„Schneckentempo des Digitalpakts nach der Corona-Krise beenden“

Bildungsgewerkschaft GEW: Masterplan notwendig – Lehrkräfte und Lernende schützen und besser ausstatten! 

Mitteilung: GEW

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat einen Masterplan angeregt, der während der Corona-Krise die Gesundheit der Lehrkräfte und Lernenden schützt und die digitale Ausstattung der Schulen vorantreibt. Der Plan solle für guten Datenschutz sorgen und das professionelle Arbeiten der Lehrkräfte unterstützen. „Dieser Masterplan kann auch einen Beitrag leisten, um der sozialen Spaltung in der Schule und der Gesellschaft zu begegnen. Die Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie haben gezeigt: Das Schulsystem ist auf Online-Lernen und einen flächendeckenden Einsatz digitaler Medien und Tools nicht gut vorbereitet. Jetzt rächt sich, dass die Ausstattung der Schulen und Lehrkräfte zu langsam lief und der Digitalpakt Schule nur im Schneckentempo in Gang kam“, sagte Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied Schule, am Dienstag, 7.4.2020, in Frankfurt a.M. mit Blick auf die Probleme des Online-Unterrichts. Dennoch wüchsen viele Lehrkräfte und Schulen in der Krise über sich hinaus und entwickelten neue Kommunikations- und Unterrichtsformen. Dabei nutzten sie die digitalen Möglichkeiten, soweit es geht. Weiterlesen

„Der digitale Schwindel“

Auf seiner Homepage hat Joscha Falck im Februar einen umfassenden Hintergrundartikel zur Digitalisierung der Schulen verfasst:

Der digitale Schwindel
Über ein Bildungssystem zwischen Pubertät und Reife

Schule ist im Wandel. Wurden dem Bildungswesen jahrzehntelang Trägheit und geringe Veränderungsbereitschaft nachgesagt, erleben wir in den letzten Jahren ein beschleunigtes und unter Innovationsdruck stehendes System. Vor allem das gesellschaftliche Mega-Thema der Digitalisierung schlägt große Wellen und wirbelt die Bildungslandschaft auf. Den ganzen Artikel lesen

Kongress: »Digitalisierung« – Sirenentöne oder Schlachtruf der »Kannibalistischen Weltordnung« – 6.3.2020

Kongress der Neuen Gesellschaft für Psychologie vom 6. bis 7. März 2020 in Berlin

mit Jürgen Hardt, Detlef Hartmann, Andrea Kleeberg-Niepage, Christoph Marischka, Werner Meixner, Bijan Moini, Bernd Nielsen, Werner Rügemer, Sabrina Saase, Jorinde Schulz, Werner Seppmann, Günter Steigerwald, Friedrich Voßkühler und Klaus-Jürgen Bruder.

»Digitale Revolution«, »Digitalisierung«, »Digitalpakt« und »5G-Mobilfunk«, »Internet der Dinge«, »Künstliche Intelligenz« (Blockchaining, Abschaffung des Bargeldes, autonomes Fahren etc.) lauten die Refrains des Sirenengesangs, die von den Eliten in Politik und Wirtschaft angestimmt werden. Weiterlesen

Bayern verbockt Schuldigitalisierung – Noch immer keine Mittelabrufe möglich

Mitteilung: Die Linke Bayern

Mit dem im März beschlossenen „DigitalPakt Schule“ sollen fünf Milliarden Euro des Bundes in die Ausstattung der Schulen mit digitalen Geräten und Lernprogrammen fließen. Alleine dem Freistaat stünden aus diesem Topf 778 Millionen Euro zu. Doch bis heute sind keine Mittelabrufe möglich, da das Kultusministerium noch immer an einem Antragsverfahren arbeitet.

Marius J. Brey, jugendpolitischer Sprecher der LINKEN Bayern und Landessprecher der Linksjugend [’solid] Bayern, erklärt dazu:
„Die Digitalisierung unserer Schulen ist ein Mammutprojekt, bei dem alle Akteure gemeinsam an einem Strang ziehen müssen. Nach schier endloser Debatte haben das auch Bund und Länder irgendwann verstanden. Dass das Kultusministerium nun aber neun Monate nach Beschluss des DigitalPakts noch immer am Antragsverfahren zum Mittelabruf sitzt, ist an Dilettantismus kaum zu überbieten.
Gleichzeitig hat das eigentlich bis Ende 2020 laufende Landes-Förderprogramm zur Digitalisierung bereits seit Frühjahr 2019 keine Mittel mehr. Eine Anschlussförderung gibt es nicht. Damit zieht sich der Freistaat nicht nur aus seiner Verantwortung, sondern blockiert bewusst die Digitalisierung unserer Schulen. Wieder einmal lässt Bayern seine Kommunen im Regen stehen. Da diese die Investitionen nicht allein stemmen können, liegt die Digitalisierung vielerorts nun de facto auf Eis. Das ist ein Skandal!“

