Politik mit Gefühl/en?

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer

Auch wenn der geschichtspolitischen Aussage Egon Bahrs Allgemeingültigkeit zukommt, wonach es in der Politik nicht um Moral usw. geht, sondern um die Durchsetzung von Interessen, sollten m.E. andere Elemente, die das Handeln von Politikern zumindest mit bestimmen, nicht in Vergessenheit geraten. Ein wichtiges ist nach meinen Beobachtungen des Politikgeschehens der Aspekt der Gefühle.

Deshalb beschäftigt sich dieser Kommentar genau damit, und zwar mit den beiden Seiten der Medaille im Politikbetrieb, bei denen es einerseits um die Tatsache geht, dass Gefühle benutzt und ausgenutzt werden, andererseits darum, dass die scheinbar überlegt und rational handelnden Politiker manchmal mehr, manchmal weniger von Gefühlen geleitet werden, manchmal bewusst, aber auch zuweilen unbewusst. Um es banal auszudrücken: Wir sind allzumal Menschen mit unseren Befindlichkeiten, wie Hoffnungen, Bedürfnissen und notabene auch Ängsten. … weiter


Bild von Wilfried Pohnke auf Pixabay

 

 

 

Generation Angst: Machen soziale Medien die Jugend psychisch krank?

Bericht: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Würzburger Forschende widersprechen der Aussage eines US-Psychologen. Mit einem Thesenpapier wollen sie eine sachliche und wissenschaftlich fundierte Diskussion anstoßen.

Haben die sozialen Medien zu einem massiven Anstieg psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen geführt? Der US-amerikanische Psychologe Jonathan Haidt vertritt diese These in seinem Buch „The Anxious Generation: How the Great Rewiring of Childhood Is Causing an Epidemic of Mental Illness“.

Ein Team aus dem Lehrstuhl für Kommunikationspsychologie und Neue Medien der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hält Haidts Darstellung für zu einseitig und holzschnittartig. Die Forschenden beziehen genau jetzt Stellung, weil Haidts Buch Mitte Juni 2024 in einer deutschen Übersetzung auch hierzulande auf den Markt kommt („Generation Angst: Wie wir unsere Kinder an die virtuelle Welt verlieren und ihre psychische Gesundheit aufs Spiel setzen“).

„Wir begrüßen öffentliche Debatten über die Auswirkungen sozialer Medien, doch scheint uns Haidts Standpunkt in seiner Einseitigkeit eher zu einer Vernebelung der Sachlage beizutragen“, schreiben Professor Markus Appel, Dr. Silvana Weber und Dr. Fabian Hutmacher. Darum haben die drei Forschenden ein Thesenpapier verfasst, das eine sachliche und wissenschaftlich fundierte Diskussion des Themas anstoßen soll: … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-wuerzburg.de
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Von emotionaler Misshandlung zu psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter

Studie analysiert Daten von knapp 800 Familien aus Leipzig und München

Bericht: Universität Leipzig

Kinder im Alter zwischen 3 und 16 Jahren besitzen ein erhöhtes Risiko, als Folge emotionaler Misshandlung psychische Störungen zu entwickeln. Dabei zeigen sich die Folgen bei jüngeren Kindern vor allem im Verhalten, bei Jugendlichen eher in Form von Ängsten und Depressionen. Zu diesen Studienergebnissen sind Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Leipzig in Zusammenarbeit mit weiteren deutschen Universitäten gekommen. … weiter


Quelle: www.uni-leipzig.de
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Furchtlos zu sein kann man lernen

Das Fehlen eines bestimmten Serotoninrezeptors hilft dabei, Furcht schneller zu verlernen

Bericht: Ruhr-Universität Bochum

Der Botenstoff Serotonin spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung, aber auch beim Verlernen von Angst und Furcht. Welche Mechanismen dahinterstecken, hat ein Forschungsteam der Allgemeinen Zoologie und Neurobiologie um Dr. Katharina Spoida und Dr. Sandra Süß im Sonderforschungsbereich „Extinktionslernen“ der Ruhr-Universität Bochum untersucht. Die Forschenden konnten zeigen, dass Mäuse, denen ein bestimmter Serotoninrezeptor fehlt, Furcht wesentlich schneller verlernen als der Wildtyp. Die Ergebnisse der Studie liefern eine mögliche Erklärung dafür, wie Medikamente für posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) unsere Gehirnaktivität verändern. Bei Betroffenen ist die Fähigkeit, Furcht wieder zu verlernen, häufig gestört, sodass Therapien erschwert sind. Die Studie wurde am 19. November 2022 in der Zeitschrift „Translational Psychiatry“ veröffentlicht. … weiter


