Achtsamkeit in der Bildung rückt stärker in gesellschaftlichen Fokus

Erste bundesweite Konferenz zur Thematik an der Universität Leipzig

Die Kulturtechnik der Achtsamkeit wird vermehrt an Schulen und Hochschulen integriert. (c)Foto: Colourbox

Erstmals befasst sich am 21. und 22. September 2023 an der Universität Leipzig eine deutschlandweite Konferenz mit dem Thema Achtsamkeit in der Bildung. Sie richtet sich an Forschende, Hochschullehrende, Studierende, Lehrer:innen, Schulleitungen, Verantwortliche der Bildungsverwaltung und -politik sowie Akteur:innen der Aus- und Weiterbildung.  „Basis für Resilienz und gesellschaftliches Engagement“ ist der Titel der Konferenz, in der es unter anderem um Mitgefühl und Achtsamkeit in der Pädagogik geht. Susanne Krämer, Leiterin des Projekts „Achtsamkeit in der Bildung und Hoch-/Schulkultur“ (ABiK) an der Universität Leipzig, berichtet im Interview über ein Thema, das immer stärker in den gesellschaftlichen Fokus rückt. Weiterlesen

Studie zeigt: Engagement gegen soziale Ungerechtigkeit hängt mit höherer Lebenszufriedenheit von Jugendlichen zusammen

Bericht: Bergische Universität Wuppertal

Jugendliche, die sich intensiv mit sozialer Ungerechtigkeit auseinandersetzen und den Wunsch haben, diese zu beseitigen, weisen eine hohe Lebenszufriedenheit und bessere schulische Leistungen auf. Das zeigt eine neue Studie des Teams um die Wuppertaler Bildungsforscherin Jun.-Prof. Dr. Miriam Schwarzenthal. Die Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die Bedeutung von kritischem Bewusstsein und sozialem Engagement bei jungen Menschen. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-wuppertal.de

 

Einsamkeit tritt bei Älteren nicht häufiger auf, ist aber schwerer zu überwinden

Bericht: Deutsches Zentrum für Altersfragen

Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung sind ältere Menschen nicht häufiger einsam als Menschen im mittleren Alter. Warum sie dennoch besondere Aufmerksamkeit im Kampf gegen Einsamkeit benötigen, zeigt eine aktuelle Untersuchung von Dr. Oliver Huxhold und Dr. Georg Henning am Deutschen Zentrum für Altersfragen.

Ältere Menschen, die bereits einsam sind, haben größere Schwierigkeiten, diesen Zustand wieder zu überwinden als jüngere Menschen. Ursachen sind gesundheitliche Einschränkungen, negative Sichtweisen auf das eigene Älterwerden und fehlende sozialen Aktivitäten – gute Ansatzpunkte für Präventionsmaßnahmen.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist hier nachzulesen 
Die Ergebnisse beruhen auf Daten des Deutschen Alterssurveys, einer repräsentativen Quer- und Längsschnittbefragung
von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Er wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Originalpublikation:
Huxhold, O., & Henning, G. (2023). The Risks of Experiencing Severe Loneliness Across Middle and Late Adulthood. The Journals of Gerontology: Series B. DOI: https://doi.org/10.1093/geronb/gbad099


24.8.2023
Stefanie Hartmann
Deutsches Zentrum für Altersfragen
www.dza.de

 

 

Jugendliche in Deutschland blicken optimistischer in die eigene Zukunft als vor einem Jahr

Bericht: Bertelsmann Stiftung

Das Liz Mohn Center der Bertelsmann Stiftung hat zum zweiten Mal in einer repräsentativen Umfrage die Lage der Kinder und Jugendlichen in Deutschland erhoben. Das Ergebnis der diesjährigen Befragung: Die Mehrheit der jungen Menschen in Deutschland blickt optimistischer in die Zukunft als 2022. Immer mehr Kinder und Jugendliche sind bereit, sich für die Gesellschaft zu engagieren.

