Bildungswende an den Hochchschulen – Solidarität mit der Initiative „Bildungswende Jetzt!“

Bericht: freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.

Der fzs als überparteiliche Dachverband von Studierendenvertretungen solidarisiert sich mit den Forderungen der Bildungswende-Initiative, wie der nach einem 100Mrd.-„Sondervermögen Bildung“ für Schule und Kita und ruft zu den vielen bundesweiten Bildungsdemos am Samstag den 23.9. auf. Bereits in der Schule entscheidet sich, ob den Kindern unabhängig von ihrem Elternhaus und der finanziellen Ausstattung gleichermaßen jeder Bildungsweg und Beruf offensteht. Dem Bildungstrichter müssen wir gesamtgesellschaftlich begegnen. Weiterlesen

Bildungswende JETZT!

Demonstrationen und Aktionen in 16 Bundesländern und insgesamt 29 Städten für den 23.09. geplant – hoher Zulauf erwartet.
 
Das Bündnis “Bildungswende JETZT!” ruft zum ersten bundesweiten Bildungsprotest seit fast 15 Jahren auf. In 16 Bundesländern beteiligen sich insgesamt 29 Städte mit Demonstrationen und Aktionen am Bildungsprotesttag. Besonders in Berlin und Köln wird am 23.09. ein hoher Zulauf bei den geplanten Großdemonstrationen erwartet. Den Auftakt zum bundesweiten Bildungsprotest macht Hessen bereits am Weltkindertag (20.09.) an fünf Orten: In Kassel, Gießen, Fulda, Frankfurt am Main und Darmstadt sind an dem Tag Demonstrationen und Kundgebungen der GEW in Kooperation mit “Bildungswende JETZT!” geplant. Weiterlesen

„Bildungswende jetzt! Für ein gerechtes und inklusives Bildungssystem“

Zusammenschluss von 150 Gewerkschaften, Bildungsverbänden, Eltern- und Schüler*innenvertretungen ruft bundesweit zu Protestaktionen gegen den Bildungsnotstand auf.

Eltern, Schüler*innen, Studierende, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen und Lehrer*innen setzen sich aktuell für ein gerechtes, inklusives und endlich ausreichend finanziertes Bildungssystem in Deutschland ein, für eine „Bildungswende jetzt!“. Dazu gibt es ab 29. August Aktionen bei der UNO in Genf und am 23. September große Demonstrationen im gesamten Bundesgebiet, auch in Erlangen und München.

Die Behindertenrechtskonvention (BRK) der UNO ist seit 2009 geltendes Recht in Deutschland. Der UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Genf überprüft Ende August zum zweiten Mal die Umsetzung der BRK in Deutschland. Bereits 2015 war das UNO-Gremium nicht zufrieden: „Der Ausschuss ist besorgt darüber, dass der Großteil der Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen in dem Bildungssystem des Vertragsstaats segregierte [gesonderte] Förderschulen besucht.“ Der UN-Ausschuss hatte empfohlen, „Sondersysteme schrittweise abzubauen“.

Am 29. und 30. August 2023 steht der Stand der Inklusion in Deutschland wieder zur sogenannten „Staatenprüfung“ in Genf an. Diese Überprüfung könnte unangenehm für die Delegation der Bundesregierung werden: Bei der inklusiven Bildung geht die Entwicklung aktuell eher rückwärts als vorwärts. Die Zahl der Schüler*innen an den Förderschulen steigt wieder an. Aus diesem Grund machen sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus acht Bundesländern auf den Weg nach Genf, um dort direkt vor dem UN-Gebäude, zum Teil mit ihren Kindern, präsent zu sein. Auch die Eltern des Vereins „mittendrin e. V. Köln“, vertreten im Bundesnetzwerk „Gemeinsam leben – Gemeinsam lernen“, möchten so öffentlich verdeutlichen, wie wenig Deutschland dafür tut, Kinder und Jugendliche mit Behinderung in die Bildungseinrichtungen zu integrieren. „Wir setzen uns für inklusive Bildung ein. Und wir erleben, dass es in Deutschland damit nicht vorangeht. Es geht um junge Menschen, die jetzt Chancen brauchen“, so Eva-Maria Thoms, Vorsitzende von „mittendrin e. V.“. Die Initiative hat auch eine Stellungnahme beim UN-Fachausschuss eingebracht, in der die Versäumnisse der Politik und die Situation der Kinder belegt werden.

