Unzufriedenheit (nicht nur) mit dem G 8 – immer mehr Eltern stimmen mit den Füßen ab!

Mitteilung: GEW Landesverband Bayern

Keine weiteren Reformen an bayerischen Schulen und ein Ende der Schulstrukturdebatte -“ – das hätte die Staatsregierung gerne. „Diese Wünsche werden sich jedoch nicht erfüllen“, so Gele Neubäcker, Vorsitzende der GEW Bayern, „denn die Diskussion ist bereits wieder voll im Gang und es gibt viel zu tun.“ Kleinere Gymnasien, Grund-, Mittel- und Förderschulen bangen z. T. um ihre Existenz.

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Stress im G8/G9

Schwere Zeiten für Minister Spaenle: Selbst die Ständevertreter des konservativen Philologenverbandes stimmen gegen das G8. Wir drucken die Stellungnahmen der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und der bay. Landtags-SPD ab:

Die GrünenG8/G9: Chaos an bayerischen Gymnasien

Philologenverband bestätigt grüne Kritik – am 18. Januar findet der Gymnasialkonvent der Landtagsfraktion statt. „Wenn sich innerhalb einer Schülergeneration der Widerstand nicht legt, muss man Konsequenzen ziehen“, erklärt unser bildungspolitischer Sprecher Thomas Gehring. „Es wird keine Ruhe einkehren, auch wenn der Minister diese durch Predigten zu erzwingen versucht.“

Die Abstimmung des Philologenverbands gegen das G8 zeigt, wie groß das Chaos an bayerischen Gymnasien ist. „Es ist eine Abstimmung gegen das Kultusministerium und das Flexiahr, das als freiwilliges Sitzenbleiben entlarvt wurde.“ Das G8 ist gescheitert, weil sowohl die Lehrpläne als auch die Art des Lernens unverändert geblieben sind. Wir teilen die extreme Enttäuschung der Gymnasiallehrerinnen und -lehrer über die vermeintlichen Reformschritte des Kultusministers.

Thomas Gehring: „Für uns Grüne ist die Bewältigung der Situation am G8 die drängendste bildungspolitische Herausforderung der kommenden Monate.“ Deshalb laden wir am 18. Januar 2014 zum Gymnasialkonvent in den Bayerischen Landtag ein. „Dort werden wir uns mit den Wegen aus der G8-Misere in anderen Ländern beschäftigen, Hessen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, und diskutieren, wie es nun mit dem bayerischen Gymnasium weitergehen muss.“

So müssen nicht nur Leistungsdruck und -stress aus der verkürzten Schulzeit herausgenommen, auch die inhaltliche Ausgestaltung muss in Angriff genommen werden. „Das Gymnasium muss ein zukunftsorientiertes, dem 21. Jahrhundert angemessenes Lern- und Lehrsystem bieten“, so Thomas Gehring. „Wenn dies nur in neun Jahren möglich ist, dann müssen wir diesen Weg gehen.“

PM v. 3.12.2013 – Landtagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen

Und nun der Kommentar der SPD-Landtagsfraktion in Bayern:

spd.gifG8/G9: Gymnasiallehrer watschen Spaenle ab

SPD-Fraktionsvizin Dr. Simone Strohmayr: G8 hat nur als Ganztagsschule eine Chance – SPD lädt zu fünf Regionalkonferenzen in ganz Bayern ein

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Simone Strohmayr wertet das Votum des Bayerischen Philologenverbandes für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Bayern als Beleg für das Versagen der bayerischen Bildungspolitik: „Der Philologenverband hat Spaenle eine echte Watschn verpasst und erteilt dem G-8-Murks eine Absage. Hier gehen Spaenle die letzten Getreuen von der Fahne!“

Die Delegierten des Bayerischen Philologenverbandes hatten sich bei einer Tagung fast einstimmig dafür ausgesprochen, ein Konzept für ein neunjähriges Gymnasium zu erarbeiten. „Das zeigt deutlich, dass es Kultusminister Spaenle nicht geschafft hat, die Lehrer und Lehrerinnen von der Qualität seiner Ideen für das G8 zu überzeugen und sie mitzunehmen“, erklärt die Augsburger Abgeordnete.

Die SPD-Fraktion teilt die Kritik der Ständevertretung der Gymnasiallehrer: „Die Reform des G8 mit dem Flexijahr ist gescheitert. Wer will schon freiwillig sitzenbleiben? Wenn das G8 weiter bestehen soll, dann hat es nur als Ganztagsschule eine Zukunft“, erklärt Strohmayr.

Die SPD-Bildungspolitiker laden ab dem 21. Januar zu fünf Regionalkonferenzen zur Zukunft des Gymnasiums in Bayern ein.

PM v. 3.12.2013 – Landtagsfraktion Bayern-SPD

Gespräche zur Tarifierung der Lehrereingruppierung verabredet

telegramm.gif+++ Tariftelegramm Länder +++

In dem heutigen Gespräch zwischen der GEW und der TdL wurde der beiderseitige Wille zum Ausdruck gebracht, den tariflosen Zustand bei der Eingruppierung von Lehrkräften zu beenden und im Jahre 2014 eine Entgeltordnung für Lehrkräfte zu verhandeln.

Hierzu haben sich die GEW und die TdL heute über Prozessfragen verständigt. Noch im Januar 2014 soll die Arbeit an der Tarifierung der Eingruppierung von Lehrkräften aufgenommen werden.

Die GEW wird im Frühjahr 2014 in der Bundestarifkommission-Länder auf der Grundlage der bis dahin erzielten Ergebnisse darüber entscheiden, ob die Gesprächsergebnisse eine tragfähige Grundlage für Verhandlungen zur Tarifierung der Eingruppierung von Lehrkräften sind, die entsprechend der Beschlusslage der GEW bis zum Spätherbst 2014 abgeschlossen sein sollen.
 
Berlin, 3. Dezember 2013
Andreas Gehrke
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de