Mehr Plätze und bessere Qualität in Kitas bis 2030 – wenn jetzt entschlossen gehandelt wird

Bericht: Bertelsmann Stiftung

Neuen Berechnungen zufolge fehlen in Deutschland, vor allem im Westen, rund 430.000 Kita-Plätze. Im Osten wiederum ist eine Fachkraft für zu viele Kinder zuständig. Zwar besteht die Chance auf spürbare Verbesserungen bis 2030 – doch dafür müssen jetzt die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden. Um die aktuelle Notsituation abzufedern, sind weitere Maßnahmen nötig. … weiter


Quelle: www.bertelsmann-stiftung.de


siehe auch: GEW: „Jetzt entschlossen handeln und investieren“

 

GEW: „Jetzt entschlossen handeln und investieren“

Bildungsgewerkschaft zur Veröffentlichung des aktuellen „Ländermonitoring frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht mit Blick auf die am Morgen vorgestellten Zahlen des „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung dringenden Handlungsbedarf aller Verantwortlichen im quantitativen und qualitativen Ausbau der frühkindlichen Bildung. Aus den dort präsentierten Zahlen wird ersichtlich, dass im kommenden Jahr bundesweit für mehr als 429.000 Familien erneut der Rechtsanspruch nicht erfüllt werden könnte. „Die aktuellen Zahlen müssen jetzt in politisches Handeln übertragen werden. Jeder nicht investierte Euro in eine gute Bildung wird sich nachteilig auf unsere Gesellschaft auswirken, sowohl volkswirtschaftlich als auch bezüglich des gesellschaftlichen Zusammenhalts“, sagte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit, am Dienstag in Frankfurt a. M. „Diese Krise hat das Potenzial, unsere Gesellschaft nachhaltig zu verunsichern und das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Wohlfahrtsstaates zu untergraben“, so Siebernik weiter. „Beim Blick auf die Zahlen wird deutlich, wie groß der Unterschied zwischen den Bundesländern, insbesondere zwischen Ost und West, noch immer ist. Wir müssen jetzt alles daran setzten, das System zukunftsfähig aufzustellen“. Weiterlesen

GEW schlägt 100-Milliarden-Programm für die Bildung vor

Bildungsgewerkschaft zieht Bilanz: ein Jahr Ampelregierung

Mitteilung: GEW

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schlägt ein 100-Milliarden-Euro-Programm für Investitionen in die Bildung vor. Dieses solle über ein Sondervermögen finanziert werden. Aus den Mitteln solle auch ein auf zehn Jahre angelegtes Sanierungsprogramm für Bildungsgebäude finanziert werden, allein für Schulbauten habe sich ein Investitionsstau von rund 45 Milliarden Euro gebildet. „Investitionen in Bildung sind Zukunftsinvestitionen, bei denen sich jeder Euro um ein Vielfaches rentiert. Die Bundesregierung ist mit großen Plänen für ein ‚Jahrzehnt der Bildungschancen‘ gestartet, auf diesem Weg aber bisher nur in Trippelschritten vorangekommen“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern am Mittwoch in Frankfurt a.M. mit Blick auf ein Jahr Ampelregierung. Das sei enttäuschend, auch wenn die Corona-Pandemie und der Angriff Russlands auf die Ukraine die Agenda der Koalitionäre stark belasten. Weiterlesen

„Mangel festgeschrieben, Stillstand als Fortschritt verkauft“

Mitteilung: GEW

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wirft der Bundesregierung mit Blick auf das Kita-Qualitätsgesetz „bildungspolitische Kurzsichtigkeit“ vor. Sie zeigte sich vom heutigen Beschluss des Bundestages enttäuscht. „Es ist ein Offenbarungseid, dass die selbsternannte ‚Fortschrittskoalition‘ hinter dem Bedarf für eine Qualitätssteigerung in der frühkindlichen Bildung in Höhe von fünf Milliarden Euro jährlich zurückbleibt, auf den sich die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) 2017 verständigt hatte. Berücksichtigt man die Inflation, müssten die Investitionen bei rund sechs Milliarden Euro liegen. Das ist die Mindestsumme, die investiert werden müsste. Die Bundesregierung schreibt derweil den Mangel fest und verkauft den Stillstand als Fortschritt“, sagte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit, am Freitag in Frankfurt a.M. Sie machte aber auch deutlich, dass die Weiterentwicklung des „Gute-Kita Gesetz“ zum „Kita-Qualitätsentwicklungsgesetz“ sowie dessen Weiterfinanzierung grundsätzlich positiv sei. „Das ändert aber nichts daran, dass die Kürzung der Finanzmittel des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) den Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung diametral entgegensteht. Es ist nicht nachzuvollziehen, dass es nicht gelungen ist, die Bundesprogramme zur Fachkräfteoffensive, der (Weiter)Qualifizierung sowie der Sprachbildung und -förderung in Kooperation mit den Ländern und Kommunen umzusetzen und zu finanzieren.“

Die Regelung, das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ aus Mitteln des „Kita-Qualitätsentwicklungsgesetzes“ bis Mitte 2023 weiter zu finanzieren, sei das Ergebnis einer völlig misslungenen Entscheidung der Bundesregierung. „Bund und Länder fallen hinter die Beschlüsse der JFMK von 2018 zurück. Der Wettbewerb der Länder kennt im Moment nur Verlierer. Wir brauchen dringend einen kooperativen Föderalismus, denn die Kinder haben ein Recht auf eine gute Kindheit und guten Bildungs- und Spielangeboten in ihren Kitas. Die Fachkräfte benötigen verlässliche Lösungen, die Qualitätsstandards sichern und für alle Bundesländer gelten“, betonte Siebernik. Gleichzeitig müsse der Bund kurzfristig Lösungen für die frühkindliche Bildung anbieten und für Entlastung sorgen. „Dafür braucht es eine gute Strategie gepaart mit lösungsorientierten Stufenplänen. Die Beschäftigten werden im Augenblick verheizt, viele verlassen das Berufsfeld. Das verschärft den Fachkräftemangel. Die Bundesregierung hat die Verantwortung, mit den Gewerkschaften und Trägern einen Dialog zu initiieren und Konzepte zu entwickeln“, unterstrich die GEW-Expertin.


