Jetzt an die Zeit nach der Wiedereröffnung der Schulen denken – Gesundheitsschutz für alle im Schulbetrieb hat oberste Priorität!

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern fordert, jetzt an den Gesundheitsschutz für Lehrer*innen und Schüler*innen bei (teilweiser) Wiederinbetriebnahme der Schulen zu denken. Besonderes Augenmerk muss hier auf die vom Robert Koch-Institut definierten Risikogruppen gelegt werden und auf Kolleg*innen, die Angehörige der Risikogruppe im eigenen Haushalt haben. Weiterlesen

Offener Brief der GEW Bayern zum Schutz älterer Lehrkräfte

Die GEW Bayern hat am 3.4.2020 einen offenen Brief an das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus, z.H. von Herrn Staatsminister Prof. Dr. Michael Piazolo geschickt:

Offener Brief

Fürsorgepflicht und Gesundheitsschutz in Zeiten von Corona: Rücknahme von Teilen des „Piazolo-Pakets“ für ältere Kolleg*innen

Sehr geehrter Herr Minister,

im Zuge der Corona-Pandemie leisten Lehrerinnen und Lehrer im Freistaat Besonderes. In der Unterrichtsvorbereitung, beim Bereitstellen von Unterrichtsmaterialien auf den unterschiedlichsten Wegen, in der Notfallbetreuung in den Schulen oder in der Bereitschaft, in anderen Einrichtungen (Stichwort Gesundheitsämter) zu helfen. Die Kolleginnen und Kollegen haben sich schnell und zuverlässig auf die neue Situation eingestellt.

Wir freuen uns ausdrücklich, dass besondere Risikogruppen von unterschiedlichen Maßnahmen ausgenommen sind. So werden, wenn möglich Lehrkräfte mit betreuungsbedürftigen Kindern von der Notbetreuung ebenso ausgenommen wie schwangere Kolleg*innen oder Lehrkräfte über 60 Jahren. Dass gerade auch ältere Kolleg*innen zur Risikogruppe gehören, bestätigt das Robert-Koch – Institut:

„Das Risiko einer schweren Erkrankung steigt ab 50 bis 60 Jahren stetig mit dem Alter an. Insbesondere ältere Menschen können, bedingt durch das weniger gut reagierende Immunsystem, nach einer Infektion schwerer erkranken (Immunseneszenz).“

Als wirksame Schutzmaßnahme von Risikogruppen schreibt ebenfalls das Robert-Koch-Institut:

„Besonders wichtig ist die größtmögliche Minderung des Risikos einer Infektion, zum Beispiel durch allgemeine Verhaltensregeln (Hände waschen, Abstand halten zu Erkrankten) und weitere Maßnahmen der Kontaktreduktion.“

Es ist davon auszugehen, dass der Coronavirus sich nach Öffnung der Schulen weiter verbreiten wird. Auch wenn aktuell noch unklar ist, wann und in welcher Form der Schulbetrieb wieder aufgenommen wird, müssen die genannten Risikogruppen auch über dieses Schuljahr hinaus unter einen besonderen Schutz gestellt werden. Allein aufgrund der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers und der Verantwortung für den Gesundheitsschutz ist dies ein dringendes Gebot.

In Zusammenhang mit den geplanten Änderungen an Grund-, Mittel- und Förderschulen zur Sicherstellung der Unterrichtsversorgung, auch als sog. Piazolo-Paket bekannt, müssen aus Sicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) daher mindestents zwei Maßnahmen umgehend zurückgenommen bzw. geändert werden.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert:

1. Rücknahme der Maßnahme „Ruhestandsversetzung auf Antrag mit 65“

  • Die Ruhestandsversetzung auf Antrag mit 64 muss wieder möglich sein. Die Kolleg*innen, die das betrifft, können für dieses Schuljahr bis Pfingsten den Antrag noch stellen.

2. Alle Kolleg*innen über 57 Jahren können arbeitsmarktpolitische Teilzeit beantragen.

  • Die Kolleg*innen mit 57 Jahren erhalten die Möglichkeit arbeitsmarktpolitische Teilzeit zu beantragen und daher ihr Stundenmaß zu reduzieren. Dies mindert die Präsenz in den Schulen und damit die Ansteckungsgefahr.

Gerade in diesen Zeiten hat der Schutz besonders vulnerabler Gruppen die allerhöchste Priorität. Wir gehen davon aus, dass Sie das ähnlich sehen, und freuen uns, wenn die angedachten Maßnahmen zurückgenommen werden. Entsprechende Vorschläge zur Sicherung der Unterrichtsversorgung haben wir bereits mehrfach vorgestellt.

