Politische Bildung und Engagement

von Jürgen Scherer

Die Anforderungen an „Politische Bildung“ sind ja nicht neu: Lernende zu mündigen Bürgern erziehen, eine conditio sine qua non in einer funktionierenden Demokratie. Nicht weniger bekannt ist die Litanei der „Politik“, wenn etwas schief läuft im Land, sei es dass die „falschen Parteien“ gewählt werden, sei es dass die Rechtsextremen immer mehr Zulauf bekommen. Dann heißt es, die Schule soll´s richten und auf jeden Fall das Fach „Politische Bildung“. Dass dieses Fach vor Ort vielfach als Stiefkind behandelt wird und auch sehr oft fachfremd unterrichtet wird, wen ficht das an? Aber wer Professionalität in Schule verlangt, muss eben auch was tun dafür. Z.B. den fachlich gebildeten Lehrkräften ebensolchen Unterricht ermöglichen. Allerdings, wenn solches geschieht, bleibt PB immer noch ein weites Feld. Oft fehlt es an Grundlagenwissen und Beispielen für demokratiefördernden Unterricht.

Deshalb sei hier auf eine Ende 2020 erschienene Festschrift für den emeritierten hessischen GEW-Kollegen Frank Nonnenmacher verwiesen, der PB als eingreifende Methodik verstanden und gelehrt hat. Ihm zu Ehren hat ein ehemaliger Promovend, Alexander Wohlig, die Festschrift „Politische Bildung als Engagement“ im WochenschauVerlag in Frankfurt am Main veröffentlicht. Der Untertitel ist zugleich Programm: Überzeugungen entwickeln – sich einmischen – Flagge zeigen.

Ein lesenswertes Buch, weil es aufzeigt und auch dazu ermutigt, PB nicht als Neutralitätsveranstaltung zu sehen sondern als engagiertes, gut begründetes Eintreten für engagiertes demokratisches Lehren und Handeln.

Wer sich vor dem wirklich empfehlenswerten Erwerb ausführlicher als hier dargestellt informieren möchte, dem sei die umfangreiche und sehr informative Besprechung des Buches von Fabian Fritz empfohlen: www.socialnet.de/rezensionen/27578.php

Über das Buch:
Alexander Wohnig (Hrsg.): Politische Bildung als politisches Engagement. Überzeugungen entwickeln, sich einmischen, Flagge zeigen. Taschenbuch,  208 S. ISBN: 978-3-7344-1133-5, 24,90 €, Wochenschau Verlag


Jürgen Scherer
ist GEW-Kollege und ehemaliger Gesamtschullehrer in Hessen
sowie Rezensent des
Nonnenmacher-Buches „Zwei Brüder“ im „Magazin Auswege“

 

 

 

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