Unterrichtsmaterial: Wohin mit dem hochradioaktiven Abfall?

gsf – Tja, wohin mit dem radioaktiven Abfall? Im Frühjahr ’23 wird das letzte Atomkraftwerk in Deutschland abgeschaltet. Die AKWs müssen „abgebaut“ und die Brennstäbe endgelagert werden. Die Suche nach Endlagerstätten läuft auf vollen Touren. Auch in Schulen sollte das ein Thema sein. Es betrifft uns alle.
Im Januar ’23 gab das Umweltbundesministerium ein neues Unterrichtsmaterial zum radioaktiven Abfall heraus.
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Internationaler Friedenstag und UN-Generalversammlung: „Die Zeit für eine diplomatische Initiative ist jetzt!“

Friedensnobelpreisträger richtet Offenen Brief an Außenministerin Annalena Baerbock und fordert eine Verhandlungsinitiative im Ukraine-Krieg

Mitteilung: IPPNW

Zum Internationalen Friedenstag und anlässlich der UN-Generalversammlung richtete sich heute die Friedensnobelpreisträger-Organisation IPPNW in einem Offenen Brief an Annalena Baerbock. Sie forderte die Außenministerin dazu auf, die Initiative für multilateral getragene Verhandlungen zu ergreifen, um eine weitere Eskalation des Krieges bis hin zum Atomkrieg zu verhindern.

„Wir sehen jetzt das Zeitfenster und die Notwendigkeit, eine Verhandlungsinitiative anzustoßen. Die Ukraine hat Gebiete befreien können, im Verhältnis Russlands zu China und Indien deuten sich Differenzen an und mit der offenen Kritik der Künstlerin Alla Pugatschowa an dem Krieg steht der russische Präsident Putin auch innenpolitisch unter Druck. Wir appellieren daher an Sie (Frau Baerbock), die Initiative zu ergreifen zu einer multilateral getragenen Vermittlung zu einem Waffenstillstand und Verhandlungen“, heißt es in dem Brief. Weiterlesen

36 Jahre Atomkatastrophe von Tschernobyl

IPPNW warnt vor nuklearer Gefahr angesichts des Ukraine-Krieges

Anlässlich des 36. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986, fordert die Friedensnobelpreisträger-Organisation IPPNW den Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) Rafael Grossi dazu auf, sich für einen russischen Truppenabzug und eine breite und vollständig demilitarisierte Zone um alle kerntechnischen Anlagen in der Ukraine einzusetzen.

„Der Angriffskrieg auf die Ukraine verdeutlicht einmal mehr, wie Atomkraftwerke und Atommülllager zu einem unkalkulierbaren Risiko werden können“, unterstreicht Ute Rippel-Lau, Vorstandsmitglied der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW).
„Der Ukraine-Krieg ist der erste Krieg, der in einem Land mit laufenden Atomreaktoren geführt wird. Schon im Normalbetrieb stellen Atomkraftwerke eine große gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung dar, wie uns die Atomkatastrophe von Tschernobyl vor 36 Jahren gezeigt hat. Kriege in Regionen, in denen es Atomreaktoren gibt, sind verantwortungslos, denn sie erhöhen diese Gefahr drastisch. Je länger dieser Krieg dauert, desto größer die statistische Wahrscheinlichkeit einer nuklearen Katastrophe. Ganz Europa wäre davon betroffen.“ Weiterlesen

Geheime CSU/CDU-Vereinbarung erlaubt Weiterbetrieb des Forschungsreaktors Garching mit hochangereichertem Uran

Mitteilung: Umweltinstitut München, Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Bayern, BUND Naturschutz in Bayern

München, 24. März 2022. Die Umrüstung des Forschungsreaktors FRM II in Garching auf nicht-atomwaffenfähiges Uran verzögert sich immer weiter – auch mit Hilfe von CSU und CDU. Das zeigt eine Vereinbarung von Dezember 2020, die das Umweltinstitut München jetzt veröffentlicht hat. Das damals CDU-geführte Bundesforschungsministerium und das bayerische CSU-Wissenschaftsministerium erteilen der TU darin einen Freifahrtschein für den Weiterbetrieb mit hochangereichertem Uran (HEU), ohne einen verbindlichen Umrüstungstermin festzulegen. Weiterlesen

Bildungsmaterial Atommüll

Das Fachportal atommuellreport.de hat das Bildungsmaterial „Atommüll“ herausgegeben.

Eine Kurzbesprechung von Günther Schmidt-Falck

Auf der Seite heißt es:

Atommüll ist ein Zukunftsthema. Unbestritten wird Atommüll noch über mehrere Jahrzehnte in oberirdischen Zwischenlagern aufbewahrt werden müssen. Das heißt, es wird die heutige Generation von Schülerinnen und Schülern sein, die sich in den nächsten Jahrzehnten mit der sicheren Verwahrung der radioaktiven Abfälle auseinandersetzen muss. Schließlich handelt es sich um Stoffe, die teilweise Millionen Jahre gefährlich für Mensch und Umwelt bleiben. (Quelle: https://www.atommuellreport.de/projekte-termine/bildung.html )

Zum Material gehören eine Sach- und eine didaktische Analyse, Lehrerhandreichungen, Arbeitsblätter, ein Vortrag zur Funktionsweise eines Atomkraftwerks, ein Film zum Thema Radioaktivität (publiziert von der BUNDjugend) und ein Film zum Thema Atommüll (zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung nicht aufrufbar).

Es gibt 8 Module, darunter Atomkraft, Katastrophen, Ionisierende Strahlung, Atommüll, Atompolitik, Endlagerung. Vorträge und Tafelbilder sind auch dabei. Die Module sind als Gesamtpaket und auch einzeln aufrufbar (pdf-Dateien).

Geeignet ist das Material für Sek. I (ev. ab Klasse 9, besser ab Klasse 10) und Sek. II sowie für die Erwachsenenbildung.

Fazit: Die Herausgeber haben sich viel Mühe gemacht und jede Menge Texte zusammengetragen. Es werden alle Aspekte zum Thema „Atommüll“ behandelt. Auch bei der Methodenauswahl waren die Hrsg.’s um Vielfalt und Schülerzentrierung bemüht. Vom Einstiegsfoto, über eine Mindmap und der Fishbowl-Methode bis zu Diskussionsrunden, präzisen Arbeitsaufträgen und treffenden Zielformulierungen ist alles vorhanden.

Der Schwierigkeitsgrad des Materials ist allerdings hoch (dem Thema angemessen). Mit einer 9. Haupt- bzw. Mittelschulklasse ist es nur in Teilen zu bearbeiten. Das Material erfordert von der Lehrkraft die vorherige Durcharbeitung und Aufbereitung. Eine Out-of-the-Box-Benutzung (wie das Neudeutsch genannt wird) ist vermutlich nur begrenzt möglich! Wer das berücksichtigt, bekommt ein gut gemachtes U-Material, das der meist flachen Behandlung in Physikbüchern weit überlegen ist.


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