Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 26: Das Virus ist kein Papiertiger

Tagebuch

 

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 26

Das Virus ist kein Papiertiger

Auf dem Weg zur Universität komme ich an einem riesigen Kastanienbaum vorüber. Er steht in voller Blüte – auf der einen Seite blüht er weiß, auf der anderen rot. Wie ein Denkmal zu Ehren der Ambivalenz. Wann schickt das städtische Gartenamt einen Trupp, der den roten Teil absägt und Eindeutigkeit herstellt?

Naturbeherrschung hat immer eine Innenseite. Der gerodete Dschungel, das mittels Herbiziden vernichtete Unkraut, die nach der Schnur geschnittene Hecke, der begradigte Bachlauf – all das hat seine Entsprechung im Inneren. Triebe werden gestutzt, Sümpfe trockengelegt, hier wie dort. Frieden und Versöhnung mit der äußeren Natur wird es nur geben, wenn wir auch Frieden schließen mit dem verfemten Teil in uns. Nur wer mit sich befreundet ist, kann auch freundlich zu seiner Um- und Mitwelt sein. Ein Mensch, der sein eigenes inneres Antriebsleben und seine körperlichen Regungen als fremd und bedrohlich erlebt, wird versuchen, sie unter Kontrolle zu bringen und zu beherrschen. Mit demselben Furor wird er sich dem Ungeordneten und Chaotischen außerhalb seiner nähern. … weiter

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Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle aktuellen Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN Magazin

 

Lernmittelfreiheit ausweiten: GEW Bayern fordert Endgeräte für Lernende und Lehrende!

Corona zeigt deutlich: Das bayerische Schulsystem ist weder technisch noch inhaltlich in der Lage, einen online-gestützten Fernunterricht anbieten zu können. Die GEW Bayern fordert zeitgemäße Ausstattung für Lernende und Lehrende – so schnell wie möglich!

Grundlegende Probleme in den ersten Wochen der Schulschließungen, mit denen so ziemlich jede Lehrkraft Erfahrungen machte, waren und sind immer noch vielfältiger – und vor allem grundlegender – Natur. Das beginnt bereits mit der Kommunikation. Schüler*innen stehen häufig keine geeigneten Geräte zur Verfügung, um die angebotenen Möglichkeiten des Fernunterrichts nutzen zu können. E-Mail ist kein Standard in der Kommunikation und wurde längst von Messenger-Diensten abgelöst – diese sind zwar für jeden zugänglich, aber aufgrund der Datenschutzbestimmungen im schulischen Kontext nicht praktikabel. Wenn sich Schulen oder bereits „digital infizierte“ Lehrkräfte dann doch mit Expertise auf den Weg machten und eigene Lösungen entwickelten, dann blieben diese auf die eigene Schule oder sogar die eigene Klasse beschränkt. Weiterlesen

Datenschutz: Tool-Alternativen für Zoom, Skype, WhatsApp und Co.

Die einblick-Ausgabe vom Mai 2020 beschäftigte sich u.a. mit der Frage des Datenschutzes bei Videochat-Programmen und hat einen sehr aufschlussreichen, empfehlenswerten Artikel veröffentlicht:

Datenschutz: Tool-Alternativen für Zoom, Skype, WhatsApp und Co.

Video- und Kollaborationstools (wie Zoom, Slack, Whatsapp, Google Hangouts oder Skype) sind in der Corona-Krise sehr gefragt. Allerdings fallen einige dieser Programme beim Datenschutz durch oder sind zumindest bedenklich, weil Daten auf Servern in den USA landen. ver.di hat deshalb ein Liste von Webseiten, NGOs und Blogs zusammengestellt, die alternative Tools auflisten. Den ganzen Artikel lesen

Quelle: einblick – Gewerkschaftlicher Info-Service – Mai 2020 (www.dgb.de/einblick)

Videochat-Programme: „Teams“ und „Skype“ liegen vorn

Bericht: Stiftung Warentest

Beim Test von 12 Videochat-Programmen liegt Microsoft doppelt vorn: Testsieger ist das Programm Teams, das im Testzeitraum noch kostenpflichtig war, inzwischen aber kostenlos verfügbar ist. Fast genauso gut schneidet die ebenfalls von Microsoft vertriebene Gratis-Software Skype ab. Zoom ist insgesamt befriedigend, hier kann die Qualität von Bild und Ton insbesondere bei langsamen Internet-Verbindungen nicht mit den Siegern mithalten. Die Tester stießen bei den Programmen auch auf zahlreiche juristische Mängel in den Datenschutzerklärungen und auf unverschlüsselte Daten. Weiterlesen