Die Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland im Alter von 12 bis 18 Jahren blickt optimistischer in die persönliche Zukunft als noch vor einem Jahr. 52 Prozent geben an, dass ihre persönliche Zukunft in drei Jahren besser sein wird als jetzt (2022 waren es noch 43 Prozent). 20 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen schauen positiv auf die Zukunft Deutschlands, aber rund 38 Prozent der Befragten sind kritisch, was die Entwicklung angeht und befürchten, dass Deutschland in drei Jahren schlechter dasteht. Das sind die zentralen Erkenntnisse der diesjährigen repräsentativen Jugendbefragung „Einstellungen und Sorgen der jungen Generation Deutschlands“ des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung. … weiter


Quelle:
www.ide-online.de
www.bertelsmann-stiftung.de
Bild von Sly auf Pixabay

 

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 80: Wie kommt die Moral in die Menschen?

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 80

 

Wie kommt die Moral in die Menschen?

„Man wird sich seinen eigenen gesunden Menschenverstand nicht dadurch beweisen können, dass man seinen Nachbarn einsperrt.“
(Fjodor Dostojewskij: Tagebuch eines Schriftstellers)

Am heutigen Mittwoch hätte auf dem Wochenmarkt jeder Kunde mit Handschlag begrüßt werden können, so wenig war los. Auf dem doch recht großen Terrain verlor sich ein Dutzend Menschen. Die Händler standen in kleinen Grüppchen beieinander und besprachen die Lage. Die einen machten die Ferienzeit für die Besucherflaute verantwortlich, andere das miese Wetter, wieder andere den Verkehrsversuch. Wahrscheinlich wirkte all das zusammen. Einer der älteren Händler, ein bekannter Spaßvogel, ging umher und rief laut in die trichterförmig zusammengelegten Hände: „Hallo!“. Was soviel heißen sollte wie: „Ist da jemand?“

Christine, von der ich Eier und Gemüse beziehe, und ich nutzten die Gelegenheit, um unsere Sicht der Dinge ausgiebig zu erörtern. Dazu besteht an normalen Verkaufstagen keine Gelegenheit, da meist eine ganze Reihe von Leuten darauf wartet, bedient zu werden. Auf dem Markt besteht immer Gelegenheit zum Reden, wer das nicht akzeptiert, sollte wegbleiben. Das ist der Unterschied zum Einkaufen im Supermarkt, wo alles wie am Schnürchen verlaufen muss und alles Überflüssige aus dem ökonomischen Vorgang des Kaufens und Verkaufens herausgepresst ist. Auf dem Markt sind Ab- und Umwege erlaubt, ja die Leute gehen unter anderem deswegen dorthin. Aber es muss sozial verträglich bleiben und darf die anderen nicht über Gebühr beanspruchen und hinhalten. Andernfalls wird schon mal von hinten her gemurrt: „Wenn ihr so viel zu redde habt, trefft euch doch amol so unner der Woch.“ Als vor Christines Stand eine andere Kundin auftauchte, beendeten wir unsere Plauderei und verabschiedeten uns: „Tschüs, bis zum Samstag.“ … weiter

(Hinweis: Der Link führt seit Nummer 66 auf die eigene Seite der durchhalteprosa.de )


Clipart oben links von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von Gabe Raggio auf Pixabay


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im GEW-MAGAZIN

 

Einsamkeit tötet! Interview mit Hirnforscher Manfred Spitzer

gsf – Der bay. Gesundheitsminister Holetschek hat für das Jahr 2023 das Thema Einsamkeit in den Mittelpunkt gestellt.  Der Minister unterstrich: „Die gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit sind gravierend. Wer länger einsam ist, kann körperlich und seelisch krank werden. Wer sich einsam fühlt, neigt zu ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel. Fachleuten zufolge können gerade einsame Menschen verstärkt an Angstzuständen, Depressionen oder Schlafproblemen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Schlaganfall erkranken.“(aus der Mitteilung des Ministerium v. 25.12.2022)

