Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 21: Das Quaken der Frösche im Teich

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 21

Das Quaken der Frösche im Teich

„Er glich dem Blatt,
das ein Knabe mit der Rute
vom Zweig herunterschlägt,
weil es ihm als Vereinzeltes auffällt.“
(Robert Walser)

Ich sitze auf meinem angestammten Baumstamm und lese. Vor mir gründeln nun zwei Schwäne. Die Jungen scheinen geschlüpft und die Schwanenmutter, vom Brüten befreit, kann sich endlich wieder bewegen und selbst versorgen. Wie auf ein geheimes Signal hin fangen plötzlich die Frösche an zu quaken, alle auf einmal. Sie veranstalten ein unglaubliches Konzert. Ebenso unvermittelt, wie es begonnen hat, hört es auch wieder auf, und es ist danach plötzlich umso stiller.

Wann bekommen die Küken den ersten Schwimmunterricht? Mitunter transportieren Schwanenmütter ihre Jungen zunächst eine Weile auf ihrem Rücken, um sie an das neue Element zu gewöhnen. … weiter

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„Hygiene und Abstandsregeln unbedingt einhalten!“

Bildungsgewerkschaft GEW zu neuem Papier des Robert-Koch-Instituts

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht in den Vorschlägen des Robert-Koch-Instituts (RKI), Bildungseinrichtungen wieder zu öffnen, hilfreiche Leitlinien für Bund, Länder, Kommunen und Träger der Bildungseinrichtungen. Das neue RKI-Papier bestätige die GEW-Forderung nach „Gesundheit first“, wenn Kitas und Schulen schrittweise wieder geöffnet werden. „Um die Interessen der Beschäftigten sowie der Schülerinnen und Schüler, die Notwendigkeit der Hygiene in den Gebäuden und auf dem Schulweg abzustimmen, ist eine enorme Planung zwischen Land, Kommunen, Trägern, Schulen und Kitas nötig. Insbesondere weil parallel der Fernunterricht läuft und Prüfungen abgenommen werden“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M. „Dafür braucht es realistische Vorlaufzeiten.“ Weiterlesen

GEW Bayern fordert umfassenden Gesundheitsschutz vor Öffnung der Schulen

Mitteilung: GEW Bayern

Die ersten Termine für die Wiederaufnahme des Unterrichts sind festgelegt. Die Maßnahmen zum Gesundheitsschutz von Lehrkräften allerdings bezeichnet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern als mangelhaft, weil sich das Kultusministerium seit Jahrzehnten weigert, die gesetzlich vorgeschriebenen Standards des Arbeits- und Gesundheitsschutzes umzusetzen. „In Briefen und in Gesprächen mit dem Ministerium wiesen wir mehrfach auf die Versäumnisse hin. Nun ist die Krisenlage da, und es fehlen wesentliche Voraussetzungen für den Gesundheitsschutz der Lehrkräfte“, so Anton Salzbrunn, Vorsitzender der GEW Bayern, heute in München. Weiterlesen

GEW zur Öffnung von FOS/BOS: Wie soll das gehen?

Mitteilung: GEW Bayern

Die Bildungsgewerkschaft GEW zeigt sich irritiert über die Planungen zur Öffnung von Fach- und Berufsoberschulen. Wie hier der Schutz der Lehrkräfte und Schüler*innen sichergestellt werden soll, bleibt derzeit offen. Eine „Maskenpflicht“ im Unterricht ist nicht geplant. Weiterlesen

GEW Bayern zur Erweiterung der Notbetreuung

Wir brauchen mehr Zeit, mehr Material und vielleicht erst einmal einen modellhaften Einstieg bei wenigen Trägern!

Mitteilung: GEW Bayern

Ab kommenden Montag soll die Notbetreuung in Kitas, Krippen, Horten, SVE (schulvorbereitende Einrichtungen – die Kitas der Behindertenhilfe) und HPT (Heilpädagogische Tagesstätten) erweitert werden. Es gibt keinerlei Vorerfahrung, daher muss die Ausweitung der Notbetreuung besser vorbereitet werden. Der Gesundheitsschutz der Kolleg*innen und der Infektionsschutz der Kinder muss an erster Stelle stehen, im Interesse aller Bürger*innen. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 20: Corona-Paranoia oder: Die Hölle, das sind die anderen

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 20

Corona-Paranoia oder: Die Hölle, das sind die anderen

In den letzten Wochen wurde ich verschiedentlich an das berühmte Sartre‘sche Diktum aus dem Theaterstück Bei geschlossenen Türen: „… die Hölle, das sind die anderen“ erinnert. Sartre dachte dabei nicht an die besondere Situation einer Epidemie, sondern an den Alltag in der bürgerlichen Gesellschaft, die jeden zum Folterknecht des anderen macht. Die Menschen sind gezwungen, in einem Universum permanenter Verteidigung und Aggression zu leben. Sie werden zu Konkurrenten und damit tendenziell zu „Gegenmenschen“.

