Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 27: „We Gotta Get out of This Place“

Tagebuch

 

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 27

„We Gotta Get out of This Place“

Die FAZ bringt in ihrer Sonntagsausgabe einen kleinen Text von Michel Houellebecq, der Die Zukunft nach Corona betitelt ist. Darin schreibt er: „Zuerst einmal glaube ich keine halbe Sekunde an Aussagen wie: ‚Nichts wird je mehr sein wie zuvor‘. Im Gegenteil, alles wird genau gleich bleiben. … Das Coronavirus dürfte ganz im Gegenteil einen Wandel, der schon im Gange ist, beschleunigen. Seit einigen Jahren haben die technologischen Entwicklungen, ob sie nun weniger wichtig sind (Video-on-Demand, kontaktloses Bezahlen) oder wesentlich (Fernarbeit, Shoppen per Internet, die sozialen Netzwerke), zur Folge (zum Hauptziel?), die physischen Kontakte zu reduzieren, besonders die zwischen Menschen. … weiter

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Lucy hatte ein affenähnliches Gehirn

Bericht: Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie

Eine neue Studie der Paläoanthropologen Philipp Gunz und Simon Neubauer vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig enthüllt, dass Australopithecus afarensis ein affenähnliches Gehirn hatte. Die berühmte Lucy gehört dieser Urmenschenform an. Das lange Gehirnwachstum lässt jedoch vermuten, dass die Kinder dieser Art so wie bei Menschen lange Zeit auf elterliche Fürsorge angewiesen waren. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.eva.mpg.de

 

Im Krisenmodus

Eine Satire von Gabriele Frydrych

Jung gegen Alt!“, kräht das Nachbarskind und hält ein Beil in der Hand. Mir wird ganz anders. Paul ist vier. Wenn ihm nun das Beil aus der Hand fällt? Sein Vater huldigt der freien Erziehung: „Man kann Kinder nicht vor schlechten Erfahrungen schützen, man kann sie nur entsprechend informieren.“

Hat der Vater das Kind auch darüber „informiert“, dass die Corona-Krise eigentlich nur ein Konflikt zwischen Jung und Alt ist? Ich bin froh, dass uns ein Zaun trennt! In unserer Waldsiedlung leben Familien (und Rentner) recht privilegiert. Wer einen eigenen Garten hat, kann dort z.B. Tischtennisplatten und Trampoline aufstellen. Diese Spielgeräte sind mittlerweile genauso Mangelware wie Hefe und Blumenerde…. weiter


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Konstantin Wecker – Poesie in stürmischen Zeiten

Im Livestream spielt Konstantin Wecker im Trio mit Fany Kammerlander (Cello) und Jo Barnikel (Klavier) am 22.03.2020.

Konstantin Wecker schrieb dazu im Erläuterungstext auf Youtube:

(…) Ja, um uns gegenseitig zu schützen, haben wir Konzerte, Partys und Versammlungen abgesagt (nicht wegen Söder). Und, wenn wir wieder können, werden wir uns umso kraftvoller wieder auf den Straßen versammeln, das Leben feiern und eine andere Gesellschaft durchsetzen.

Und was passiert eigentlich jetzt mit den Ärmsten, den Schutzsuchenden an den EU-Außengrenzen, den Geflüchteten und den Obdachlosen?. Bekommen die von den Regierenden jetzt eine totale Eingangssperre?

Für sie sollten wir alle sofort unsere Stimmen erheben Nein, jetzt müssen alle menschenunwürdigen Lager abgeschafft werden und die Menschen unsere Unterstützung und Solidarität spüren. Die Washington Post hat jüngst gewarnt, „die Gesellschaft nicht zu erwürgen, während man versucht, sie zu retten“. Retten wir die Gesellschaft mit Solidarität, Zärtlichkeit, Liebe und Poesie! (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=08LcvohsVeM&feature=youtu.be)

Hinweis: Beim Aufruf können Daten durch Youtube erhoben werden (eingebetteter Film).
Originallink, wenn das Filmfenster nicht sichtbar sein sollte:
https://youtu.be/08LcvohsVeM

 


 

Und weiter geht es mit Konstantin Wecker im Livestream

Am Ostersamstag, 10.4.2020, gab es im Friedens-Konzert des Bayerischen Rundfunks einen Livestream mit Konstantin Wecke, Fany Kammerlander und Jo Barnikel. Sie traten live auf der BR KulturBühne auf. Dabei spielt Wecker erstmals die neue Version seines legendären Songs „Willy“.

Konstantin Wecker wird darin seinem alten Freund vom globalen Ausnahmezustand in Zeiten von Covid-19 erzählen; und vom Grauen heutiger Kriege und den Profiten der Rüstungskonzerne und Waffenhändler, aber auch von seinen Träumen und Hoffnungen auf seiner Suche nach einer besseren und herrschaftsfreien Welt. (Quelle: https://www.br.de/kultur/konstantin-wecker-livestream-100.html)

zum Friedenskonzert mit Konstantin Wecker & Friends

 

 


 

Das nächste Konzert wird am 9. Mai um 20.30 Uhr stattfinden – wieder live & weltweit: Zum 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus.