Die Elternbewegung ist Teil des großen, bundesweiten Bündnisses „Bildungswende jetzt!“, das zu Protestkundgebungen am 23. September 2023 in aktuell 20 Städten aufruft. Die erste der vier Hauptforderungen des Bildungsappells an die Bundes- und Landespolitik zielt darauf, jetzt in Schulen und Kitas die Weichen für ein inklusives und gerechtes Bildungssystem zu stellen. „Bildungswende jetzt!“ wird inzwischen von rund 150 Organisationen bundesweit unterstützt, circa 35 Organisationen sind es allein in Bayern. Alle vier Forderungen, auch zum Mangel an Erzieher*innen und Lehrer*innen und zur Unterfinanzierung des Bildungssystems finden Sie hier: www.bildungswende-jetzt.de 

Christine Lindner, Vorstand von „Eine Schule für Alle“ in Bayern und Co-Sprecherin von „Bildungswende jetzt!“ in Bayern, stellt klar: „Wir fordern für Bayern die Zulassung von Gemeinschaftsschulen als weitere Schulart im öffentlichen Schulsystem, um bessere Voraussetzungen für Inklusion und Bildungsgerechtigkeit zu schaffen. Für eine bessere Bildung gehen wir deshalb auf die Straße, am 23. September 2023 in München und Erlangen.“

Siegfried Grob, Mitglied des Landesvorstandes der GEW Bayern (Erstunterzeichnerin des Appells „Bildungswende jetzt!“), fordert: „Es wird Zeit, dass sich das starre bayerische System unverzüglich für eine echte Inklusion öffnet. Eine Schule für Alle muss endlich auch in Bayern Realität werden können.“ Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern (ebenfalls Erstunterzeichner), betont: „Wir brauchen dringend auch an den beruflichen Schulen mehr sonderpädagogische Kompetenz, um die Inklusion in der Berufsausbildung voranzubringen. Bayernweit haben gerade einmal 39 Berufsschulen das Profil ‚Inklusion‘. Wir stehen also 15 Jahre nach Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention in Bayern immer noch am Anfang des Wegs zu einem inklusiven Arbeits- und Berufsleben und einer inklusiven Gesellschaft.“

Termine

  • Aktionen am 29./30. August in Genf
  • 23.9.203:
         Demonstration in München am Königsplatz um 12.05 Uhr
         Kundgebung in Erlangen am Schlossplatz um 11.00 Uhr
  • Termine in weiteren Bundesländern:
         http://www.bildungswende-jetzt.de

siehe auch hier im Magazin: #bildungsprotest2023! Breites Bündnis fordert „Bildungswende JETZT!“


28.8.2023
verändert nach:
GEW Bayern
www.gew-bayern.de

 

#bildungsprotest2023! Breites Bündnis fordert „Bildungswende JETZT!“

In Bayern schlossen sich vor wenigen Wochen 12 Organisationen zu einem breiten Bündnis zusammen, das den bundesweiten Appell „Bildungswende JETZT!“ unterstützt und für den 23. September zum Bildungsprotest in München und Erlangen aufruft.

Die Probleme sind groß: An der Basis klagt man über marode Gebäude, fehlendes Personal und Überlastung. Allen Kindern gerecht zu werden, scheint unmöglich, mehr als Verwahrung ist oft nicht mehr drin. Jüngst schreckte die IQB-Studie, die im Auftrag der Kultusministerkonferenz erstellt wurde, die Verantwortlichen auf: Immer mehr Kinder können nach dem Besuch der Grundschule noch nicht richtig lesen und schreiben. Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern, fordert: „Das Thema Bildung gehört ganz oben auf die politische Agenda. Wir können nicht mehr so weitermachen. Die Kinder sind unsere Zukunft. Deshalb brauchen wir jetzt eine Bildungswende!“ Weiterlesen

GEW Bayern ist Erstunterzeichnerin des Bildungsappells „Bildungswende jetzt!“

 

Fast 100 Bildungsorganisationen haben den heute veröffentlichten Bildungsappell unterschrieben. Alle sind dabei: Organisierte Eltern, Schüler*innen, Verbände und Gewerkschaften. Auch die GEW Bayern unterstützt die Forderungen nach mehr Geld für Bildung, einer Ausbildungsof-fensive, einer inklusiven zukunftsfähigen Schule und einem Bildungsgipfel auf Augenhöhe.

