„Das ist viel zu wenig!“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Ankündigung von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), vier Milliarden Euro für bessere Kita-Qualität vom Bund bereitzustellen

„Die jetzt angekündigten vier Milliarden Euro für zwei Jahre sind viel zu wenig“, sagte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit, heute in Frankfurt am Main zur Ankündigung des Bundesfamilienministeriums, mehr Mittel für Kita-Qualität bereitzustellen. Es sei zwar richtig, dass Lisa Paus (Grüne) jetzt in die nächste Phase der Qualitätsentwicklung von Kindertagesstätten treten wolle. Doch es müsse viel mehr passieren.

„Bereits 2017 hatten sich Bund und Länder auf strukturelle Verbesserungen in der Kindertagesbetreuung geeinigt, verbunden mit einer Investition des Bundes von fünf Milliarden Euro jährlich. Diese Summe ist das Minimum. Das brauchen wir, um umzusteuern und die Qualität zu verbessern“, forderte Siebernik. Es brauche dringend strukturelle Verbesserungen in der Kindertagesbetreuung. Das helfe den Kindern, den pädagogischen Fachkräften, den Eltern und am Ende der Gesellschaft. „Der Bund muss die Gelder unbedingt dauerhaft zur Verfügung stellen und nicht nur für zwei Jahre. Zudem braucht es bundesweit gesetzlich geregelte Fachkraft-Kind-Relationen, einen ausreichenden Anspruch auf Fachberatung sowie berufsbegleitende Fort- und Weiterbildung, mehr mittelbare pädagogische Arbeitszeit und mehr Zeit für die Kita-Leitungen“, sagte die Kita-Expertin.

Info: Laut übereinstimmender Medienberichte hatte die Bundesfamilienministerin am Freitag, 4. August 2023, angekündigt, über einen Zeitraum von zwei Jahren rund vier Milliarden Euro Bundesmittel für die Länder zur Verfügung zu stellen, um die Fachkraft-Kind-Relation zu verbessern, mehr Fachkräfte zu gewinnen und Kita-Leitungen zu stärken.


4.8.2023
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

 

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