„Den Sieg über den deutschen Faschismus feiert Wecker mit vielen antifaschistischen Liedern und mit Überraschungsgästen aus verschiedenen Ländern, insbesondere ehemaligen KZ-Häftlingen und Widerstandskämpfer*innen.“ (Kooperationspartner: BR KulturBühne und Münchenstift)

zur Seite der BRKulturbühne 

 

Schwer traumatisiert

von Gabriele Frydrych

Im Feuilleton schreibt ein Journalist von „traumatisierten Jugendlichen“. Sicher meint er Kinder von drogenabhängigen Eltern, von psychisch kranken oder gewalttätigen Eltern. Nein, viel schlimmer: Die zarten Kinderseelen in diesem Artikel wurden in der Schule mit klassischen Dramen gequält. Schillers „Räuber“ und Kleists „Zerbrochener Krug“. Und als der Lehrplan ein Jahr später ein modernes Theaterstück vorschreibt, behandelt die Lehrerin Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“. Ein Stück aus dem Jahre 1956: Da stöhnt die Urgroßmutter hinterm Ofen: „Das hatten wir damals auch schon. Ist das immer noch so langweilig?“

Finn-Levin zitiert im Unterricht triumphierend diesen Ausspruch der Uroma. Die Deutschlehrerin denkt mal wieder resigniert an den großen Aufklärer Lichtenberg: „Ein Buch ist ein Spiegel. Wenn ein Affe hineinsieht, kann kein Apostel herausgucken.“ … weiter


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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 14: Ein Eisvogel betrachtet mich

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 14

Ein Eisvogel betrachtet mich

Am Sonntag bin ich in Stewart O´Nans Roman Emily, allein auf eine Passage gestoßen, wo er schildert, wie Emily mit Hilfe einer Nachbarin die Batterie des Olds auflädt, der seit dem Tod ihres Mannes Henry unbenutzt in der Garage stand. Da fiel mir siedend heiß ein, dass auch ich mein Automobil seit Wochen nicht bewegt habe.

Am Montagvormittag versuchte ich, das Auto zu starten, aber es klickte nur matt und tat keinen Mucks. Mein Freund Wolfgang, der wegen Corona nicht viel zu tun hat, kam vorbei und er gab mir Starthilfe. Nun musste ich, damit sich die Batterie auflädt, eine Weile umherfahren. Ich fuhr über die Dörfer zu meinem alten Freund Harald, der in einem Dorf hinter dem Dünsberg eine KFZ-Werkstatt betreibt. Am Tor ein Schild, das auf die Sicherheitsvorschriften wegen Corona hinwies. Jonas, sein Sohn, schraubte in der Garage an einem Auto herum. Ich bat ihn, zu prüfen, ob meine Batterie noch etwas hergibt. Er schloss ein Gerät an und testete die Batterie. Die sei noch vollkommen in Ordnung, ich solle noch eine Runde um den Dünsberg drehen und dann sei alles wieder okay. Nach einer Viertelstunde stellte ich das Auto in Hohensolms ab und ging auf vertrauten Wegen spazieren. … weiter

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 10: Vor sich hin sinnlosen

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 10

Vor sich hin sinnlosen

Es muss Krise sein: Der Mann, der in der Wohnung unter mir wohnt, hat mich gegrüßt. Zum ersten Mal seit Jahren.

Gestern Abend sah ich im Bayerischen Fernsehen eine Folge der alten Polt-Serie Fast wia im richtigen Leben. Herr Knut trifft an der Straßenecke seinen Nachbarn Herrn Meier, der seinen Dackel ausführt. Er fragt ihn, was er so mache. „Eigentlich net vui, eigentlich nix“, erwidert der. Herr Knut, der ein typischer Gschaftlhuber, hochdeutsch ein Macher ist und diese Untätigkeit nicht ertragen kann, lässt nicht locker, setzt nach und fragt, was er denn sonst so unternehme, die ganze Zeit. Irgendetwas müsse er doch machen, allweil. „Ei, nix halt. Wobei nix ist vielleicht zu viel gesagt.“ … weiter

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Foro rechts:  Lizzy Tewordt  / pixelio.de


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Total von der Rolle

Die Liebe zum Klopapier in den Zeiten der Pandemie …


Total von der Rolle

Eine Glosse von Gabriele Frydrych

7.30 Uhr. Die optimale Zeit. Um sieben Uhr öffnet der Supermarkt und füllt die Regale auf. Jetzt schlägt meine Stunde! Zielstrebig steuere ich die Hygiene-Artikel an. Gähnende Leere im Regal. Viele Kunden, die ratlos durch die Gänge irren.

Am Tresen fragt mich der Wurstverkäufer nach meinen Wünschen: „Eine Packung Toilettenpapier!“ Er grinst müde: „Wissen Sie, was die Franzosen bunkern? Wein und Kondome! Die haben wenigstens Lebensgefühl. Und wir Deutschen hamstern Klopapier. Das ist doch abartig.“ Ein Herr in der Warteschlange will sofort umsiedeln: „Die Franzosen haben Stil! Lieber breitbeinig als engstirnig!“ … weiter


zu Gaby Frydrychs Texten, die bisher im Magazin Auswege erschienen sind.

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