Kundgebung der GEW: „Solidarität statt Schlingerkurs“

Motto „Bildung und Soziale Arbeit vor wirtschaftliche Interessen“

Bericht: GEW Bayern

Mehr als 100 Teilnehmer*innen besuchten auf dem Münchener Marienplatz am Donnerstag, den 15. April, die Kundgebung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die Organisator*innen sprechen angesichts dessen von einem großen Erfolg.

Gerd Schnellinger, stellvertretender Landesvorsitzender der GEW Bayern, fasst zusammen:
„Wir waren von der großen Teilnehmer*innenzahl überrascht. Anscheinend haben wir mit unseren Forderungen die Anliegen unserer Mitglieder gut getroffen. Die Verantwortlichen in der Politik sollten dieses starke Signal ernst nehmen.“

Die GEW Bayern hatte zur Kundgebung unter dem Motto „Bildung und Soziale Arbeit vor wirtschaftliche Interessen“ aufgerufen. Die Redner*innen forderten, dass die Bekämpfung der Pandemie nicht länger auf dem Rücken der Beschäftigten, der Kinder und deren Eltern ausgetragen werden darf. Vielmehr verlangten sie einen sofortigen „solidarischen Lockdown“, bei dem auch Betriebe und Unternehmen mitziehen. Das Ziel sei es, den Bildungsbereich so schnell wie möglich wieder zu öffnen, wenn die Infektionszahlen wieder sehr niedrig seien. Dann könnten auch wieder die Angebote der Sozialen Arbeit voll genutzt werden.

Dazu Gerd Schnellinger:
„Das bisherige Herumeiern bringt keinem gesellschaftlichen Bereich etwas. Wir müssen die Zahlen zuerst nach unten bekommen und dann mit einem guten Testkonzept und einer besseren Nachverfolgung der Infektionsketten die Zahlen dauerhaft unten halten. Nachdem nun alle Spektren der Politik das Recht auf Bildung in seiner Wichtigkeit erkannt haben, erwarten wir auch, dass vor anderen Bereichen erst einmal die Bildung und die Soziale Arbeit wieder vorsichtig geöffnet werden.“

Auch die Eltern liegen der GEW sehr am Herzen. In seinem Redebeitrag betonte Gerd Schnellinger: “Eltern wurden und werden neben uns Beschäftigten über alle Gebühr belastet. Homeoffice ist kein Kaffeetrinken. Die Doppelbelastung vieler Frauen durch Care-Arbeit und Erwerbsarbeit, die sich mit der Coronakrise noch verschärfte, muss endlich ein Ende haben. Wir fordern für den Fall, dass Kinder nicht in Bildungseinrichtungen gehen können, 100 Prozent Entgeltersatz, verbunden mit einem klaren Freistellungsanspruch für alle Erziehenden.“

Die GEW Bayern kritisiert, dass die Schritte hin zur Gleichstellung der Geschlechter durch die falsche Strategie der Pandemiebekämpfung teils wieder zunichte gemacht wurden und insbesondere Frauen heute schlechter als vor der Pandemie dastehen.


16.4.2021
Gerd Schnellinger
stellv. Landesvorsitzender
GEW Bayern
www.gew-bayern.de

©Fotos: GEW Bayern

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