 2.12.2022
Ulf Rödde
Mitglied des Geschäftsführenden GEW-Vorstands
www.gew.de

 

„Wir brauchen eine finanzpolitische Offensive von Bund, Ländern und Kommunen“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Veröffentlichung des Ländermonitors frühkindliche Bildung

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt, dass es dringenden Handlungsbedarf beim quantitativen und qualitativen Ausbau der frühkindlichen Bildung gibt und schlägt eine finanzpolitische Offensive vor. „Der Fachkräftemangel ist so groß, dass der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz nicht einzulösen ist, die Wünsche der Familien nicht erfüllt werden können. Es ist skandalös, dass es keinen Fahrplan gibt, um sowohl bundesweit den Rechtsanspruch als auch die wissenschaftlich fundierten Qualitätsstandards zu sichern“, sagte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit, mit Blick auf die Daten des Ländermonitors frühkindliche Bildung der Bertelsmann Stiftung am Donnerstag in Frankfurt a.M. „Aktuell fehlen fast 100.000 Fachkräfte, allein um den Betreuungsanspruch der Sorgeberechtigten zu erfüllen. Wenn wir einen kindgerechten Personalschlüssel als Maßstab setzen, gibt es sogar weit über 300.000 Fachkräfte zu wenig.“ Die Zahlen machten zudem deutlich, dass die Unterschiede zwischen den Bundesländern groß seien. Von einem ernsthaften Bemühen, in Deutschland gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, könne nicht die Rede sein. Weiterlesen

GEW: „Keine Zeit verlieren, jetzt in die Zukunft investieren!“

Bildungsgewerkschaft GEW zu den Haushaltsverhandlungen: Finanzminister muss in die frühkindliche Bildung investieren

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt Finanzminister Christian Lindner (FDP) mit Nachdruck, endlich mehr Geld in die Kinder- und Jugendhilfe sowie die kommunale Infrastruktur zu investieren. Die Finanzierung der Kinder und Jugendhilfe sei nach dem achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII) auch Bundesaufgabe. „Eine gute frühkindliche Bildung und Alltagsstruktur sind für Kinder und Familien von zentraler Bedeutung. Kitas sind die Orte, an denen der Grundstein für Inklusion und Bildung der Kinder in Deutschland gelegt wird“, sagte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied Jugendhilfe und Sozialarbeit, am Montag in Frankfurt a.M. mit Blick auf die in dieser Woche im Rahmen der Haushaltsverhandlungen stattfindenden Gespräche. „Der Finanzminister muss beide Füße von der Bremse nehmen und entschlossen in die Kinder- und Jugendhilfe investieren, denn die Folgen der Überlastung der vergangenen Jahre sind hohe Krankheitsstände und eine sehr große Personalfluktuation. Es wird Zeit, dass die FDP ihre Wahlversprechen in Taten umsetzt und die beste Bildung für alle finanziell absichert.“ Es sei an der Zeit, die wichtige Arbeit in den Kitas zukunftsfähig aufzustellen und die Beschäftigten zu entlasten. Weiterlesen

Wie Kitas über sich selbst hinauswachsen

Forscherinnen legen Abschlussbericht zu Organisationsentwicklung vor

Bericht: Universität Hildesheim

Insgesamt gut sechs Jahre lang haben Expertinnen der Universitäten Hildesheim und Heidelberg erforscht, wie Kindertagesstätten sich strukturell so aufstellen können, dass sie nicht nur den Anforderungen der Gegenwart, sondern auch jenen der Zukunft gewachsen sind. In der von der Robert-Bosch-Stiftung als Projektträger veröffentlichten Online-Abschlusspublikation „Viel Bewegung in den Kitas – Erkenntnisse aus einem Projekt zur Organisationsentwicklung“, fassen die Wissenschaftlerinnen die zentralen Erkenntnisse und Lernerfahrungen aus allen Projektphasen zusammen und geben ganz konkrete Handlungsempfehlungen für all jene, die in Praxis oder Wissenschaft mit Organisationstrukturen von Kindertagesstätten befasst sind. … weiter

Handbuch „Organisationsentwicklung in Kitas – Beispiele gelungener Praxis“ (pdf)

Abschlussbericht: Viel Bewegung in den Kitas (pdf-Datei)


Quelle: www.uni-hildesheim.de

 

„Wir brauchen eine Kita-Qualitätsoffensive!“

Bildungsgewerkschaft GEW zum „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat eine Qualitätsoffensive für die Kitas angemahnt. „Nach dem quantitativen Ausbau der Frühkindlichen Bildung muss jetzt ein Qualitätsschub folgen. Der Fachkräftemangel in den Kitas führt zu Qualitätsverlusten des Angebots der Einrichtungen. Diese Entwicklung müssen wir unbedingt stoppen! Es ist ein Skandal, dass die Chancen auf einen guten Einstieg ins Bildungssystem und damit auf Lebensperspektiven immer noch vom Wohnort der Kinder abhängen“, sagte Björn Köhler, GEW-Vorstandsmitglied Jugendhilfe und Sozialarbeit, mit Blick auf den heute veröffentlichten Bildungsmonitor Frühkindliche Bildung der Bertelsmann Stiftung. Weiterlesen

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