Unterrichtsversorgung und Bildungsqualität in Bayern nehmen ab

Eine reine Ankündigungspolitik à la Söder reicht nicht mehr aus.

Mitteilung: GEW Bayern

In seiner neuerlichen Wahlkampfrede zur Bildung setzt Ministerpräsident Söder auf das Abwerben von Lehrkräften aus anderen Bundesländern. Dabei hat der Lehrer*innenmangel in allen Ländern bedrohliche Ausmaße, und das zunehmend seit dem Jahr 2014. Die CSU-Methode der finanziellen Konkurrenz lehnt die GEW als eine reine Problemverschiebung ab. Bei Abwerbe-Erfolgen würden die reicheren Länder die Profiteure sein. Die GEW schlägt einen Staatsvertrag der Länder zur Lehrkräfteausbildung und zur Deckung des Lehrkräftebedarfs vor. Eine Verabredung der Kultusministerkonferenz, dass gegenseitig keine Lehrer*innen abgeworben werden, gibt es bereits – sie reicht aber offenbar nicht aus. Weiterlesen

„Alarmstufe dunkelrot – Schnelle und nachhaltige Hilfen für Schulen im Dauerstress!“

Bildungsgewerkschaft GEW zur aktuellen Ausgabe des Deutschen Schulbarometers der Robert-Bosch-Stiftung

Mitteilung: GEW

Die GEW spricht sich für schnelle und nachhaltige Hilfen zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels aus, wie sie in dem kürzlich veröffentlichten „15-Punkte-Plan gegen den Lehrkräftemangel“ der Bildungsgewerkschaft vorgeschlagen werden. „Der eklatante Lehr- und Fachkräftemangel ist die Achillesferse des Schulsystems. Er bremst nicht nur nahezu jedes schulpolitische Reformvorhaben aus, sondern gefährdet mittlerweile die Bildungsanstrengungen in Deutschland insgesamt“, kommentierte GEW-Vorstandsmitglied Anja Bensinger-Stolze die Ergebnisse des heute veröffentlichten Deutschen Schulbarometers. „Die Bundesländer haben es schlichtweg verpasst, den Generationenwechsel in den Schulen zu planen und zu koordinieren“, begründete die GEW-Schulexpertin die Forderung nach einem bundesweiten konzertierten Vorgehen.

„Wenn zwei Drittel der Schulleitungen im fehlenden pädagogischen Personal die größte Herausforderung für ihre Schule sehen, dann heißt das: Warnstufe dunkelrot! Schulleitungen und Kollegien brauchen endlich wieder Rahmenbedingungen, um ihre Arbeit professionell tun zu können“, problematisierte Bensinger-Stolze die Ergebnisse der Befragung von Schulleitungen. Angesichts hoher Teilzeitquoten, Langzeiterkrankungen und Frühpensionierungen müsse auch der Gesundheitsschutz in den Fokus rücken. Es gelte, dem Teufelskreis aus Überlastung durch Lehrkräftemangel und Lehrkräftemangel durch Überlastung zu entkommen. Das werde jedoch nur gelingen, wenn die Politik bereit ist, insgesamt mehr Ressourcen ins System zu stecken“, sagte die GEW-Schulexpertin. Nicht zuletzt gehöre dazu auch, im Sinne der Aufwertung und Gleichbehandlung alle voll ausgebildeten Lehrkräfte nach A 13 (Beamtinnen und Beamte) und E 13 (Angestellte) zu bezahlen.

Darüber hinaus müssen die Kultusministerkonferenz (KMK) und die Länder umgehend eine Strategie entwickeln, kontinuierlich eine ausreichende Zahl Lehrkräfte auszubilden und einzustellen. „Die GEW schlägt in ihrem 15-Punkte-Programm dazu vor, die Zahl der Plätze für das Lehramtsstudium zu erhöhen und Studienbeschränkungen für das Lehramt abzuschaffen“, so Bensinger-Stolze. Dabei sollten die Länder auch den besonderen Bedarf bestimmter Fächerkombinationen berücksichtigen.

