GEW Bayern: Wir begrüßen die finanziellen Zusagen zur Erhaltung der Sprach-Kitas in Bayern

… für viele Fachkräfte und Fachberatungen kommt sie jedoch viel zu spät!

Mitteilung: GEW Bayern

Das Sozialministerium hat in einer Pressemitteilung am 26.4.2023 mitgeteilt, dass das Programm in den bayerischen Sprach-Kitas fortgeführt wird und die Fördersummen erhöht werden. Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt dies grundsätzlich!

Nachdem noch am 29. März 2023 ein Schreiben des Sozialministeriums an die Sprach-Kitas ging, in dem weitaus geringere Fördersummen genannt wurden und zudem ausdrücklich betont wurde, dass es keine sichere und verbindliche Zusage für die Fortführung gäbe, begrüßt die Gewerkschaft das Umdenken bei der Finanzierung der Sprach-Kitas ausdrücklich. Leider handelt es sich nicht um eine dauerhafte Finanzierung, sondern nur für die Jahre 2023 und 2024. Weiterlesen

„Mangel festgeschrieben, Stillstand als Fortschritt verkauft“

Mitteilung: GEW

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wirft der Bundesregierung mit Blick auf das Kita-Qualitätsgesetz „bildungspolitische Kurzsichtigkeit“ vor. Sie zeigte sich vom heutigen Beschluss des Bundestages enttäuscht. „Es ist ein Offenbarungseid, dass die selbsternannte ‚Fortschrittskoalition‘ hinter dem Bedarf für eine Qualitätssteigerung in der frühkindlichen Bildung in Höhe von fünf Milliarden Euro jährlich zurückbleibt, auf den sich die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) 2017 verständigt hatte. Berücksichtigt man die Inflation, müssten die Investitionen bei rund sechs Milliarden Euro liegen. Das ist die Mindestsumme, die investiert werden müsste. Die Bundesregierung schreibt derweil den Mangel fest und verkauft den Stillstand als Fortschritt“, sagte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit, am Freitag in Frankfurt a.M. Sie machte aber auch deutlich, dass die Weiterentwicklung des „Gute-Kita Gesetz“ zum „Kita-Qualitätsentwicklungsgesetz“ sowie dessen Weiterfinanzierung grundsätzlich positiv sei. „Das ändert aber nichts daran, dass die Kürzung der Finanzmittel des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) den Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung diametral entgegensteht. Es ist nicht nachzuvollziehen, dass es nicht gelungen ist, die Bundesprogramme zur Fachkräfteoffensive, der (Weiter)Qualifizierung sowie der Sprachbildung und -förderung in Kooperation mit den Ländern und Kommunen umzusetzen und zu finanzieren.“

Die Regelung, das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ aus Mitteln des „Kita-Qualitätsentwicklungsgesetzes“ bis Mitte 2023 weiter zu finanzieren, sei das Ergebnis einer völlig misslungenen Entscheidung der Bundesregierung. „Bund und Länder fallen hinter die Beschlüsse der JFMK von 2018 zurück. Der Wettbewerb der Länder kennt im Moment nur Verlierer. Wir brauchen dringend einen kooperativen Föderalismus, denn die Kinder haben ein Recht auf eine gute Kindheit und guten Bildungs- und Spielangeboten in ihren Kitas. Die Fachkräfte benötigen verlässliche Lösungen, die Qualitätsstandards sichern und für alle Bundesländer gelten“, betonte Siebernik. Gleichzeitig müsse der Bund kurzfristig Lösungen für die frühkindliche Bildung anbieten und für Entlastung sorgen. „Dafür braucht es eine gute Strategie gepaart mit lösungsorientierten Stufenplänen. Die Beschäftigten werden im Augenblick verheizt, viele verlassen das Berufsfeld. Das verschärft den Fachkräftemangel. Die Bundesregierung hat die Verantwortung, mit den Gewerkschaften und Trägern einen Dialog zu initiieren und Konzepte zu entwickeln“, unterstrich die GEW-Expertin.


 2.12.2022
Ulf Rödde
Mitglied des Geschäftsführenden GEW-Vorstands
www.gew.de

 

„Sprach-Kitas“: Nach Protesten der GEW werden nun die bayerischen Regierungsfraktionen aktiv!

Bericht: GEW Bayern

Die GEW Bayern machte sich in den vergangenen Monaten für den Erhalt und die Weiterführung der „Sprach-Kitas“ stark. Wie sich nun zeigt, mit Erfolg. In einem Pressestatement der bayerischen Regierungsfraktionen sprechen sich diese nun ebenfalls für den langfristigen Erhalt aus und wollen sich im Bund dafür einsetzen.

„Wir freuen uns, dass unser kontinuierlicher Druck nun Wirkung zeigt und die CSU nach unseren massiven Protesten einlenkt“ hält die Gewerkschaftssekretärin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern, Gabriele Albrecht-Thum fest und ergänzt: „Wir begrüßen das Statement von CSU und Freien Wählern, sich nun im Bund für den Erhalt einzusetzen und nehmen die beiden Fraktionen beim Wort.“

Hilger Uhlenbrock, Mitglied im GEW Landesvorstand: „Wie wichtig der Erhalt der Sprach-Kitas ist, haben wir in den letzten Wochen eindrücklich gezeigt. Nun ist es an der Zeit den Ankündigungen Taten folgen zu lassen und langfristige und sichere Lösungen umzusetzen. Wir werden den Prozess genau begleiten.“

Die Bildungsgewerkschaft GEW hatte sich in den vergangenen Wochen und Monaten sowohl bundesweit als auch bayernweit für den Erhalt der sog. Sprach-Kitas stark gemacht. Dass nun fieberhaft an Lösungen für die Weiterführung dieser wichtigen Institution gearbeitet wird, ist sehr erfreulich.


