hat auch einen Namen: Sondervermögen. Weiterlesen

Den NGOs ans Leder…

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

 

… ein weiteres Mosaiksteinchen auf dem Weg zum autoritären Staat

Mit unterschwelligem Halali wurde von der CDU/CSU die Jagdsaison eröffnet. Das ganze geschah mit der auf samtenen Pfoten daher kommenden „Kleinen Anfrage“ vom 24.02.25 (Bundestagsdrucksache 20/15035), in der die Fraktionen der beiden Parteien ganz scheinheilig-objektiv bei der Bundesregierung anfragen, wie es denn angesichts der Demos gegen die CDU, z.B. von „Omas gegen Rechts“, mit der Förderung solcher Organisationen mit staatlichen Geldern aussehe und ob es wohl angehe, solche NGOS, die sich ja wohl  nicht durchweg gemeinnützig im Rahmen unseres demokratisches Gemeinwesen bewegten, überhaupt per Staatsknete zu finanzieren, sprich: ihnen staatliche Fördermittel oder gar Steuervergünstigungen per Spendenabsetzbarkeit zukommen lassen. Weiterlesen

Blick in die Glaskugel…

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

 

…angesichts des herrschenden Wahnsinns!

Nachtigall, ick hör dir trapsen oder, um es mit anderen Worten zu sagen und in Erinnerung an die gerade zurück liegende Faschingszeit:

Olle Kamellen werden von Zeit zu Zeit gerne mal wieder aufgewärmt.Vor allem, wenn die Aufwärmer sich etwas davon versprechen!

Genau das tun der Kanzler in spe und seine Entourage derzeit unter Mithilfe der SPD und der maßgeblichen Medien und hauen dabei auf die Pauke, dass uns fast die Trommelfelle platzen.

Und was tun wir? Wir halten uns die Ohren zu ob der Lautstärke und die VerhandlerInnen können so den geplanten Durchmarsch machen. Wie der aussieht?

Schauen wir in die Glaskugel. … weiter


*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.

 

 

 

Spurenfinder im Getümmel – Begriffsverwirrung dient PopulistInnen

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer

Einer der zurzeit am schillerndsten daher kommenden Begriffe ist der Begriff „Faschismus“. Es ist ein dienlicher Begriff, weil er den VereinfacherInnen im Politik- und Gesellschaftsbetrieb Differenzierungen erspart und damit eine ungeahnte Interpretationsbreite bietet, mit der unterschiedliche Absichten verfolgt werden können, indem auf unser meist wenig genaues Geschichtswissen gebaut wird: Mobilisierung von Halbwissen zur Hassproduktion, Diffamierungspotential im Umgang mit dem politischen Gegner, Verstetigung von Freund-Feind-Schemata, Geschichtskeule zur „Vergewisserung“, auf der richtigen Seite einer Auseinandersetzung zu stehen, Befreiungshilfe vom eigentlich notwendigen Dialog uvm. Zugleich scheint mir offensichtlich, dass die Faschismusvergleichenden oft selbst nicht unbedingt mehr wissen als Elfriede und Otto Normalverbraucher, aber so tun als ob… Der Zweck heiligt die Mittel! … weiter


*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.

 

 

Unser Vergessen…

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

…das Ass in ihrem Ärmel! Es ist ja durchaus normal, dass wir Menschen Dinge vergessen, schließlich sind wir keine KI. Aber es ist zu Zeiten fatal, Dinge zu vergessen, gerade im gesellschaftlich-politischen Bereich. Denn solche Vergesslichkeit wird von interessierter Seite oft gnadenlos ausgenutzt. Zurzeit zeigt sich dies anschaulich in der Klimadebatte.

Man kann ja nun gegen die Grünen um Herrn Habeck sagen, was man will, aber eines muss man ihnen zugute halten: Ihr eisernes Festhalten am Antiklimazerstörungskurs ist nach wie vor aller Ehren wert und sollte eigentlich längst in der DNA unserer ganzen Gesellschaft verankert sein. Weiterlesen

Stell dir vor es ist Krieg und …

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

… keine/r geht hin. Dieser Slogan war mal in und zeugte von aufklärerisch-witziger und zugleich subversiv-pazifistischer Duftnote mit offen friedliebendem Visier. Tempi passati, wie es auf Latein so schön heißt; auf gut deutsch: Diese Zeiten sind vorbei.

Genau diese Aussage bevorzugen die selbst ernannten „ZeitenwenderInnen“ unserer Tage, wie sie auch immer heißen mögen von Merz über vdLeyen bis Pistorius und Scholz. Sie alle wollen uns die „Neue Denke“ beibringen, die da heißt:   

Tu was für dein Land! Sei blindlings stolz darauf! Hab Angst vor den Russen! Lerne, zum Gewehr zu greifen! Ihr. Dient. Deutschland. Seid bereit für Krieg!

Mit solchen Parolen, werden wir tagtäglich teils offen, teils unterschwellig beeinflusst; sollen mürbe und kampfbereit zugleich gemacht werden. Vor allem sollen wir den Überblick verlieren und das Gespür für Gerechtigkeit und Friedensliebe. Frei nach dem Motto: Wenn Du einen Feind kennst/hast, weißt Du erst  das „Wir“ zu schätzen. Weiterlesen

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