Zudem mahnt die GEW mit Blick auf die heute veröffentlichten Befunde zur massiven sozialen Spaltung unter den Schulen eine rasche und nachhaltige Unterstützung von Schulen mit besonderen sozialen Herausforderungen an. „Die sozialen Probleme, die viele Kinder ohnehin schon haben, werden in besonders belasteten Schulen geradezu verdoppelt. Ob bei der Versorgung mit ausgebildeten Lehrkräften, bei der digitalen Ausstattung, bei den Corona-Aufholprogrammen oder beim Zugang zu schulpsychologischer Unterstützung: Überall haben diese Schulen das Nachsehen. Dass Bildungsteilhabe so stark vom Geldbeutel der Eltern und den Kommunen abhängig ist, ist ein Skandal. Das darf sich ein reiches Land wie Deutschland nicht leisten“, betonte Bensinger-Stolze.

Die GEW bietet zu ihrem „15-Punkte gegen den Lehrkräftemangel“ der Politik Verhandlungen an.

Info: Laut des aktuellen Schulbarometers der Robert-Bosch-Stiftung leiden Deutschlands Schulen unter einem massiven Fachkräftemangel, der alle anderen Probleme überlagert. 67 Prozent der befragten Schulleitungen sehen im fehlenden pädagogischen Personal die größte Herausforderung für ihre Schule. An sozial benachteiligten Standorten sagten dies sogar 80 Prozent.

Die 15 Punkte gegen den Lehrkräftemangel finden Sie auf der GEW-Website.


18.1.2023
Ulf Rödde
Pressespreecher
GEW-Hauptvorstand
www,gew.de


siehe dazu auch die Mitteilung der Robert-Bosch Stiftung:
Deutsches Schulbarometer: Massiver Personalmangel überlagert Probleme und Sorgen der Schulen

Beurteilungspraxis an bayerischen Schulen zementiert strukturelle Benachteiligung von Frauen

Mitteilung: GEW Bayern

In Bayern werden Lehrkräfte alle vier Jahre von ihren Vorgesetzten dienstlich beurteilt. Von der Beurteilung hängen eine bessere Bezahlung und Karrieremöglichkeiten ab. Dabei soll die Beurteilung gerecht sein. Doch vor allem Frauen in Teilzeit werden in der Praxis der Beurteilung benachteiligt. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zweifelt den Sinn der Regelbeurteilungen an und fordert in Zeiten der akuten Arbeitsüberlastung und des Lehrkräftemangels deshalb die Abschaffung.

„Es sind schwierige Zeiten an den Schulen – Krisen und vor allem der Mangel an Fachkräften belasten die Kolleginnen und Kollegen sehr“, berichtet Ruth Brenner, Gewerkschafterin bei der GEW Bayern und Mitglied im Hauptpersonalrat. „Und nun sorgt in vielen Kollegien die Eröffnung der Beurteilung für Unfrieden. Viele Lehrkräfte fühlen sich nicht entsprechend wertgeschätzt und wenden sich an den Personalrat.“ Weiterlesen

Baden-Württemberg gehört zu vier Ländern, die gerechte Bezahlung verweigern

GEW fordert A 13 für alle Lehrer*innen

Die GEW warnt davor, dass Grundschullehrkräfte und Haupt-/Werkrealschul-Lehrer*innen in andere Bundesländer wechseln werden – und der Unterrichtsausfall zunehmen wird. Zuletzt hatte Hessen angekündigt, seine Lehrkräfte besser zu bezahlen.

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von der Landesregierung bis spätestens März 2023 einen klaren Plan für eine bessere Bezahlung der gut 30.000 Grund- und Haupt-/Werkrealschullehrkräfte.

