Faire Bedingungen für alle ausländischen Arbeitskräfte schaffen

Mit Blick auf die Arbeitsmarktzahlen sagte Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied:

„Nach Datenlage der Bundesagentur tragen derzeit Zugewanderte aus Nicht-EU-Staaten am stärksten zum Beschäftigungszuwachs und damit auch zum Wohlstand in Deutschland bei. Was ein Ende haben muss, ist, dass viel zu viele von ihnen unter miserablen Arbeitsbedingungen zu schlechter Bezahlung arbeiten und keinen gesicherten Aufenthalt in Deutschland haben.

Die Bundesregierung darf nicht länger widersprüchliche Signale senden: Faire Integration braucht einen besseren Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt und niedrigere Hürden für ausländische Fachkräfte. Die aktuellen Planungen zur Fachkräfteeinwanderung bringen hier viele wichtige Fortschritte.

Anderseits schafft die Ampel neue Möglichkeiten für Unternehmen, damit sie saisonale Arbeitskräfte auf Zeit billig nutzen können. Bestes Beispiel ist die neue, sogenannte Kontingentbeschäftigung für volle acht Monate pro Kalenderjahr. Damit kann zum Beispiel an Flughäfen eine bestimmte Anzahl von Menschen aus dem Ausland vorübergehend als Bodenpersonal eingesetzt werden. Solche Regeln verschärfen das ohnehin schon hohe Risiko für Menschen, in Deutschland ausgebeutet zu werden. 

Um Menschen langfristig für ein Leben und Arbeiten in Deutschland zu begeistern, brauchen wir faire Bedingungen – vom Anwerbeprozess über Arbeitsbedingungen bis hin zur Bezahlung. Und das unabhängig davon, ob es um Fach- oder Arbeitskräfte geht. Das darf die Koalition nicht aus dem Blick verlieren.“


31.3.2023
DGB-Bundesvorstand
www.dgb.de

 

 

Einwanderungsfeindliche Haltung hält dem Realitätscheck nicht stand

Studie: Ablehnung von Migration und Zulauf zur extremen Rechten sind in Regionen mit viel Einwanderung schwächer

Bericht: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Nach der Ankunft von über einer Million Geflüchteter in Deutschland 2015/16 zeigte sich auf der lokalen Ebene ein freundlicheres Bild als beim Blick auf die bundesweite Lage, die von einer Zunahme fremdenfeindlicher Haltungen und Gewalt sowie dem Zulauf zur rechtspopulistischen Partei AfD geprägt war. Gerade in Kreisen, in denen besonders viele Geflüchtete angesiedelt wurden, zeigten sich eine höhere Akzeptanz von Immigration und stärkerer gesellschaftlicher Zusammenhalt. Zu diesem Ergebnis kommen WZB-Forschungsprofessor David Brady, Marco Giesselmann von der Universität Zürich und Tabea Naujoks von der Berliner Hertie School bei der Auswertung von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus den Jahren 2009-2017. Weiterlesen

Zehntausende angeworbene oder umgeschulte Pflegekräfte nachhaltig in den Beruf integrieren

Forscherinnen: Einrichtungen brauchen mehr Ressourcen

Mitteilung: Hans-Böckler-Stiftung

Fachkräfteanwerbung im Ausland und Quereinstiege aus anderen Berufen sollen den drastischen Mangel an Pflegekräften in Deutschland mildern. Zwischen 2012 und 2017 sind auf diesen Wegen insgesamt immerhin rund 63.000 Personen neu auf den Pflege-Arbeitsmarkt gekommen. Doch damit die Newcomer dauerhaft in der Pflege bleiben, braucht es in Pflegeeinrichtungen zusätzliche Ressourcen und systematische Konzepte für ihre Integration in den Beruf, zeigt eine neue Analyse der Hans-Böckler-Stiftung. … weiter


Quelle: www.boeckler.de

Fachkräfte gewinnen und binden: Durch Integration und Weltoffenheit

Mitteilung: DGB Bundesvorstand

Zum Fachkräfteeinwanderungsgipfel der Bundesregierung sagt Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied:

„Es ist gut, dass die Bundesregierung endlich die längst überfällige Strategie festlegen will, um Fachkräfte zu gewinnen. Aber die Bundesregierung muss das eine tun, ohne das andere zu lassen: Denn hierzulande gibt es bereits ein Fachkräftepotential, das gehoben werden muss, insbesondere über Qualifizierung und Weiterbildung. Nötig ist nicht nur eine bessere Beteiligung von Frauen, Älteren und aktuell arbeitslosen Menschen am Erwerbsleben, sondern auch Ausbildung und Integration von Zugewanderten, die bereits bei uns sind. Trotzdem wird ohne Fachkräfte aus dem Ausland der Bedarf in den kommenden Jahren nicht zu decken sein. Deshalb ist es richtig, auch auf Anwerbung im Ausland zu setzen. Weiterlesen