„Gewerkschaften erklären Scheitern der Verhandlungen“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Tarifrunde für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten

Die Gewerkschaften haben die Tarifverhandlungen für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten nach der dritten Runde einstimmig für gescheitert erklärt. „Obwohl es in den Verhandlungen Bewegung gegeben hat, gab es nicht-überbrückbare Gegensätze. Das wichtigste Ziel der Gewerkschaften, ein hoher Mindestbetrag für die Beschäftigten, der dafür sorgt, dass die Gehälter mit der Inflation Schritt halten, war nicht zu erreichen. Dafür lagen die Positionen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern zu weit auseinander. Die Arbeitgeber waren für eine sozial gerechte Lösung nicht bereit“, sagte Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am Donnerstag in Potsdam.

Info: Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr Gehalt. In der zweiten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber ein völlig inakzeptables Angebot vorgelegt, das weitere deutliche Reallohnverluste der Beschäftigten zur Folge gehabt hätte. Ein weiteres Angebot legten sie in der dritten Verhandlungsrunde nicht vor.
Die Gewerkschaften verhandeln für rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Im Organisationsbereich der GEW wird für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich verhandelt, beispielsweise für Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialarbeiterinnen und -arbeiter. Das Ergebnis der Tarifrunde gilt aber auch für Beschäftige an bundesunmittelbaren Forschungseinrichtungen und Bundeswehrfachschulen sowie für die kommunalen Lehrkräfte in Bayern.
Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).


30.3.2023
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de


Weitere Informationen – das Angebot der Arbeitgeber:

8 % mehr Einkommen und einen Mindestbetrag von 300 € plus einen steuerfreien Einmalbetrag von 3.000 € mit einer 1. Auszahlung von 1.750 € im Mai dieses Jahres. Laufzeit des Vertrages: 27 Monate.

Am 18. April müssen die Verhandlungen spätestens wieder fortgesetzt werden. Die Schlichtungskommission muss bis Mitte April  einen Kompromissvorschlag präsentieren.

 

 

 

GEW: Warnstreiks kommende Woche in Bayern

Mitteilung: GEW Bayern

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft zusammen mit der vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen an zahlreichen Orten in Bayern zum Streik auf. Die Beschäftigten fordern eine Erhöhung ihres Gehalts um 10,5%, mindestens aber 500€.

Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen (TVöD) betrifft die verschiedensten Beschäftigtengruppen im öffentlichen Dienst und bei vielen freien Trägern der Sozialen Arbeit. Die GEW organisiert vor allem die Kolleginnen und Kollegen im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst, das heißt in Kitas, der Sozialen Arbeit und der Behindertenhilfe. Durch die Streiks werden einige Einrichtungen, insbesondere Kindertagesstätten, ganz oder teilweise geschlossen bleiben. Auch die vereinte Dienstleistungsgesellschaft ver.di ruft parallel zum Streik auf.

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern in der Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes:

  • 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 500 Euro!
  • Laufzeit 12 Monate!
  • 200 Euro mehr für Auszubildende und Praktikant*innen sowie dual Studierende! 

„Die Preise werden sicher nicht auf Vorjahresniveau zurückkehren. Von daher bleiben wir bei unseren Forderungen: 10,5% aber mindestens 500,-€ und eine Laufzeit von einem Jahr. Denn Einmalzahlungen verpuffen und die Preise werden hoch bleiben und keiner weiß, was kommendes Jahr sein wird. Dass Kommunen oft nicht genug Mittel haben ist richtig, aber das lässt sich politisch ändern, denn der Grund dafür ist ein politisch gewollter unzureichender Finanzausgleich. Es wird Zeit für mehr Umverteilung.“ sagt Martina Borgendale, Landesvorsitzende der GEW Bayern.

weitere Informationen über die Warnstreiks in Bayern


16.3.2023
GEW Bayern
www.gew-bayern.de

 

„Jetzt wird gestreikt!“

Mitteilung: GEW

Bildungsgewerkschaft zur Tarifrunde im öffentlichen Dienst für die bei Bund und Kommunen Beschäftigten: Arbeitgeberangebot ist „völlig inakzeptabel“

Potsdam – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Streiks im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen angekündigt. Der Grund: In den laufenden Tarifverhandlungen hatten die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt, das die GEW-Vorsitzende Maike Finnern als „völlig inakzeptabel“ bezeichnete. Die angebotene Gehaltserhöhung führe bei einer extrem langen Vertragslaufzeit von 27 Monaten zu weiteren Reallohnverlusten der Beschäftigten. Die avisierte Einmalzahlung verpuffe, weil sie keine Erhöhung der Gehaltstabellen bedeutet. Zudem kritisierte sie scharf, dass das Angebot keine soziale Komponente für die unteren Einkommensgruppen beinhalte.

„Klar, wenn alle Beschäftigten verteilt auf zwei Jahre 2.500 Euro steuer- und abgabenfrei bekommen, ist das auf den ersten Blick ein ordentlicher Zuschlag. Aber es heißt nicht umsonst Einmalzahlung – einmal und dann ist das Geld wieder weg! Am Ende des Jahres ist das Monatsgehalt genauso hoch wie am Anfang des Jahres – bei deutlich höheren Preisen und Mieten. Eine echte Lohnerhöhung wollen die Arbeitgeber erst ab Oktober zahlen, jedoch nur drei Prozent. Acht Monate später soll es dann noch einmal mickrige zwei Prozent geben – und das bei einer Inflationsrate von aktuell 8,7 Prozent“, sagte Finnern am Donnerstag in Potsdam.

„Die Beschäftigten spüren die höchste Inflation seit Jahrzehnten tagtäglich im Geldbeutel. Sie erwarten in dieser besonderen Situation zu Recht kräftige Gehaltserhöhungen. Bund und Kommunen wollen ihnen nach dem Aschermittwoch aber am liebsten eine Einkommensfastenzeit verordnen – da spielen wir nicht mit. Die Beschäftigten werden in den Betrieben mit Blick auf die dritte Verhandlungsrunde das richtige Signal setzen“, unterstrich Finnern. Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr Gehalt.

Die GEW-Vorsitzende betonte, dass „die Beschäftigten gerade in Zeiten mit vielen Krisen, die parallel gemeistert werden müssen, zeigen, dass sie für das Funktionieren der Gesellschaft sehr wichtig sind und ihre Aufgaben engagiert stemmen. Die Kolleginnen und Kollegen in Kitas, Jugendhilfe und Sozialarbeit sorgen beispielsweise dafür, dass die Menschen Beruf und Familie auch in diesen schwierigen Zeiten miteinander vereinbaren können“.

Das Angebot der Arbeitgeber:

Laufzeit des Vertrages:
27 Monate                                                                                  

Gehaltserhöhung in zwei Schritten:
Oktober 2023 um drei Prozent
Juni 2024 um zwei Prozent

Steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen:
Mai 2023: 1.500 Euro
Januar 2024: 1.000 Euro

Zudem sollen die Jahressonderzahlungen – differenziert nach Bund und Kommunen sowie nach Entgeltgruppen – im Laufe der Jahre 2023 und 2024 erhöht werden.

Info: Die dritte Runde für die im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen Beschäftigten findet vom 27. bis 29. März in Potsdam statt. Die Gewerkschaften verhandeln für rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Im Organisationsbereich der GEW wird für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich verhandelt, beispielsweise für Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialarbeiterinnen und -arbeiter. Das Ergebnis der Tarifrunde gilt aber auch für Beschäftige an bundesunmittelbaren Forschungseinrichtungen und Bundeswehrfachschulen sowie für die kommunalen Lehrkräfte in Bayern. Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).


