Digitalisierung schadet Arbeitern und sorgt für Ungleichheit

Bericht: ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim

Neue digitale Technologien am Arbeitsplatz wirken sich unterschiedlich auf die Gesundheit von Beschäftigtengruppen aus. Bei Beschäftigten, die hauptsächlich manuellen Tätigkeiten nachgehen („Arbeiter“), verschlechtert sich der Gesundheitszustand und Krankentage nehmen zu, während sie sich auf Beschäftigte, die wissensintensive (Büro-)Tätigkeiten ausüben („Angestellte“), nicht auswirken. Allerdings verringern gezielte Schulungsmaßnahmen und eine unterstützende Unternehmenskultur die negativen Auswirkungen. Das zeigen Wissenschaftler/innen vom ZEW Mannheim sowie den Universitäten Konstanz und Edinburgh in einer Studie über gesundheitliche Auswirkungen der Digitalisierung. Diese basiert auf repräsentativen Befragungs- und Sozialversicherungsdaten von rund 3200 Arbeitnehmer/innen von 2011 bis 2019, die vom ZEW und weiteren Partnern erhoben wurden. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.zew.de

 

Offener Brief: Bahnfahren ohne Digitalzwang

Bündnis fordert von Deutscher Bahn analogen Zugang zu BahnCard und Sparpreisen

Mitteilung: GEW

Gemeinsam mit 28 Organisationen der Zivilgesellschaft fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Deutsche Bahn (DB) auf, Menschen nicht von Mobilitätsangeboten auszuschließen, nur weil diese kein Internet nutzen. In einem offenen Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, Richard Lutz, heißt es: „Gewährleisten Sie einen analogen Zugang zu BahnCard und Sparpreisen, der ohne Mehrkosten und barrierefrei von allen, auch von sogenannten Offlinern, genutzt werden kann.“ Weiterlesen

Einsprüche zur geplanten Schuldigitalisierung – Ein Lehrer meldet sich zu Wort

von Bernd Schoepe

Die jüngsten Entscheidungen in Schweden, Dänemark und auch in den Niederlanden, die Digitalisierung an den Schulen zurückzufahren, sollten in Deutschland zum Anlass genommen werden, die desolate und völlig erstarrte Bildungspolitik gründlich zu überdenken. Vor allem sollte die lobbypolitische und pädagogisch weitgehend gedankenlos betriebene Förderung der Digitalisierung in den Schulen im Interesse der nachwachsenden Generationen beendet werden. Aber auch die Sorge um eine funktions- und leistungsfähige, vor allem aber auch in Zukunft noch lebenswerte Gesellschaft verlangt diesen Schritt. … weiter

Print-Version (zum leichteren Ausdruck, pdf-Datei) – keine Fotos, kleinere Schrift, 20 S.


Bild von Tung Lam auf Pixabay

 

Digitalisierung: Chance oder Risiko für Einsamkeit?

Soziologen und Soziologinnen der Uni Magdeburg untersuchen Einfluss der Digitalisierung auf Einsamkeit

Bericht: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Junge Menschen in Deutschland sind trotz der Digitalisierung des gesellschaftlichen Lebens stärker von Einsamkeit betroffen als ältere Generationen. Je nach Alterszugehörigkeit stärkt die mit der Digitalisierung einhergehende Verlagerung der sozialen Kontakte in soziale Medien soziale Bindungen, begünstigt gleichzeitig aber auch Isolation.

Ist die Digitalisierung bei unter 30-Jährigen tendenziell ein Auslöser für Einsamkeitserfahrung, bietet sie älteren Befragten über 65 Jahren eine Möglichkeit der Abfederung und Kompensation von Einsamkeit. Insbesondere junge Menschen und Frauen fühlen sich unter Druck gesetzt, sich digital zu präsentieren und keine sozialen Ereignisse zu verpassen.

Diese und andere Erkenntnisse gehen aus der Studie „Risiken und Chancen der Einsamkeit in der digitalen Lebens- und Arbeitswelt Sachsen-Anhalts“ hervor, die vom Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie/Mikrosoziologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg im Zeitraum von Oktober 2022 bis Juni 2023 durchgeführt wurde. … weiter


Quelle: 
www.idw-online.de
www.ovgu.de

 

Gute digitale Schule braucht mehr Unterstützung für Schulleitungen

Mitteilung: GEW Baden-Württemberg

Die GEW fordert mehr Unterstützung für die Schulleiter*innen. Die Rahmenbedingungen seien trotz erster Entlastungsschritte schlechter geworden und die Bewerbungen auf freie Stellen nähmen weiter ab, sagt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet in Folge der Studie zu Schulleitungen vom Kultusministerium als ersten Schritt mehr Unterstützung für die Schulleitungen. Weiterlesen

»Videos, Fotos und Emoticons lösen Texte ab«

Mikro Micro

Das Magazin Overton hat sich mit Tim Engartner, Professor für Sozialwissenschaften an der Uni Köln, unterhalten. Im Gespräch wurde u.a. der Frage nachgegangen, ob Bildung heute noch ein Wert an sich ist oder bloß eine Art „Vorbereitungskurs für das Berufsleben“, z.B. zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Nur noch eine Startrampe zum Erreichen von  Bildungsabschlüssen?
Realität ist jedenfalls, dass die Lesekompetenz von SchülerInnen große Lücken hat. Kann Digitalisierung in der Bildungswelt etwas verbessern? Tim Engartner meint dazu: “ … der blinde Glaube daran, dass der desaströsen Schreib- und Lesekompetenz  mit der flächendeckenden Ausgabe von Tablets, der Einspeisung digitaler Lernmaterialien in den Deutschunterricht und der Verfügbarmachung von Online-Tools für den Fremdsprachenerwerb begegnet werden könnte, ist absurd.“

Ein sehr aufschlussreiches Interview:

zum Gespräch: »Videos, Fotos und Emoticons lösen Texte ab« (28.6.2023)

 

WZB-Quartalsheft für Sozialforschung 2/23: Digitalisierung

Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hat das neue Quartalsheft für Sozialforschung, Nr. 2/23,  herausgegeben.

Es trägt den Titel „Digitalsierung“. Unter anderem geht es um die Bedeutung von Robotern, um geopolitische Verschiebungen in der Digitalwirtschaft, um Veränderungen in der Arbeitswelt, um Desinformation, Zensur und Zivilgesellschaft, um die Frage, wo die KI nicht hinkommt und auch um ChatGPT.

Außerdem wird der Streit um die Care-Arbeit untersucht und darum, wie Social Media dem Handwerk aus der Klemme helfen könnte – kurz gesagt um Veränderungen, Entlastungen und Belastungen durch Digitalisierung.
Aus dem Inhaltsverzeichnis lassen sich einzelne Artikel gezielt aufrufen. Ein spannendes Heft, mit Inhalten, die in der weit verbreiteten, leider allzu oft unkritischen Verherrlichung zu kurz kommen.

zum Inhaltsverzeichnis mit der Möglichkeit, einzelne Texte als pdf-Datei downzuloaden

Download des Heftes als pdf-Datei

 

 

„Schweden unterbricht «Experiment mit Kleinkindgehirnen»“

Am 21.6.2023 veröffentlichte Pascal Sigg im Magazin Infosperber aus der Schweiz den oben genannten sehr informativen Artikel über die Aussetzung der schwedischen Digitalstrategie für Ein- bis etwa Sechsjährige (Beginn 1. Schuljahr) durch die neue Schulministerin. ForscherInnen hatten Alarm geschlagen:

zum Artikel: Schweden unterbricht «Experiment mit Kleinkindgehirnen»“.

 

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