25.11.2022
GEW Bayern
www,gew-bayern.de

 

Wir brauchen die „Sprach-Kitas“, weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist

Die GEW Bayern fordert den Erhalt und die Weiterführung der „Sprach-Kitas“. Die Mittel müsse das Land selbst aufbringen, es dürfe sich nicht auf Bundesmittel stützen.

Mitteilung: GEW Bayern

In einem Schreiben des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ) an die Einrichtungen und Fachkräfte vom 14. November 2022 wurde mitgeteilt, dass 109 Millionen Euro Finanzmittel aus dem Etat des Bundesministeriums zur Verfügung gestellt werden, um den Erhalt und die Weiterführung der „Sprach-Kitas“ 2023 für ein halbes Jahr zu sichern. Die Länder hätten damit die Gelegenheit, die Strukturen des Bundesprogramms dauerhaft in landesspezifische Strukturen zu überführen, so das BMFSJ.

Vier Bundesländer haben bereits Fakten geschaffen und von sich aus die Weiterführung der „Sprach-Kitas“ auf Länderebene beschlossen.

In Bayern wissen 817 zusätzliche Fachkräfte und 60 zusätzliche Fachberatungen, die sich seit 2016 in „Sprach-Kitas“ für die Qualität in der Bildung und Betreuung von Kindern einsetzen, nicht, ob sie ab dem 1. Januar 2023 weiter beschäftigt werden.

Die GEW fordert, dass auch Bayern jetzt schnell handelt, die Strukturen des Bundesprogramms erhält und für die dauerhafte Verankerung der Finanzierung des Programms sorgt. Sie verlangt, dass das Land dafür eigene Mittel verwendet und den Etat für Bayern aus dem Bundes-Kita-Qualitätsgesetz für weitere Qualitätsverbesserungen verwendet.

„Es kann nicht sein, dass die Verantwortung für Bildung wie eine heiße Kartoffel zwischen dem Bund und den Ländern hin und her geworfen wird und die Leidtragenden die Kinder, Eltern und Beschäftigten sind“, so Alfons Kunze, Mitglied des Vorstands der GEW München.

Weiter sagt er: „Die Mittel für das Kita-Qualitätsgesetz dürfen nicht angefasst werden. Die Länder und der Bund müssen sich hier im Sinne der Kolleg*innen und Kinder einig werden.“

„Angesichts des ‚IQB-Bildungstrends‘, der Bayern bescheinigt, dass z.B. 14,1 Prozent der Viertklässler*innen die Mindeststandards beim Lesen nicht erreichen und 13,4 Prozent beim Zuhören, ist es nicht nachvollziehbar, dass Bayern die notwendigen Mittel zur Fortführung des Programms nicht in die Hand nimmt“, führt Hilger Uhlenbrock, Sprecher der Fachgruppe Sozialpädagogische Berufe des Landesverbands der GEW aus.

Hintergrund:
Nach Bekanntwerden der Information, dass zum Jahresende 2022 vom Bund keine Gelder mehr für „Sprach-Kitas“ zur Verfügung stehen werden, erzielte die danach initiierte, bundesweite Kampagne „Sprach-Kitas retten!“ über 270.000 Unterschriften und ist damit ein deutliches Zeichen gegen dieses staatliche Vorhaben. Auch Bayerns „Sprach-Kitas“ kämpfen für die Fortsetzung des Programms, das weit mehr ist als „Sprachförderung“. Unter anderem forderten sie auf einer Kundgebung vor dem bayerischen Sozialministerium den Erhalt der Strukturen und die Verankerung der Finanzierung des Programms. Frau Ministerin Ulrike Scharf beteuerte, die Bedeutung der „Sprach-Kitas“ zu kennen und zu schätzen. Ihr Einsatz für den Erhalt wurde den Teilnehmenden zugesichert.

Weitere Informationen: https://sprachkitas-retten.de


15.11.2022
Hilger Uhlenbrock, Mitglied des Landesvorstands
Gabriele Albrecht-Thum, Gewerkschaftssekretärin
www.gew-bayern.de

 

Wir brauchen die „Sprach-Kitas“!

Mitteilung: GEW Bayern

Gemeinsam mit dem bundesweiten Bündnis „Sprach-Kitas retten“ veranstaltet die GEW Bayern zum Erhalt des Bundesprogramm Sprach-Kitas eine Kundgebung am 19. Okt. 2022 um 15 Uhr vor dem bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.

Nach Bekanntwerden der Information, dass zum Jahresende 2022 vom Bund keine Gelder mehr für das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ zur Verfügung stehen werden, erzielte die danach initiierte, bundesweite Kampagne „Sprach-Kitas retten!“ über 275.000 Unterschriften und ist damit ein deutliches Zeichen gegen dieses staatliche Vorhaben. Auch Bayerns „Sprach-Kitas“ und Fachberatungen kämpfen für die Fortsetzung des Programms, das weit mehr ist als „Sprachförderung“. Weiterlesen

Petition: „Keine Einsparungen auf Kosten der frühkindlichen Bildung – mit Weitblick in die Zukunft investieren!“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Start der Kampagne „Sprach-Kitas retten“

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unterstützt die Kampagne „Sprach-Kitas retten“. Gewerkschaften, Verbände, zahlreiche Kitaträger, Fachkräfte und Eltern tragen die Kampagne, mit der verhindert werden soll, dass das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ Ende 2022 ausläuft. Weiterlesen