„China, China, Corona“

Im gewerkschaftlichen Debattenmagazin „Gegenblende“ erschien am 12.5.2020 ein Aufsatz von Ian Buruma über den Kampf um die  Führungsrolle der USA gegen China. Trump ist gerade dabei, China die Schuld an der Verbreitung des Virus zu geben:

China, China, Corona

Die USA verlieren unter Donald Trump ihre Führungsrolle in der Welt. Doch schon zuvor war das „amerikanische Jahrhundert“ geprägt von törichten Kriegen, ideologischer Starrheit und skrupelloser Unterstützung einiger widerlicher Diktaturen. China will die Rolle Amerikas gern übernehmen, zumal nach der Coronakrise – und orientiert sich an einem historischen Vorbild.
Den ganzen Text lesen

 

Trampolin im Garten – Spaß mit unterschätzten Gefahren!

Bericht: ZNS – Hannelore Kohl Stiftung

Eine der Realitäten in Corona-Zeiten ist es leider, dass Spiel- und Sportplätze geschlossen sind. Den Kindern bleibt nahezu ausschließlich das häusliche Umfeld für ihre Aktivitäten und Spielgefährten sind Geschwister und Eltern. Dabei haben Kinder einen hohen Bewegungsdrang. Zum Ausgleich für Zeiten des Stillsitzens brauchen sie Gelegenheit zum Toben, Hüpfen und Springen.

Gut, wenn dann ein Trampolin im Garten steht. Denn es ist ideal, um den Gleichgewichtssinn zu schärfen und die Muskulatur zu stärken. Zu beachten ist aber, dass das Trampolin ein Sport- und kein Spielgerät ist. Mediziner empfehlen deshalb auch die Nutzung erst ab einem Alter von 6 Jahre. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.hannelore-kohl-stiftung.de
Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay

 

Die Zeitschrift „Lehren & Lernen“ bietet kostenlosen Download an

Die Zeitschrift „Lehren & Lernen“ bietet den kostenlosen Download von Heft 5/2020 im pdf-Format an:

Thema der Ausgabe: Schulschließungen und digitale Schulentwicklung

  • Online-Unterricht – mit begrenztem Haltbarkeitsdatum. Ein individueller Projektbericht
  • Potenziale der Digitalisierung im Mathematikunterricht: Individualisierung mit CompuLearn. Ergebnisse eines Pilotprojekts am Wirtemberg-Gymnasium in Stuttgart
  • Homeoffice und Schulalltag? Ein Erfahrungsbericht aus der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen
  • Wie digitale Tools den Schulalltag ermöglichen. Digital gestütztes Lernen an der GMS Durmersheim
  • Der Unterricht geht weiter – das Unterrichtsformat ändert sich. Ein Erfahrungsbericht der Wilhelm-Schickard-Schule Tübingen aus der Zeit der Schulschließungen
  • Distance Learning mit Seesaw
  • (Digitalen) Austausch zwischen Schulen ermöglichen. Wie ein Schulamt kurzfristig Raum für Schulentwicklung schafft
  •  „Ich kann das nicht alleine, es ist keiner da, der mir es erklärt!“ Befunde einer explorativen Schülerbefragung zum Fernunterricht
  • Ver-rückte Klassenzimmer als Geburtsstätten für Neues? Sondierungen zwischen Fernunterricht und Homeschooling

 

Download des kostenlosen Heftes Lehren & Lernen Nr. 5/2020 im pdf-Format

 

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 25: Zeit der Monster

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 25

Zeit der Monster

Gelegentlich erzählte Robert Walser seinem Vormund Carl Seelig auf ihren gemeinsamen Wanderungen von seinem Spitalaufenthalt. Einmal sagte er: „Es gefiel mir im Krankenzimmer ganz gut. Man liegt wie ein gefällter Baum da und braucht kein Glied zu rühren. Alle Wünsche schlafen wie vom Spielen müde gewordene Kinder ein.“ Wie bin ich Robert Walser für Sätze wie diese dankbar! Oder für diesen hier, der sich in den Bänden Aus dem Bleistiftgebiet findet: „Heute spielen sowohl Probleme wie hierzu passende seriöse Gesichter eine hervorragende Rolle.“

Bei der ganzen Lockerungsdebatte geht es im Kern um die Frage: Hat sich die Lage soweit entspannt, dass die Beschränkungen der Bewegungsfreiheit nicht mehr nötig sind? Oder wäre es aus epidemiologischer und virologischer Perspektive sinnvoll, den sogenannten Lockdown noch eine Zeit lang aufrechtzuerhalten? … weiter

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