Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 13: Wir kleinen überspannten Säugetiere

Tagebuch

 

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 13

Wir kleinen überspannten Säugetiere

Krisen wie die, die wir gerade er- und durchleben, erfassen im Unterschied zu ‚bloß‘ ökonomischen Krisen den Innenbau der Menschen und erschüttern ihre geistige und seelische Grundausstattung. Sie stellen ihre Gewissheiten in Frage und bringen eingespielte Gleichgewichtszustände zum Einsturz. Das kann psychopathologische Reaktionen auslösen.

Ich merke das unter anderem daran, dass mich in der Stadt vermehrt Leute ansprechen, die, um es vorsichtig auszudrücken, auf dem schmalen Grat zwischen Wahnsinn und Vernunft balancieren und im Augenblick Angst haben, abzustürzen. Ich nenne sie in Anlehnung an Woody Allens Stadtneurotiker und im Unterschied zu ihm Stadtpsychotiker. Die äußeren Turbulenzen wirbeln den seelischen Bodensatz der Person auf und setzen einen psychischen Regressionsprozess in Gang, dessen Fallhöhe, oder besser -tiefe ungewiss ist. Das hängt unter anderem von der Festigkeit und Stabilität des Ichs und des gesamten Subjektaufbaus ab. Je labiler ein Mensch ist, desto mehr werden solche Krisen ihn durcheinanderbringen. Der Angstpegel steigt, Panik flackert auf. Die verunsicherten Menschen suchen nach Struktur, Halt und Orientierung. … weiter

Tagebuch oben links: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild rechts von Michael Schwarzenberger auf Pixabay


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN Magazin

 

 

Reaktionen auf Corona: Panik oder Vernunft?

Mitteilung: SRH Hochschule Heidelberg

Prof. Dr. Nadia Sosnowsky-Waschek, Professorin für Gesundheits- und Klinische Psychologie an der SRH Hochschule Heidelberg, beschreibt das Phänomen der Risikowahrnehmung und den möglichen Umgang damit.

Hamsterkäufe, Schulschließungen, Angst, überhaupt noch einen Schritt in die Öffentlichkeit zu gehen: Bei vielen Menschen ist die Panik ausgebrochen, dass sie sich mit dem Coronavirus anstecken könnten. Was nun hinzukommt, ist die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen und die Frage des Umgangs mit konkreten Alltagsherausforderungen.

Eine Panikstörung im klinischen Sinne ist dies deshalb noch lange nicht, erklärt Prof. Dr. Nadia Sosnowsky-Waschek von der SRH Hochschule Heidelberg. Im Interview beschreibt die Psychologin, wie man das aufkeimende Bedrohungsgefühl erklären und was man dagegen tun kann. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.hochschule-heidelberg.de

 

Kindern die Corona-Angst nehmen

Prof. Dr. Helena Dimou-Diringer, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in Heidelberg, erklärt, wie Eltern mit der aufkeimenden Panik umgehen können

Mitteilung: SRH Hochschule Heidelberg

Ist die Angst vor dem Virus ansteckender als das Coronavirus selbst? An einigen Schulen trauen sich Kinder schon nicht mehr in den Unterricht, da manche Lehrer oder Mitschüler Hysterie verbreiten. Nun ist auch Südtirol zum Risikogebiet erklärt worden.

Wie können Eltern mit dem Thema umgehen und ihre Kinder beruhigen, wenn beispielsweise ein Mitschüler in den Ferien im Risikogebiet war? Die Leiterin der Heidelberger Akademie für Psychotherapie, Prof. Dr. Helena Dimou-Diringer, klärt auf. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.www.hochschule-heidelberg.de


=> Überblick über alle Veröffentlichungen zum Corona-Vorus hier im Magazin

Panikstörung und Depression zeigen genetische Gemeinsamkeiten

Mitteilung: Philipps-Universität Marburg

Das Krankheitsbild der Panikstörung beruht auf denselben Genen wie Depression und andere Erkrankungen – wenigstens zum Teil. Das ist eines der Ergebnisse einer länderübergreifenden Studie, die Mediziner des Marburger Instituts für Humangenetik mit zahlreichen Fachkolleginnen und -kollegen durchgeführt haben. Sie berichten im Fachblatt „Molecular Psychiatry“ über ihre Resultate. … weiter


Quelle:
www.uni-marburg.de
www.idw-oinline.de