23.2.2023
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

 

GEW: Warnstreiks in Erlangen, Nürnberg und Umgebung am 16.02.2023

Mitteilung: GEW Bayern

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft die Beschäftigen des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen in Nürnberg, Erlangen und Umgebung am Donnerstag, dem 16.02.2023 zu einem ganztätigen Warnstreik im Rahmen der aktuellen Tarifrunde auf. Einige Kindertagesstätten werden an diesem Tag streikbedingt geschlossen bleiben. Die Beschäftigten fordern eine Erhöhung ihres Gehalts um 10,5%, mindestens 500€. Weiterlesen

GEW: „Arbeitgeber legen kein Angebot vor – sondern halten an Ritualen fest“

Bildungsgewerkschaft zur Tarifrunde öffentlicher Dienst : Verhandlungen werden am 22./23. Februar fortgesetzt

Mitteilung: GEW

Ohne Angebot der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ist die erste Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen zu Ende gegangen. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben die Forderungen der Gewerkschaften rigoros zurückgewiesen. Die Verhandlungen werden am 22. Februar in Potsdam fortgesetzt. Das teilte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Dienstag nach dem Verhandlungsauftakt in Potsdam mit. „Die Beschäftigten spüren die Inflation im Geldbeutel, sie erwarten in dieser besonderen Situation ein deutliches Signal und kräftige Gehaltserhöhungen. Die Gewerkschaften haben sich klar und deutlich positioniert“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern. Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro mehr Gehalt. Weiterlesen

GEW: Preissteigerung ist voll auszugleichen

Heute beginnen die TVöD-Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen. Die GEW Bayern fordert die Kommunen auf, ihrer Verantwortung für ihre Beschäftigten gerecht zu werden.

In den aktuellen TVöD-Tarifverhandlungen fordern die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes 10,5 Prozent Gehaltssteigerung, mindestens jedoch 500 Euro mehr. Die Laufzeit soll ein Jahr betragen. Für Auszubildende, Praktikant*innen und dual Studierende werden 200 Euro mehr gefordert. Die GEW organisiert einen Teil aller kommunal Beschäftigten in Deutschland: die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst, die in Kitas, in Einrichtungen der Behindertenhilfe und in der Jugendhilfe arbeiten, sowie die kommunal angestellten Lehrkräfte. Heute treffen sich die Tarifparteien in Potsdam zur ersten Verhandlungsrunde. Die Tarifverhandlungen werden Ende Februar und Ende März fortgesetzt. Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat dabei die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes. Weiterlesen

GEW: „10,5 Prozent, mindestens 500 Euro mehr Gehalt für Beschäftigte“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Tarifrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen

Berlin – Die Gewerkschaften fordern in der 2023er-Tarifrunde 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro mehr Gehalt monatlich für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von einem Jahr haben. Das teilte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Dienstag in Berlin mit.

„Wir brauchen spürbare Gehaltserhöhungen. Alles wird teurer. Im Supermarkt, an der Tankstelle, beim Bäcker: Auch die Beschäftigten im öffentlichen Dienst spüren die Inflation in ihrem Geldbeutel“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern am Dienstag während der Pressekonferenz der Gewerkschaften zur kommenden Tarifrunde. „Sie sind hoch motiviert und engagiert. Gerade in Krisensituationen zeigt sich, welche Bedeutung ihre tägliche Arbeit für unsere Gesellschaft hat. Kitas, Jugendhilfe und Sozialarbeit sind wichtige Stützen. Sie sorgen dafür, dass die Menschen Beruf und Familie auch in diesen schwierigen Zeiten miteinander vereinbaren können. Sie sind Profis – und sie brauchen mehr.“

Finnern appellierte an die Verantwortung der öffentlichen Arbeitgeber den engagierten Beschäftigten gegenüber: „Die historisch hohe Inflation frisst die Gehälter auf – deshalb müssen die Löhne kräftig rauf!“

Info: Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen sind drei Verhandlungsrunden geplant. Hier die Termine: 24. Januar 2023, 22./23. Februar 2023 und 27. bis 29. März 2023.
Die Gewerkschaften verhandeln für rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Im Organisationbereich der GEW wird für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich verhandelt, beispielsweise für Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialarbeiterinnen und -arbeiter.
Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).


11.10.2022
Ulf Rödde
Pressesprecher
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de