Die jugendpolitische Sprecherin der LINKEN Bayern Eva Kappl ergänzt:
„Die selbst gesteckten Ziele werden Söder und Piazolo so jedenfalls nicht erreichen. Von den 50.000 avisierten digitalen Klassenzimmern gibt es gerade einmal 18.000. Freistaat wie Bundesrepublik haben das Thema jahrelang verschlafen und unsere Schülerinnen und Schüler baden dies nun aus.
Erst vor wenigen Tagen bescheinigte die internationale Vergleichsstudie „ICILS“ Deutschland erheblichen Nachholbedarf bei der Digitalisierung der Schulen. Während etwa in Dänemark 91 Prozent der Schülerinnen und Schüler bereits täglich digitale Medien im Unterricht nutzen, waren es in Deutschland nur vier Prozent. Jede dänische Schule verfügt der Studie zufolge bereits heute über ein stabiles WLAN, in Bayern ist es gerade einmal die Hälfte. Und während sich in den hiesigen Schulen lediglich 17 Prozent der Schüler und Lehrer über eine gemeinsame Lernplattform austauschen, sind es andernorts bereits 97 Prozent. Deutschland und Bayern haben den Anschluss längst verloren. Das Landes-Förderprogramm muss sofort verlängert und finanziell massiv aufgestockt werden, wenn wir unsere Kinder und Jugendlichen in den Schulen auf die Herausforderungen im digitalen Zeitalter vorbereiten wollen.“


12.11.2019
DIE LINKE. Landesverband Bayern
www.die-linke-bayern.de

Vortrag: Digitalisierung der Schule – Was ist zeitgemäßer Unterricht?

Eine Informationsveranstaltung für Lehrkräfte

Referent: Joscha Falck, Mittelschullehrer und Schulentwicklungsmoderator in Mittelfranken

Wann: Montag, 2.12.2019 von 15.00 bis 17.00 Uhr

Wo: Gustav-Weißkopf-Schule Leutershausen, Alter Postberg 7, 91578 Leutershausen, Das Zimmer ist ausgeschildert!

Inhalt:
Die Digitalisierung der Schule ist in vollem Gange. Fragen zur Ausstattung beschäftigen viele Kolleg*innen ebenso wie die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht. Didaktisch sinnvolle Konzepte fehlen, und die Anzahl an Möglichkeiten ist unübersichtlich.
Der Vortrag behandelt die Frage, was zeitgemäßer Unterricht im 21. Jahrhundert eigentlich ist, und wie digitale Technik hier einen Beitrag leisten kann. Dies – systematisch und gemeinsam – zu beantworten und für sich und die eigene Schule individuell passende Wege zu finden, digitale Technik gewinnbringend einzusetzen, ist der Kern der Veranstaltung.
Gleichermaßen interessant für Skeptiker*innen, Digitalisierungsfans und pragmatische Kolleg*innen, die Antworten für ihren Unterrichtsalltag suchen. Mit anschließender Diskussion.

Veranstalter: GEW KV Ansbach

Eine Fortbildungsbescheinigung wird ausgestellt!

Der Eintritt ist frei. Mitglieder und Nichtmitglieder sind herzlich eingeladen!

„DigitalPakt Schule“ im Freistaat Bayern

von Joscha Falck

Was lange währt, wird endlich gut. Seit dem 31. Juli 2019 wissen bayerische Schulen, was der im Bund lange diskutierte „DigitalPakt Schule“ konkret bedeutet. Die Förderrichtlinie „digitale Bildungsinfrastruktur an bayerischen Schulen“ (dBIR) ist veröffentlicht und alle dazu nötigen Informationen auf der Homepage des Kultusministeriums verfügbar. … weiter


Bild von Tobias Albers-Heinemann auf Pixabay

 

Kultusminister Michael Piazolo zum Schuljahr 2019/2020: Unterrichtsversorgung mit 5.200 neu eingestellten Lehrkräften gesichert, 1.000 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen, Digitalisierungsmilliarde steht bereit

„Das hohe Niveau der Bildung in Bayern weiter verbessern“

Mitteilung: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

MÜNCHEN. Für rund 1,65 Millionen Schülerinnen und Schüler in Bayern, darunter rund 115.200 Abc-Schützen, beginnt kommenden Dienstag das neue Schuljahr. Kultusminister Michael Piazolo stellte heute in München wichtige Neuerungen und Schwerpunkte zum Schuljahr 2019/2020 vor: „Die Schulgemeinschaft kann gut in das neue Schuljahr starten. Die Unterrichtsversorgung zum Schuljahresbeginn ist gesichert. Der Freistaat hat über 5.200 Lehrkräfte neu eingestellt. Um die Bildungsqualität in Bayern weiter zu verbessern, investieren wir auch weiter massiv: Wir haben 1.000 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen. Hinzu kommen 100 weitere Stellen für Schulpsychologen und Schulsozialpädagogen. Für die IT-Ausstattung der Schulen steht den Kommunen bis 2024 eine Milliarde Euro zur Verfügung. Man sieht: Bildung ist Investitionsschwerpunkt in Bayern!“ Weiterlesen

GEW: „Primat der Pädagogik gilt!“

Bildungsgewerkschaft: Wie der Digitalpakt umgesetzt werden sollte

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Empfehlungen erarbeitet, wie der Digitalpakt Schule in den Ländern in die Praxis übersetzt werden sollte. Kernbotschaft: Es gilt der Primat der Pädagogik! „Die Technik muss genutzt werden, um das pädagogische Konzept einer Schule bestmöglich umzusetzen. Der Digitalpakt darf nicht dazu führen, dass Schulen sich einseitig an die technischen Möglichkeiten und die Digitalisierung der Lernprozesse anpassen müssen“, stellte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Donnerstag in Frankfurt a.M. fest. Schulen wünschten sich mehr Zeit, Unterstützung und Fortbildungsangebote, um gute Medienkonzepte zu entwickeln und in den Unterricht zu integrieren. Ziel sei, digitale Medien sinnvoll in den Unterrichtsfächern einzusetzen. Weiterlesen

1 2 3 4