Bildungswende JETZT!

Demonstrationen und Aktionen in 16 Bundesländern und insgesamt 29 Städten für den 23.09. geplant – hoher Zulauf erwartet.
 
Das Bündnis “Bildungswende JETZT!” ruft zum ersten bundesweiten Bildungsprotest seit fast 15 Jahren auf. In 16 Bundesländern beteiligen sich insgesamt 29 Städte mit Demonstrationen und Aktionen am Bildungsprotesttag. Besonders in Berlin und Köln wird am 23.09. ein hoher Zulauf bei den geplanten Großdemonstrationen erwartet. Den Auftakt zum bundesweiten Bildungsprotest macht Hessen bereits am Weltkindertag (20.09.) an fünf Orten: In Kassel, Gießen, Fulda, Frankfurt am Main und Darmstadt sind an dem Tag Demonstrationen und Kundgebungen der GEW in Kooperation mit “Bildungswende JETZT!” geplant.
 
Deutschland steckt in einer schweren Bildungskrise

Deutschland braucht ein zukunftsfähiges Bildungssystem. Das Land steckt in einer schweren innenpolitischen Krise. Jedes Jahr verlassen in Deutschland etwa so viele Menschen das Bildungssystem ohne Abschluss, wie in einer mittelgroßen Stadt wie Speyer leben. Bis 2035 wird es bundesweit einen Lehrermangel geben, der sogar der Einwohnerzahl der Großstadt Heidelberg am Rhein entspricht (ca. 160.000 fehlende Lehrkräfte bis 2035). Zusätzlich fehlen jetzt schon über 300.000 Erzieher*innen und hunderttausende Kitaplätze für eine kindgerechte Bildung. Deswegen braucht es jetzt starke Investitionen in die Bildung und eine echte Bildungswende.
 
Wenn Deutschland trotz dieser Prognosen nicht mal halb so viel für die Grundschulbildung ausgibt wie Schweden und sich fast die Rote Laterne mit Schlusslicht Rumänien teilt, wie der UNICEF-Bericht “Ein Versprechen an die Jugend” von letzter Woche zeigt, ist das so alarmierend wie unverständlich. Dass die Bundesregierung parallel bei den Bildungsausgaben über eine Milliarde Euro kürzen will, in Bundesländern wie Berlin bei der Schulsozialarbeit oder der politischen Bildung Kürzungen vorgesehen sind und im Kinder- und Jugendbereich auf Bundesebene massive Kürzungen geplant sind, kommt organisierter Verantwortungslosigkeit gleich.
 
Es braucht eine Bildungswende – auf allen Ebenen!

Die sich verschärfende Bildungskrise fällt dabei mit anderen Krisen zusammen: Die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert sich, das Vertrauen in die Demokratie bröckelt. Globale Krisen, wie die Klimakrise, fordern unsere Gesellschaft und ihren Zusammenhalt stärker denn je heraus. Kita und Schule müssen diesen Herausforderungen begegnen, dafür muss die Antwort lauten: Bildung. Alle Kinder und Jugendliche müssen gute Bildungschancen bekommen und befähigt werden, auf Fragen für eine gerechte und nachhaltige Zukunft die richtigen Antworten zu finden. 

Aus diesem Grund hat sich hinter dem Appell “Bildungswende JETZT!” ein breites gesellschaftliches Bündnis aus über 180 Bildungsorganisationen, Gewerkschaften sowie Eltern- und Schüler*innenvertretungen zusammengeschlossen und ruft für den 23.09.23 zum bundesweiten Bildungsprotesttag auf.
 
Als Bildungsbetroffene richten wir uns mit vier konkreten Forderungen (s.u.) an Bundeskanzler Olaf Scholz und die Bundesregierung, die Regierungschef*innen der Länder und die Kultusministerkonferenz. 

Den Appell, die Demonstrationstermine für alle Orte und weitere Informationen zum Bündnis und den Forderungen finden Sie unter www.bildungswende-jetzt.de

Mit freundlichen Grüßen

Susanne Kühne 
Bildungskampagne „Schule muss anders


18.9.2023
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

 

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