Gestern, also am 15. April, hat Peter Sloterdijk im Arte Journal ein kurzes Statement zur Corona-Krise abgegeben. Die Gefahr einer Verstetigung der Grundrechtseinschränkungen sehe er in Deutschland eher nicht, sagte er. „Dein Wort in Gottes Ohr“, dachte ich. Sein Ur-Vertrauen in die Stabilität der deutschen Demokratie habe ich nicht. Was seiner Meinung aber sehr wohl zurückbleiben könnte, sei „ein leises Anwachsen des paranoiden Faktors im menschlichen Verhalten, weil man nach Epidemien daran denkt, dass der andere ein Ansteckungsherd sein könnte“. … weiter

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Gemeinsamer Brief an KMK: GEW, VBE und BER bieten Expertise an und benennen Herausforderungen für Schulöffnung

Nachdem die Kultusministerkonferenz (KMK) damit beauftragt worden ist, bis zum 29. April Szenarien zu erarbeiten, wie ab dem 4. Mai schrittweise Schulöffnungen umgesetzt werden können, haben die beiden größten Lehrergewerkschaften Deutschlands, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Verband Bildung und Erziehung (VBE), gemeinsam mit dem Bundeselternrat (BER) die Präsidentin der KMK, Dr. Stefanie Hubig, angeschrieben. Sie bieten ihre Unterstützung bei der Analyse, Erarbeitung und Umsetzung dieser Szenarien an. In dem Brief heißt es:

„[…] aus unserer Sicht ist es essenziell, neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den politischen Vorgaben die Erfahrungswerte der Lehrkräfte und Eltern bei der Erarbeitung solcher Szenarien einzubeziehen. Wir haben diese Expertise. […]. Mit dem Wissen um die besondere Lage und der Erfahrung aus der Praxis und als Interessenvertretungen der am Bildungssystem Beteiligten möchten wir Sie gerne dabei unterstützen, tragfähige, realitätsnahe und nachhaltige Antworten auf die aktuellen Fragen zu finden.“

Die drei Organisationen benannten zudem Herausforderungen, die jetzt zu bewältigen seien. Dazu gehörten der Gesundheitsschutz, verbindliche Ansprechpersonen für Schulleitungen, die Gestaltung von Räumen bei gleichzeitiger Bewahrung individueller Lernsettings, die Belastung für Lehrkräfte durch den Unterricht in geteilten Lerngruppen sowie durch Präsenzunterricht und die parallele Betreuung der Schülerinnen und Schüler zu Hause sowie die Frage der Definition der Risikogruppen und der daraus folgenden Konsequenzen. GEW, VBE und BER wiesen darauf hin, dass während der schrittweisen Öffnung gerade Kinder in Notlagen sowie Schülerinnen und Schüler, die aus sozio-ökonomisch benachteiligten Elternhäuser kommen, besonders im Fokus stehen müssten und zusätzliche Unterstützung benötigten.


17.4.2020
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

 

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 19: „Corona hemmt die Produktion“

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 19

„Corona hemmt die Produktion“

Über realsozialistische und neoliberale Perversionen im Menschenbild

Heroisierung der Arbeiterschaft in der UdSSR

Ende der 1940er Jahre stieß Jean-Paul Sartre in Warschau auf Plakate, auf denen zu lesen war: „Die Tuberkulose hemmt die Produktion.“ Für ihn war das ein Beleg dafür, dass auch der Sozialismus an der Entfremdung der Arbeiter nichts geändert hatte und von einer Anthropologie durchdrungen war, in welcher der Mensch für die Produktion da sein sollte und nicht umgekehrt die Produktion für die Menschen. Die polnischen Arbeiter waren von der Herrschaft des Profits befreit worden, aber lediglich, um unter die Herrschaft einer fetischisierten Produktion zu geraten. Sie hatten die alte Entfremdung gegen eine neue Entfremdung eingetauscht. Für Sartre sollte der Sozialismus eine Gesellschaft sein, in der die Entwicklung des Menschen, und nicht die der ökonomischen Produktion das Hauptziel ist. … weiter

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