Mit freundlichen Grüßen

Anton Salzbrunn
Landesvorsitzender

gez. Ruth Brenner
Fachgruppe Grund- und Mittelschule

gez. Johannes Schiller
Fachgruppe Sonderpädagogische Berufe


Download des Offenen Briefes als pdf-Datei

„Politik und Träger müssen Gesundheitsschutz zur Chefsache machen“

Bildungsgewerkschaft GEW: Hygiene und Infektionsschutz an Schulen und Kitas endlich ernstnehmen – Leitungen wirksam unterstützen

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Politik, Schul- und Kitaträger gemahnt, die hygienischen Verhältnisse an den Einrichtungen nachhaltig zu verbessern und für einen effektiven Infektionsschutz zu sorgen. „Wir müssen jetzt die Zeit bis zur Öffnung der Schulen und Kitas nutzen, um einen wirksamen Gesundheitsschutz der Lehrenden und Lernenden umzusetzen. Es ist Zeit, das Thema Hygiene zur Chefsache bei Politik, Behörden und Trägern zu machen. Ein ‚Weiter so‘ ist mit Blick auf die Corona-Pandemie unverantwortlich“, sagte Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied Schule, am Donnerstag in Frankfurt a.M. „Die Schulleitungen brauchen eine umfassende Unterstützung und Beratung bei der Umsetzung von Hygienemaßnahmen.“ Tipps und Handreichungen allein griffen zu kurz. Weiterlesen

„Arbeitszeitgesetz darf nicht ausgehebelt werden“

Bildungsgewerkschaft GEW zur geplanten Änderung des Gesetzes

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt generell das zügige Aufspannen eines Rettungsschirms in der Corona-Krise. Sie lehnt aber die geplante Änderung des Arbeitszeitgesetzes ab. „Politik darf jetzt gesellschaftliche Grundwerte und -überzeugungen nicht in Frage stellen. Diese zeigen ihren wahren Wert erst in der Krise“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Donnerstag in Frankfurt a.M. mit Blick auf die Entscheidungen im Bundesrat am Freitag. Zur Bewältigung der Corona-Krise müsse flexibles Handeln auf allen Ebenen ermöglicht werden, dabei sei jedoch stets die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu beachten. „Den Schutz für die Beschäftigten abzubauen, die die Gesellschaft schützen und dafür arbeiten, dass andere Menschen versorgt werden, ist der falsche Weg“, hob die GEW-Vorsitzende hervor. Weiterlesen

GEW und Beschäftigte in den sozialen Berufen sehen dringenden Handlungsbedarf!

Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert dringende Korrekturen und mahnt die Staatsregierung und die Kommunen, die frühkindliche Bildung und die soziale Arbeit bei ihren Maßnahmen gegen den Corona-Virus nicht zu vergessen.

Mitteilung: GEW Bayern

„Wir sind erschüttert, mit wie wenig Sinn für die Situation derzeit in zu vielen Betrieben gehandelt wird“, fasst Gerd Schnellinger, Vorstand der Landesfachgruppe sozialpädagogische Berufe, die Lage zusammen. „Gleichzeitig sind wir voller Respekt für unsere Kolleg*innen, von denen die meisten eben nicht von zu Hause arbeiten können, weil sie jeden Tag im Dienst am Menschen unterwegs sind.“ Weiterlesen

Schließung von Schulen in Bayern: Präsenz in den Einrichtungen nur wenn zwingend notwendig!

Mitteilung: GEW Bayern

Präsenzzeiten für Lehrkräfte in den Schulen widersprechen den gesundheitspolitischen Notwendigkeiten und den Rechtsverordnungen der Landesregierung – GEW Bayern fordert klare Aussagen des Kultusministeriums!

Grundsätzlich gilt im Moment für alle bayerischen Schulen, dass der reguläre Unterricht ausgesetzt ist. Viele Lehrkräfte engagieren sich, stellen Materialien zusammen und lassen diese digital den Schülerinnen und Schülern zukommen. Für die Gewährleistung der vorgesehenen Notbetreuung ist selbstverständlich auch pädagogisches Personal in den Schulen erforderlich. Weiterlesen

Schließung von Schulen und Kitas in Bayern: GEW fordert Augenmaß und Gerechtigkeit

Mitteilung: GEW Bayern

Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt die aktuelle Schließung der Schulen, Kitas und Horte durch die Staatsregierung. „Drastische Umstände erfordern drastische Maßnahmen. Das ist eine Herausforderung für Kinder und Jugendliche, deren Eltern, Lehrkräfte und Mitarbeiter*innen in Kitas“, sagte Anton Salzbrunn, Vorsitzender der GEW Bayern heute in München. „Bei der Umsetzung der Schließungsanordnung brauchen wir Augenmaß“, sagte der Bildungsgewerkschafter. Weiterlesen

„Die Gesundheit der Menschen steht im Mittelpunkt!“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Corona-Krise – Politik und Verwaltung müssen Verantwortung übernehmen

Mitteilung: GEW

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erwartet von der Politik und der Verwaltung, dass sie die Bildungseinrichtungen in der Corona-Krise bestmöglich informieren und unterstützen. „Klar ist: Die Experten müssen die Gefahrenlage durch das Corona-Virus jeden Tag neu bewerten und entsprechend nachjustieren. Dabei ist die regionale und lokale Situation zu berücksichtigen. Im Mittelpunkt aller Entscheidungen muss immer die Gesundheit der Kinder,  Jugendlichen und Lehrenden stehen. Die GEW gibt nicht den Besserwisser, wir sind keine Virologen“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Donnerstag in Frankfurt a.M. Weiterlesen

1 17 18 19 20 21 28