Baden-Württemberg zählt zu den vier Bundesländern, die bisher den Grundschullehrkräften und einem Teil der Haupt-/Werkrealschul-Lehrer*innen eine Bezahlung nach der Gehaltsgruppe A 13 beziehungsweise E 13 verweigern. In allen anderen Schulformen erhalten Lehrkräfte nach Studium und Referendariat diese Eingruppierung, neu eingestellte Lehrkräfte in Haupt-/Werkrealschulen auch. Hessen hat am Donnerstag, 12. Januar 2023, die bessere Bezahlung angekündigt. Weiterlesen

Pannenstart bei der bayerischen Hochschulreform: Bayern schafft Hilfskräfte an Hochschulen ab

Mitteilung: GEW Bayern

Zum Jahresbeginn 2023 trat in Bayern das neue „Hochschulinnovationsgesetz“ in Kraft. Wie nun bekannt wurde, hat es der Gesetzgeber versäumt, in das neue Hochschulgesetz die bislang an bayerischen Hochschulen bestehenden Personalkategorien der Studentischen bzw. Wissenschaftlichen Hilfskräfte (SHK/WHK) aufzunehmen. Für die Hochschulen bedeutet dies, dass es seit Jahresbeginn keine gesetzliche Grundlage mehr zur Einstellung von „Hilfskräften“ gibt. Weiterlesen

„Eine attraktive Berufsausbildung braucht attraktive Berufsschulen“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Ausbildungsbilanz des BIBB

Mitteilung: GEW 

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) setzt sich mit Blick auf die neuesten Zahlen zum Ausbildungsmarkt für eine Stärkung der beruflichen Schulen ein. „Die duale Berufsausbildung hat nicht nur ein Passungs-, sondern auch ein Imageproblem. Sie ist für viele Jugendliche nicht interessant“, sagte Ralf Becker, GEW-Vorstandsmitglied Berufliche Bildung und Weiterbildung, nach der Veröffentlichung der Zahlen zum Ausbildungsjahr 2022 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) am Mittwoch. Weiterlesen

„Grundschulen massiv unterstützen – aber richtig!“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Gutachten „Basale Kompetenzen vermitteln – Bildungschancen sichern. Perspektiven für die Grundschule“ der SWK

Mitteilung: GEW

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt, dass mit dem Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) den Grundschulen und Kitas die längst überfällige Aufmerksamkeit und Unterstützung zuteil wird. Die am Freitag von der SWK vorgelegten Empfehlungen erfordern allerdings massive Investitionen in das Bildungssystem. „Das Bildungssystem in Deutschland ist seit Jahrzehnten deutlich unterfinanziert. In allen Bildungsbereichen, insbesondere in Kitas und den Schulen, herrscht ein riesiger Fachkräftemangel“, so die GEW-Vorsitzende Maike Finnern am Freitag in Frankfurt am Main mit Blick auf das SWK-Gutachten. Empfehlungen der SWK wie etwa ein verbesserter Fachkraft-Kind-Schlüssel in den Kitas oder eine bessere Unterstützung von Schulen in sozial problematischen Lagen seien nur mit höheren staatlichen Bildungsausgaben zu erreichen. Die GEW schlage daher ein 100-Milliarden-Euro-Programm für Investitionen in die Bildung vor. Dieses solle über ein Sondervermögen finanziert werden. Weiterlesen

„Für eine freie Gesellschaft, die Frieden, Vielfalt und Gleichberechtigung lebt!“

Bildungsgewerkschaft GEW zum „Internationalen Tag der Menschenrechte“

Mitteilung: GEW

Mit Blick auf den „Internationalen Tag der Menschenrechte“ am Samstag weist die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf die Bedeutung einer menschenrechtsorientierten Bildung hin. „Die Pädagoginnen und Pädagogen in den Einrichtungen der gesamten Bildungskette leisten einen sehr wichtigen Beitrag zur Demokratiebildung in Deutschland. Für diese Arbeit haben sie bessere Rahmenbedingungen und eine höhere Wertschätzung verdient. Die ‚Allgemeine Erklärung der Menschenrechte‘ der Vereinten Nationen von 1948 ist bis heute Grundlage der Bildungsarbeit“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern am Freitag in Frankfurt a.M. Weiterlesen

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