Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 62: Der Mann mit dem Hund

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 62

 

Der Mann mit dem Hund

„Ich habe nie geleugnet, sentimental zu sein: Man misstraut dem, was kommen mag, und hält so lange an einem beglückenden Gefühl der Vergangenheit fest, wie es eben geht – auch auf die Gefahr hin, dass man damit die Kräfte mindert, die für die Gegenwart nötig wären.“
(Ralf Rothmann)

Bei einer Massenpanik, die bei einer Halloween-Party in Seoul ausbrach, kamen auf der Partymeile über 150 Menschen ums Leben. In den engen Gassen kam es zu einem Gedränge, viele Leute stürzten, wurden von den Nachdrängenden tot getrampelt, erstickten oder starben an Herzstillstand. Die Zahl der Opfer könne noch steigen, heißt es am Tag danach. Halloween gilt allgemein als das „Fest des Grauens“, insofern passt das Geschehen in Seoul zu diesem Tag. Das „Fest des Grauens“ soll seinen Ursprung in Irland haben. Der keltischen Mythologie nach machten sich an diesem Tag die Toten auf die Suche nach den Lebenden, die im nächsten Jahr sterben sollten. Zur Abschreckung der bösen Geister verkleideten sich die Menschen mit furchterregenden Kostümen und spukten selbst bei Nacht durch die Straßen. Von diesem mythologischen Ursprung ist, wie bei allen Festen, kaum etwas geblieben. Der Konsum hat sie vereinnahmt und ihres spirituellen Gehalts entkleidet. Halloween ist heute nur eine willkommene Gelegenheit, die Sau rauszulassen und sich zu betrinken. … weiter

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Flüssiggas aus Katar

Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben

Kommentar: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wird in den nächsten Tagen nach Katar reisen. Vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine möchte sich die Bundesregierung von Gasimporten aus Russland lösen und stattdessen vermehrt Flüssiggas (LNG) aus dem Emirat beziehen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker warnt davor, die Abhängigkeit von einer Diktatur durch die nächste zu ersetzen: „Die Menschenrechts-Bilanz Katars ist katastrophal“, erklärt GfbV-Nahostexperte Dr. Kamal Sido, der von Ende Februar bis Anfang März in Katar war, um Gespräche mit Gastarbeitern und Angehörigen von religiösen Minderheiten, insbesondere der christlichen, zu führen. „Katar finanziert über seine Energie-Exporte gefährliche islamistische Gruppierungen, die schon jetzt an vielen Konflikten beteiligt sind und überall auf der Welt religiöse Minderheiten terrorisieren.“ In dem Versuch, sich von einem brutalen Diktator wie Putin zu lösen, werfe sich die Bundesregierung gleich dem nächsten Unrechts-Regime an den Hals. Weiterlesen