36 Jahre Atomkatastrophe von Tschernobyl

IPPNW warnt vor nuklearer Gefahr angesichts des Ukraine-Krieges

Anlässlich des 36. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986, fordert die Friedensnobelpreisträger-Organisation IPPNW den Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) Rafael Grossi dazu auf, sich für einen russischen Truppenabzug und eine breite und vollständig demilitarisierte Zone um alle kerntechnischen Anlagen in der Ukraine einzusetzen.

„Der Angriffskrieg auf die Ukraine verdeutlicht einmal mehr, wie Atomkraftwerke und Atommülllager zu einem unkalkulierbaren Risiko werden können“, unterstreicht Ute Rippel-Lau, Vorstandsmitglied der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW).
„Der Ukraine-Krieg ist der erste Krieg, der in einem Land mit laufenden Atomreaktoren geführt wird. Schon im Normalbetrieb stellen Atomkraftwerke eine große gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung dar, wie uns die Atomkatastrophe von Tschernobyl vor 36 Jahren gezeigt hat. Kriege in Regionen, in denen es Atomreaktoren gibt, sind verantwortungslos, denn sie erhöhen diese Gefahr drastisch. Je länger dieser Krieg dauert, desto größer die statistische Wahrscheinlichkeit einer nuklearen Katastrophe. Ganz Europa wäre davon betroffen.“ Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 28: Die Abschaffung des Lenkrads

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 28

 

Die Abschaffung des Lenkrads

„Innerhalb des Systems zu leben ist wie eine Überlandfahrt in einem Bus, der von einem Wahnsinnigen gesteuert wird, der seinen Selbstmord plant … obwohl er ein netter Kerl ist und ständig Witze über den Lautsprecher lässt.“
(Thomas Pynchon)

Gestern sah ich auf dem Weg zur Lahn zwei junge Burschen – mit Marco Reus-Frisuren und trotz niedriger Temperaturen in kurzen Hosen und T-Shirt. Sie demonstrierten durch diese Kleidung ihre Indifferenz gegenüber Kälte. Sie sprangen aus dem Stand auf einen Stromkasten, flankten von dort aus über einen Zaun, überquerten einen Parkplatz und verschwanden aus meinem Blickfeld. Eine der Challenges, die heutige Jugendliche in ihren Alltag einstreuen, um ihm auf diese Weise einen Hauch von Abenteuer und Gefahr zu verleihen.

Solche Szenen erfüllen mich immer mit einer gewissen Wehmut, denn ich könnte das natürlich nicht mehr. Mir bleiben nur die Abenteuer der Dialektik. Die aber bleiben mir immerhin. Damit kann man, fürchte ich, den jungen Männern nicht kommen. … weiter

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Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle aktuellen Texte von Götz Eisenberg im GEWerkschaftsMagazin

 

Tschernobyl brennt – 34 Jahre nach dem Supergau

Stellungnahme: IPPNW

An diesem Sonntag, den 26. April, jährt sich der Super-GAU von Tschernobyl zum 34. Mal. Seit nunmehr drei Wochen, lodern nur wenige Kilometer entfernt von den Reaktorgebäuden schwere Waldbrände. Die IPPNW fordert anlässlich des Jahrestages der Atomkatastrophe den baldmöglichsten Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland und eine weltweite Energiewende. Weiterlesen

Ärzteorganisation warnt vor Verharmlosung

Radioaktive Wolken über der Ukraine

Bericht: IPPNW

Die IPPNW warnt davor, die Waldbrände in der Ukraine zu verharmlosen. Mittlerweile haben die stark verdünnten Rauchschwaden auch andere Teile Europas erreicht. Die Ärzteorganisation erinnert daran, dass es keinen Schwellenwert gibt, unterhalb dessen Radioaktivität ungefährlich wäre.

Seit dem 3. April brennen mehr als 46.000 Hektar Wald- und Grasland in der massiv radioaktiv verseuchten Sperrzone südwestlich der Reaktorruine von Tschernobyl. Am 13. April kamen die Flammen bis zu 500 Meter an den Sarkophag heran, der den gefährlichsten Atommüll in der Region abschirmen soll. Weiterlesen