Von Normalität auf dem Ausbildungsmarkt noch keine Spur

Zur Ausbildungsmarktbilanz, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) heute für das Jahr 2023 vorgelegt hat, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack am Mittwoch in Berlin:

„Die Corona-Delle auf dem Ausbildungsmarkt ist noch immer nicht ausgeglichen, darüber kann auch der  Anstieg der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 3 Prozent nicht hinwegtäuschen. Es fehlen circa 35.000 Ausbildungsplätze, um das Niveau von 2019 wieder zu erreichen. 

Von allen ausbildungsinteressierten Jugendlichen schaffen es nur 68,9 Prozent in die Ausbildung. Klar ist: Wir brauchen mehr betriebliche Ausbildungsplätze und Verbesserungen am Übergang zwischen Schule und Beruf. Dazu gehören eine verlässliche, individuelle Berufsorientierung und starke Jugendberufsagenturen.

Der Ausbildungsmarkt weist nach wie vor regional sehr unterschiedliche Bedingungen auf. Schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben insbesondere junge Menschen in Ballungsräumen, ohne Schulabschluss oder mit Migrationshintergrund. Gerade für sie brauchen wir eine Ausbildungsgarantie, von der alle jungen Menschen profitieren, die auf dem Ausbildungsmarkt leer ausgehen. Schon heute ist klar, dass es den gesetzlichen Anspruch auf eine außerbetriebliche Ausbildung in weniger Regionen als nötig geben wird, weil die dafür notwendige Feststellung einer Unterversorgung zu restriktiv gehandhabt wird.“

Hintergrund:
Die Ausbildungsgarantie gilt ab dem 1.04.2024. Ihr gesetzlicher Anspruch auf eine außerbetriebliche Ausbildung gilt jedoch nur in Regionen, für die die regionalen Arbeitsagenturen übereinstimmend mit den Sozialpartnern eine Unterversorgung mit Ausbildungsplätzen anerkannt haben.


13.12.2023
Katrin Münch-Nebel
Deutscher Gewerkschaftsbund Bundesvorstand
www.dgb.de

 

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