Vertreter*innen eines breiten Bündnisses rund um die Initiator*innen „Schule muss anders“, „Teachers for Future“ und ARGE-SEB (Arbeitsgemeinschaft der Schulelternbeiräte an weiterführenden Schulen in Mainz und Umgebung) stellten heute auf einer Pressekonferenz den Bildungsappell vor.

„Das gab es so noch nie“, sagt Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern. „Dass so viele Organisationen diesen Appell unterzeichnen und sich für ein besser ausgestattetes inklusives Bildungssystem und damit verbunden natürlich für bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten aussprechen, ist super. Ich freue mich, dass wir dabei sind.“

Martina Borgendale, Vorsitzende der GEW Bayern, betont die Ziele. „Wir haben bereits im Oktober letzten Jahres ein Sonderbudget Bildung in Höhe von 100 Milliarden gefordert. Wir brauchen endlich gute Voraussetzungen, damit Kinder erfolgreich lernen können. Junge Menschen müssen wieder Lust haben, mit Kindern zu arbeiten, sei es in Kitas oder in Schulen. Das kann man aber nur erreichen, wenn man Geld in die Hand nimmt und die Bedingungen verbessert.“

Gerd Schnellinger, stellvertretender Vorsitzender und zuständig für den Bereich der sozialpäda-gogischen Berufe, stimmt zu. „Wir freuen uns vor allem, dass auch Eltern hier breit auftreten. Die Kleinen in den Kitas haben ja kaum eine Lobby und nur gemeinsam können wir Druck aufbauen. Der Fachkräftemangel schlägt gerade im Kitabereich voll durch. Wir müssen das Gesamtpaket im Blick haben!“

Wenn es nach Borgendale ginge, müsste sich auch hinsichtlich des bayerischen Schulsystems einiges ändern. „Die Hauptlast tragen die Lehrkräfte in den Grund- und Mittelschulen, weil sie als einzige inklusiv arbeiten, ohne die dafür notwendigen Ressourcen zu haben. Wir fordern in der GEW Bayern schon lange „Eine Schule für Alle“ und setzen uns im Bündnis Gemeinschaftsschule für ein längeres gemeinsames Lernen ein. Wir wissen auch, wie eine nachhaltige Ausbildung der Lehrkräfte aussehen könnte. Um für alle Kinder bestmögliche Lernbedingungen zu schaffen, benötigt man sowohl in der Kita als auch in der Schule dringend kleinere Lerngruppen und mehr qualifiziertes Personal.“

Auch einen „echten Bildungsgipfel“ befürwortet Borgendale. „Der letzte Bildungsgipfel verdiente seinen Namen nicht. Wir haben die Expert*innen. Wir müssen sie an einen Tisch bekommen und endlich damit anfangen, die Probleme gemeinsam zu lösen.“


1.6.2023
GEW Bayern
www.gew-bayern.de

 

Bundesweiter Appell „Bildungswende jetzt!“

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute am Internationalen Tag des Kindes wurde im Rahmen einer Pressekonferenz der bundesweite Appell „Bildungswende JETZT!” veröffentlicht.

Den Appell „Bildungswende JETZT!” haben mehr als 90 Bildungsorganisationen, Gewerkschaften sowie Eltern- und Schüler*innenvertretungen unterzeichnet. Initiatoren des Bildungsappells sind die Bildungskampagne „Schule muss anders”, „Teachers for future” und die Elternvertretung „ARGE-SEB”. Zu den Erstunterzeichner*innen zählen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), ver.di, der Bundeselternrat, das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt), die Bundeselternvertretung für Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi), der Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine, die Föderation der Türkischen Elternvereine, der Bildungsrat von unten, die Omas for Future, mehrere Landesschüler*innenvertretungen u. v. a..

(…)

Der Bildungsappell dieses breiten Bündnisses aus bundesweiten und regionalen Bildungsorganisationen bildet den Auftakt für einen am 23. September geplanten großen bundesweiten Bildungsprotesttag.

(…)

Mit freundlichen Grüßen

Susanne Kühne

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bildungskampagne „Schule muss anders“
www.schule-muss-anders.de


1.6.2023
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de


Download des Appels „Bildungswende jetzt“ mit der Unterzeichnerliste als pdf-Datei