Neue Studie erforscht Intelligenzunterschiede und ihre Ursachen

Neues DFG-Projekt untersucht grundlegende Gehirneigenschaften und Denkprozesse, die Intelligenzunterschieden zwischen Menschen zugrunde liegen

Bericht: Johannes Gutenberg-Universität Mainz

In vieler Hinsicht ist es noch immer ein Rätsel, weshalb manche Menschen intelligenter sind als andere. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) befasst sich Prof. Dr. Anna-Lena Schubert mit der Erforschung der Intelligenz und der Frage, welche elementaren Prozesse Intelligenzunterschieden zugrunde liegen. „Intelligenz ist ein fesselndes psychologisches Konzept, das wichtige Lebensergebnisse beeinflusst, wie Bildungserfolg und berufliche Leistung, die Gesundheit und die Lebenserwartung“, sagt Anna-Lena Schubert. Auch wegen dieser hohen Vorhersagekraft ist es wichtig, die grundlegenden kognitiven und biologischen Mechanismen zu entschlüsseln, die Intelligenzunterschiede bewirken. Zu diesem Zweck startet die Abteilung für Analyse und Modellierung komplexer Daten am Psychologischen Institut der JGU eine Studie, für die noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht werden.

Intelligentere Menschen weisen in der Regel schnellere Reaktionszeiten auf

Bekannt ist bisher, dass neben der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses besonders auch die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung eine große Rolle bei der Erklärung von Intelligenz – auch als kognitive Leistungsfähigkeit bezeichnet – einnimmt. So weisen etwa intelligentere Personen in der Regel schnellere Reaktionszeiten auf. Welche neuronalen Ursachen für die kognitiven Prozesse und damit für Gedächtnisprozesse, Aufmerksamkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit entscheidend sind, ist noch Thema vieler Studien. Die Untersuchungen, die ihm Rahmen der Mainzer Netzwerkstudie erfolgen, beruhen auf einem theoretischen Modell, das Anna-Lena Schubert vorgeschlagen hat: Demnach bestimmen die strukturellen und funktionellen Hirneigenschaften, die sich mittels bildgebender Methoden messen lassen, wie schnell Personen Informationen verarbeiten können, was zu höheren Intelligenztestleistungen beiträgt.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 18 bis 40 Jahren gesucht

Für die Studie werden Teilnehmerinnern und Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 40 Jahren gesucht, die an insgesamt drei Terminen bei einer Gedächtnis- und Intelligenzmessung, einer EEG-Messung und einer MRT-Messung teilnehmen. Die ersten beiden Termine finden am Psychologischen Institut der JGU in der Wallstraße 3, 55122 Mainz, also in der Nähe des Hauptbahnhofs statt. Der dritte Termin erfolgt am Neuroimaging Center der Universitätsmedizin Mainz, Kilianweg, Gebäude 308C, 55131 Mainz. Probandinnen und Probanden können nach Abschluss der Studie eine detaillierte Rückmeldung über ihre Denkfähigkeiten erhalten, darunter Informationen zu ihrer Intelligenz, ihrer Gedächtnisleistung und der Geschwindigkeit, mit der sie Informationen verarbeiten. Außerdem wird eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 100 Euro entrichtet.

Interessenten können sich im Detail auf der Seite https://netzwerkstudie.uni-mainz.de/ über die Studie informieren beziehungsweise Fragen an die E-Mail-Adresse psy.studie[ät]uni-mainz[Punkt]de richten oder das Studienteam direkt telefonisch unter 0175/8766147 kontaktieren. Die Studie läuft ab Februar ein Jahr lang und wird insgesamt 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfassen. Sie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.


22.02.2024
Petra Giegerich
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
www.uni-mainz.de

 

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