Quelle: news.rub.de

 

Hingehört! Vogelgezwitscher ist gut für die mentale Gesundheit

Studie untersucht Einfluss von Vogelgesang auf Stimmung, Paranoia und Kognition

Bericht: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

Wer demnächst munteres Vogelgezwitscher hört, sollte innehalten und lauschen. Denn Vogelgesang kann nachweislich Ängstlichkeit und irrationale Gedanken mildern. Das haben Wissenschaftler*innen des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) herausgefunden. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht. … weiter


Quelle: www.mpib-berlin.mpg.de
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„Ängste bei Kindern: Was solltest du wissen?“

Daniel Duddek, Entwickler des Stark auch ohne Muckis-Konzeptes, hat mit dem obigen Titel einen lesenswerten Artikel verfasst, den wir hier verlinken möchten. Er beschreibt u.a. die altersüblichen Ängste bei Kindern, wie man Anststörungen erkennen und behandeln kann, und er gibt Tipps gegen die Ängste von Kindern.

Ängste bei Kindern: Was solltest du wissen?
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„Warum ist da Krieg?“

Hinweise, Vorschläge und Ideen für Eltern, ErzieherInnen und Lehrkräfte, um mit Kindern über den Krieg zu sprechen

von Detlef Träbert

Kinder haben viele Fragen zum aktuellen Krieg Putins gegen die Ukraine: Warum ist da Krieg? Kommt der Krieg auch zu uns? Warum bomben die alle Häuser kaputt? Sind die Leute da wirklich ganz tot? Kindliche Neugier, aber besonders Verunsicherung und Ängste sind aktuell bei unserem Nachwuchs weit verbreitet und machen Eltern Sorgen.

Als ich Kind war, herrschte „Kalter Krieg“ zwischen Ost und West. Fast täglich drehten sich die Nachrichten um Mauerbau, Kubakrise oder Vietnamkrieg. Die Angst um den nach dem II. Weltkrieg noch jungen Frieden und vor der Atombombe beherrschte den Alltag. Bilder vom Krieg sahen wir Kleinen allerdings kaum. Heute jedoch gibt es sie überall: in Zeitungen, Zeitschriften oder auf Bildschirmen von Handys, PCs und TV-Geräten. Daher entdecken Kinderaugen derzeit Tag für Tag Fotos von Zerstörung, menschlichem Leid und manchmal sogar Tod. Der Kontrast zum eigenen Alltag, zu Familienleben, Schule oder KiTa, zu Spielplatztreiben, Musikschule oder Fußballverein ist maximal – er könnte größer nicht sein. Es sind Bilder von einem Geschehen, das unsere Kinder glücklicherweise nicht aus der eigenen Anschauung kennen. Aber gerade darum und weil es solch „unglaubliche“ Bilder sind, verstört es sie und macht ihnen Angst. … weiter


Bild von Click on ????, consider ☕ Thank you! ? auf Pixabay

 

Katastrophenbilder in den Medien können bei Heranwachsenden Ängste auslösen

Bericht: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ)

Sehen Heranwachsende häufig Bilder von Katastrophen in den Medien, wie Stürme, Überflutungen, Erdbeben, Terroranschläge, können sie bei ihnen ein Gefühl der Bedrohung auslösen – auch wenn sich diese Ereignisse nicht in der Nähe des eigenen Zuhauses befinden.

„Kinder brauchen ein gewisses Gefühl von Sicherheit und Bilder von Naturkatastrophen zeigen, dass Menschen diesen oft schutzlos ausgeliefert sind. Manche Kinder sind einer aktuellen Studie zufolge besonders empfänglich dafür, sodass diese Szenen sich ähnlich wie traumatische Erlebnisse auswirken können. Eltern sollten deshalb vermeiden, dass Kinder unnötigerweise vermehrt Katastrophennachrichten ausgesetzt sind“, verdeutlicht Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin und Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). … weiter


Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild von Markus Distelrath auf Pixabay

 

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