Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 2: Leben im Universum des Lärms
Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 2
Leben im Universum des Lärms
„Menschen sind wir, Menschen!
Schlecht und gut! Gut und schlecht!
Nichts anderes als Menschen.“
(Joseph Roth)
Ein im Rollstuhl sitzender Bettler rollt auf einen Mann zu, der an einem Stehtisch vor einer Bäckerei einen Kaffee trinkt. Ob er ein bisschen Kleingeld oder Zigaretten für ihn habe. Der Mann sieht zu ihm hin und sagte: „Meine Frau gibt dir immer etwas, Das is sone kleine Blonde, die sieht dich oft und gibt dir jedes Mal etwas.“ „Is gut, grüß sie schön und vielen Dank auch“, sagt der Bettler und rollt weiter. Ich höre ihn vor sich hinbrubbeln: „Ich glaub dem kein Wort, dem alten Geizkragen. Der hat wahrscheinlich gar keine Frau.“
Ein paar Meter weiter hat jemand mit schwarzem Filzstift auf die Rückseite eines der letzten Briefkästen geschrieben: Unsere Realität macht krank.
… weiter
Clipart oben links von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Foto rechts von Mimzy auf Pixabay
☛ Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege
☛ Alle aktuellen Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN Magazin
→ Direkt zu Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch