Pandemiepolitik, Transhumanismus und die „große Transformation“

von Bernd Schoepe

Obwohl transhumanistische Erfindungen, Innovationen und Konzepte in den Zeiten von Corona einen geradezu historischen, unvergleichbaren Boom erleben und auf der Ebene globaler Politiksteuerung und transnational konzertierter Maßnahmen der Pandemiebekämpfung stark an Bedeutung gewinnen, spielt der Transhumanismus hierzulande im öffentlichen Bewusstsein noch immer keine große Rolle. Das ist insofern etwas verwunderlich, als dass gerade auch in Deutschland die Innovationskraft und der Unternehmergeist des Silicon Valley viel Lob, Sympathie und Bewunderung einheimsen. Die Begeisterung für seine Produkte, angefangen bei den Gadgets in der Unterhaltungselektronik, über smarte Kühlschränke, die für uns die Milch nachbestellen, oder vielversprechendste künstliche Organe und Gliedmaßen für unseren Körper bis hin zu Minidrohnen und dem selbstfahrenden Auto der Zukunft, scheint ungebrochen.

Die Technikbegeisterung führt jedoch oft dazu, dass Fragen ausgeklammert bleiben, was denn diese mächtigen Konzerne eigentlich mit ihren Technologien (außer Geld zu verdienen) bezwecken und vor welchen unternehmensphilosophischen Hintergründen diese noch nie dagewesene Dynamik entfesselt wird. … weiter

Bild von Oleg Gamulinskiy auf Pixabay


Alle bisherigen Text von Bernd Schoepe im GEWerkschaftsMAGAZIN

 

Energy-Drinks: Schaden sie Kinderherzen?

Bericht: Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung

Welche Auswirkungen haben Energy-Drinks auf die Herz-Kreislauf-Funktion bei jungen Menschen? Das untersuchen Forscher in einer von der Deutschen Herzstiftung geförderten neuen Studie.

Energy-Drinks werden nicht nur von Erwachsenen, sondern auch von vielen Kindern und Jugendlichen gerne – und zum Teil auch mehrmals am Tag – konsumiert, zum Beispiel beim Computerspielen, vor dem Sport, während einer Prüfungsphase oder beim Feiern mit den Freunden. Meist erhoffen sich die jungen Konsumenten davon, wacher und leistungsfähiger zu sein. Damit Energy-Drinks die gewünschten Effekte erzielen, enthalten sie neben jeder Menge Zucker auch Substanzen wie Koffein, Taurin, Guarana und Glucuronolacton sowie Farbstoffe und Aromen…. weiter


Quelle: www.herzstiftung.de
Bild von (Joenomias) Menno de Jong auf Pixabay

 

Sicherheit für Studierende braucht vorausschauendes Planen

Bericht: freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.

Das Wintersemester 2021/22 neigt sich dem Ende zu. In unseren Augen ist daher genau jetzt der richtige Zeitpunkt um auf das vergangene Semester zurückzublicken und sich zu fragen welche Lehren aus dem Umgang der Hochschulen und der Politik mit der Pandemiesituation im vergangenen Semester gezogen werden müssen. Als bundesweite Studierendenvertretung haben wir daher mit weiteren Akteur*innen des Solidarsemester-Bündnisses,das aus über 200 Bündnispartner*innen besteht, unsere Forderungen erneut aktualisiert. Denn auch nach zwei Jahren Studium unter Pandemiebedingungen läuft längst nicht alles so wie es sollteund es wirdausgeblendet, dass es Pläne für die kommenden Monate, vorallem aber auch für den kommenden Winter braucht. Weiterlesen

Kein Mindestlohn für Pflichtpraktikum

Praktikanten im Pflichtpraktikum, das nach einer hochschulrechtlichen Bestimmung Zulassungsvoraussetzung für die Aufnahme eines Studiums ist, haben keinen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn. Denn das Mindestlohngesetz findet keine Anwendung auf obligatorische Praktika während des Studiums und auch auf solche, die in Studienordnungen als Voraussetzung zur Aufnahme eines bestimmten Studiums verpflichtend vorgeschrieben sind.

Bundesarbeitsgericht,
Urteil vom 19. Januar 2022 – 5 AZR 217/21


aus: einblick – Gewerkschaftlicher Info-Service Februar 2022 (www.dgb.de/einblick)
Rechtshinweise und Urteile werden ohne Gewähr veröffentlicht!

 

Covid-19-Erkrankung kann Dienstunfall sein

Ist ein Lehrer einer erhöhten Ansteckungsgefahr aufgrund hoher Infektionszahlen in seiner Klasse ausgesetzt, so kann eine Covid-19-Erkrankung des Lehrers Dienstunfall sein.

Der Fall: Der Lehrer ist Studiendirektor an einer staatlichen Wirtschaftsschule. Im Zeitraum von Ende November bis Anfang Dezember 2020 wurden dort sowohl zahlreiche Schülerinnen und Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer positiv auf eine Infektion mit COVID-19 getestet. Infolge der Vielzahl der aufgetretenen Erkrankungsfälle wurde die Schule am 2. Dezember 2020 geschlossen. Am 5. Dezember 2020 wurde beim Lehrer eine COVID-19-Infektion festgestellt. Seine Klage auf Anerkennung seiner Erkrankung als Dienstunfall hatte Erfolg.

Das Verwaltungsgericht: Der Lehrer hat einen Anspruch auf Anerkennung seiner erstmalig am 5. Dezember 2020 diagnostizierten COVID-19-Erkrankung als Dienstunfall. Der Lehrer war durch seine Tätigkeit an der staatlichen Wirtschaftsschule im Zeitraum von Ende November bis Anfang Dezember 2020 der Infektionsgefahr in ähnlichem Maße wie Beschäftigte im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege besonders ausgesetzt. In dem insgesamt aus 30 Personen bestehenden Lehrerkollegium (davon 15 Teilzeitkräfte) wurden im Zeitraum zwischen dem 30. November 2020 und dem 3. Dezember 2020 insgesamt zehn Personen positiv auf COVID-19 getestet. Zu vier dieser Personen hatte der Lehrer dienstlich bedingt längeren unmittelbaren Gesprächskontakt. Weiterhin unterrichtete der Lehrer am 30. November 2020 für einen Zeitraum von fast zwei Stunden in der Klasse 8b, in der 19 von 23 Schülern infiziert waren, und am 1. Dezember 2020 in der Klasse 8a, in der sieben Schüler infiziert waren. Angesichts einer so großen Anzahl infizierter Personen, die sich über den Zeitraum einer Unterrichtseinheit hinweg in einem Klassenzimmer befanden, muss daher selbst bei regelmäßigem Lüften von einem deutlich erhöhten Ansteckungsrisiko ausgegangen werden.

Verwaltungsgericht Würzburg,
Urteil vom 26. Oktober 2021 – W 1 K 21.536


aus: einblick – Gewerkschaftlicher Info-Service Februar 2022 (www.dgb.de/einblick)
Rechtshinweise und Urteile werden ohne Gewähr veröffentlicht!


siehe dazu auch: Schule: Handreichung zu Covid-19: Dienstunfall – was ist zu tun?

 

Rassismus und Antirassismus – eine Gegenrede

„Gewalt in der Sprache“ / „Sprache schafft Wirklichkeit“

Über allem steht die Frage: „Was ist Rassismus“?

von Frank Bernhardt
(überarbeitete Fassung v. 14.2.2022)

Zum 10. Jahrestag des Bekanntwerdens der NSU-Mordserie kritisierte der Bundespräsident den „hemmungslosen(n) Rassismus“ (ARD-Text, 11/21) in dieser Republik, der längst in der „Mitte der Gesellschaft“ angekommen sei. Darin zeige sich eine „Fremdenfeindlichkeit, die niemals geduldet werde“.

„Rassismus wirksam bekämpfen“ will der DGB. Die Bundes-GEW spricht von „Rassismus“, der „allgegenwärtig“ ist, sie will „über Erscheinungsformen, Ursachen sowie Auswirkungen“ aufklären. Der LV Bayern schreibt zu dem Thema: „Nationalistische und rechtspopulistische Bewegungen erstarken, rassistische Hetze und Gewalt … nehmen zu“. Rassistisch motivierte Gewalt geht mit „Ausgrenzung“ einher und hat z. T. brutale „Folgen“, „214 Todesopfer“ sind seit 1990 (amadeu-antonio-stiftung.de 12/21) zu beklagen. Auch im LV HH ist „Rassismus“ und seine Antipode ein Schwerpunkt. Der „Bleiberechtsausschuss“ – jetzt „LAMBDA“ – sagt u. a. „Rassismus und Rechtsentwicklung“ den Kampf an.

Also ist allgemein anerkannt, bedingungslos die „Ursachen“ für „Rassismus“, „Ausgrenzung“, „Nationalismus“, „Hetze und Gewalt“ herauszuarbeiten. … weiter


Bild von Samir Basante Valencia auf Pixabay

Alle bisherigen Text von Frank Bernhardt im GEWerkschaftsMAGAZIN

 

Wie Lockdowns die frühkindliche Entwicklung beeinflussen

Bericht: Georg-August-Universität Göttingen

Forscherinnen und Forscher aus 13 Ländern haben die Auswirkungen des ersten Covid-Lockdowns bei 2.200 Säuglingen und Kleinkindern im Alter von acht bis 36 Monaten untersucht. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie sich der Lockdown auf den Spracherwerb und die Bildschirmzeit der Kinder ausgewirkt hat.

Die Ergebnisse einer Studie zur Sprachentwicklung, welche die Universität Oslo mit Beteiligung der Universität Göttingen durchgeführt hat, sind in der Fachzeitschrift Language Development Research erschienen. Die Ergebnisse einer zweiten Studie zur Bildschirmzeit, welche von der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen und der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst in der Schweiz durchgeführt wurde, sind in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschienen. … weiter


Quelle: www.uni-goettingen.de
Bild von Nadine Doerlé auf Pixabay

 

„Medienkompetenz: Schlüssel zur Demokratie in der digitalisierten Gesellschaft“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Safer Internet Day „Fit für die Demokratie – Stark für die Gesellschaft“

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) setzt sich am Safer Internet Day (SID) dafür ein, die Medienkompetenz junger Menschen zu stärken. „Medienkompetenz ist im digitalen Zeitalter nicht nur ein wichtiger Schlüssel zur persönlichen Teilhabe, sondern stärkt auch die Demokratie insgesamt“, betonte Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandmitglied Schule, heute mit Blick auf den SID am Dienstag. Digitalisierung auf Anwendungsfragen zu verkürzen, sei kritisch zu hinterfragen: „Einfach ein Mehr an Digitalisierung reicht nicht: Junge Menschen müssen darauf vorbereitet werden, die digitalisierte Welt demokratisch zu gestalten sowie souverän und mündig in unserer Gesellschaft zu leben.“ Dafür seien kritisches Reflexionsvermögen und das Wissen über gesellschaftliche, ökonomische und historische Zusammenhänge notwendig. „Deshalb begrüßen wir, dass die Kultusministerkonferenz Ende 2021 noch einmal betont hat, dass die Medienkompetenz in der Schule eine wichtigere Rolle spielen solle“, sagte Bensinger-Stolze. Weiterlesen

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