Corona und Kinderbetreuung: Türen auch für Alleinerziehende öffnen

Notfallbetreuung zulassen. Bentele: „Zeigen wir uns solidarisch mit Single-Eltern“

Statement: Sozialverband VdK

Viele Alleinerziehende stehen in der Corona-Krise vor einem Problem: Sie müssen arbeiten, dürfen ihre Kinder aber nicht in die Kita bringen. Auch Kinder, die bei getrennt lebenden Eltern aufwachsen, müssen zu Hause betreut werden. Der Sozialverband VdK Deutschland appelliert an die Politik, mehr Notfallbetreuung in den Kitas zuzulassen. Die VdK-Präsidentin Verena Bentele dazu:

„Zeigen wir uns solidarisch mit den allein betreuenden Müttern und Vätern. Wir sollten ihnen die Türen öffnen und mehr Notfallbetreuung in den Kitas zulassen, so wie bei den Eltern mit Berufen in der kritischen Infrastruktur. Wer alleine erzieht, hat es ohnehin schwer: Es ist oft ein Leben am Existenzminimum. Wenn diese Menschen nun gezwungen sind, ihre Kinder zu Hause zu betreuen, und deshalb nicht arbeiten gehen können, dann drohen Verdienstausfälle.“

Aktuell dürfen nur diejenigen Eltern ihre Kinder noch in die Kita schicken, wenn sie in einem Beruf arbeiten, der zur sogenannten kritischen Infrastruktur zählt, also beispielsweise im Gesundheitswesen, der Energieversorgung oder der Lebensmittelbranche. Fast 1,5 Millionen Menschen in Deutschland erziehen ihre minderjährigen Kinder alleine. Dazu sagte Verena Bentele:

„Es darf nicht sein, dass Alleinerziehende aufgrund fehlender Kinderbetreuung in Armut rutschen. Ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen hier Einsicht zeigen, solidarisch sind und mehr Ausnahmen zulassen. Ansonsten springen immer mehr Großeltern in die Betreuung ein, obwohl gerade ältere Menschen erhöhten Schutz brauchen.“


20.3.2020
Sozialverband VdK
www.vdk.de

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