Unser Beitrag zum Thema Einsamkeit ist das Interview von Beate Radzey mit Prof. Manfred Spitzer. Spitzer definiert in dem Gespräch den Begriff „Einsamkeit“, die daraus resultierenden körperlichen und seelischen Beschwerden sowie die individuellen und gesellschaftlichen Ursachen. Er äußert sich auch über sein Buch „Einsamkeit – Die unerkannte Krankheit“.

Das Interview stammt zwar vom 21.3.2018, ist aber ungebrochen aktuell. Spitzers Hoffnung ist, dass sich in Hinblick auf dieses Thema gesamtgesellschaftlich etwas ändert.

zum Film auf Youtube (26:15)

Hinweis: Beim Aufruf können Daten durch Youtube erhoben werden. Der Aufruf folgt also in eigener Verantwortung!

 

Clara Zetkin und die Frage der Gleichberechtigung

von Klaus Hecker

Clara Zetkin (li.) und Rosa Luxemburg 2010 auf dem Weg zum SPD-Parteikongress in Magdeburg. (Foto: unbekannter Autor, gemeinfrei wg. Alter des Fotos)

Clara Zetkin wurde am 5.Juli 1857 geboren. Sie war und bezeichnete sich auch selbst so Sozialistin und Frauenrechtlerin. Dabei hat sie der sozialen Revolution und der ökonomischen Emanzipation den Vorrang vor der Gleichberechtigung der Geschlechter eingeräumt. Oder anders: Sie hat darin die Grundlage gesehen, um der Frage der Gleichberechtigung in allen Bereichen überhaupt nachgehen zu können:

„Wir erwarten unsere volle Emanzipation weder von der Zulassung der Frau zu dem, was man freie Gewerbe nennt, und von einem dem männlichen gleichen Unterricht – obgleich die Forderung dieser beiden Rechte nur natürlich und gerecht ist – noch von der Gewährung politischer Rechte. Die Länder, in denen das angeblich allgemeine, freie und direkte Wahlrecht existiert, zeigen uns, wie gering der wirkliche Wert desselben ist. Das Stimmrecht ohne ökonomische Freiheit ist nicht mehr und nicht weniger als ein Wechsel, der keinen Kurs hat. Wenn die soziale Emanzipation von den politischen Rechten abhinge, würde in den Ländern mit allgemeinem Stimmrecht keine soziale Frage existieren. … weiter


 

Mehr als die Hälfte der 2015 nach Deutschland Geflüchteten ist inzwischen erwerbstätig

Bericht: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

54 Prozent der 2015 nach Deutschland Geflüchteten waren 2021 erwerbstätig. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Ihre Erwerbstätigkeit ist gegenüber dem Pandemiejahr 2020 um zehn Prozentpunkte gestiegen.

Neben der Erwerbstätigkeit steigt auch das Bildungsniveau und immer mehr Geflüchtete üben eine qualifizierte Berufstätigkeit aus: 33 Prozent der erwachsenen Geflüchteten haben sechs Jahre nach ihrer Ankunft in Deutschland Schulen und Hochschulen besucht oder haben Ausbildungen und Weiterbildungsmaßnahmen absolviert. 70 Prozent der erwerbstätigen Geflüchteten üben eine qualifizierte Tätigkeit, für die ein Berufs- oder Studienabschluss notwendig ist, aus. Allerdings sind unter denjenigen, die sich seit sechs Jahren in Deutschland aufhalten, immer noch 41 Prozent unterhalb ihres Tätigkeitsniveaus vor dem Zuzug beschäftigt, 12 Prozent oberhalb. … weiter


Quelle:
wwwidw-online.de
www.iab.de

 

1 2 3 4 5 6 22