Verwahrlosung, Stress und Erschöpfung in vielen Kitas: Erziehungswissenschaftlerin und Kinderpsychiater schlagen Alarm

Bericht: Alice Salomon Hochschule Berlin

Gestiegene Arbeitsbelastung, verschlechterte Rahmenbedingungen, mangelhafte Ausstattung sowie anhaltend eklatanter Personalmangel: Es braucht politische Lösungen.

Der Frage, ob Krippen bei den Kindern wie beabsichtigt Stimulation oder doch eher Stress erzeugen, ist Prof. Dr. Rahel Dreyer, Professorin für Pädagogik und Entwicklungspsychologie der ersten Lebensjahre an der ASH Berlin, bereits vor der Pandemie in einer Studie zum Wohlbefinden von Kindern im zweiten und dritten Lebensjahr in Kindertageseinrichtungen (StimtS) (https://www.ash-berlin.eu/forschung/forschungsprojekte-a-z/stimts/) nachgegangen. 20 Prozent der 140 Kinder aus 35 verschiedenen Berliner Kindertageseinrichtungen zeigten während der Beobachtungen im Kitaalltag deutliche Anzeichen von Anspannung, Teilnahmslosigkeit und Niedergeschlagenheit oder traten kaum in sozialen Kontakt mit den Fachkräften oder anderen Kindern. Dabei lag die formale Qualität fast aller teilnehmenden Einrichtungen sogar im mittleren bis guten Bereich. … weiter


Quelle: www.ash-berlin.eu
Bild von Westfale auf Pixabay

 

Burnout beim Lehrernachwuchs: Nachsicht mit sich selbst hilft bei Stress

Bericht: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Knapp ein Viertel aller angehenden Lehrerinnen und Lehrer leidet unter Burnout-Symptomen. Fast ein Drittel verlässt bereits in den ersten fünf Jahren wieder die Schule.

Forschende der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben in zwei Studien mit 130 Lehrerinnen und Lehrern im Vorbereitungsdienst herausgefunden: Dem Problem lässt sich vorbeugen, wenn die Betroffenen über ein gut ausgeprägtes Selbstmitgefühl verfügen und nachsichtig mit sich selbst sind. Ihre Studie erscheint in der Fachzeitschrift „Psychologie in Erziehung und Unterricht“. … weiter


Quelle:
www.uni-halle.de
www.idw-online.de
Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay 

 

Teufelskreis bei Arbeitsstress wird von Burn-out weiter angetrieben

Bericht: Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Stress und Überlastung am Arbeitsplatz nehmen weltweit zu und werden häufig als Ursache von Burn-out betrachtet. Tatsächlich zeigt eine neue Studie, dass sich Stress bei der Arbeit und Burn-out gegenseitig aufschaukeln. Entgegen der allgemeinen Auffassung wirkt sich Burn-out jedoch viel stärker auf den Stress am Arbeitsplatz aus als umgekehrt. … weiter


Quelle: 
www.idw-online.de
www.uni-mainz.de
Bild von Myriams-Fotos auf Pixabay 

 

Stress und psychische Belastungen am Arbeitsplatz eindämmen

Mitteilung: Jutta Krellmann, MdB

Wir brauchen eine Kehrtwende in der Arbeitswelt. Psychische Belastungen und Stress müssen eingedämmt werden. Dazu benötigen wir eine Anti-Stress-Verordnung mit klaren und verbindlichen Richtlinien für Arbeitgeber“, erklärt Jutta Krellmann, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Mitbestimmung und Arbeit, zum BKK-Gesundheitsreport 2019, aus dem hervorgeht, dass die psychisch bedingten Fehlzeiten sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt haben. Krellmann weiter:

„Die psychische Gefährdungsbeurteilung ist kein Allheilmittel, das zeigen die aktuellen Zahlen. Die Arbeitgeber drücken sich gekonnt um ihre Pflichten herum. Denn nur in jedem vierten Betrieb wird eine psychische Gefährdungsbeurteilung durchgeführt. Und der Staat setzt weiterhin fahrlässig die Gesundheit der Beschäftigten aufs Spiel, weil Unternehmen im Schnitt nur noch alle 20 bis 40 Jahre kontrolliert werden.

Wir brauchen endlich flächendeckende Arbeitsschutzkontrollen und außerdem starke Betriebsräte. Sie sind die Fachkräfte in ihren Betrieben und können maßgeblich Einfluss nehmen auf den Arbeitsschutz. Doch ihre Zahl nimmt ab. Deshalb müssen Betriebsräte besser geschützt und ihre Wahl erleichtert werden.“


5.12.2019
Jutta Krellmann, MdB
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
www.linksfraktion.de