Fernsehen kann Fremdenfeindlichkeit reduzieren

Wissenschaftler untersuchten die Wirkung von Westfernsehen auf die Menschen in der ehemaligen DDR

Bericht: Uni Trier

In weiten Teilen der ehemaligen DDR waren auch westdeutsche Fernsehprogramme zu sehen. Es gab jedoch Regionen, die wegen ihrer geografischen Lage kein Westfernsehen empfangen konnten. Prof. Dr. Marc Oliver Rieger, Sven Hartmann (beide Universität Trier) und Prof. Dr. Lars Hornuf (Universität Bremen) haben nun einen genaueren Blick auf die Unterschiede zwischen den Regionen mit und ohne Westfernsehen geworfen. Sie haben festgestellt, dass das West-TV die Haltung gegenüber Ausländern positiv beeinflusst und fremdenfeindliche Neigungen gemildert hat. … weiter


Quelle: www.uni-trier.de
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Rassismus und Antirassismus – eine Gegenrede

„Gewalt in der Sprache“ / „Sprache schafft Wirklichkeit“

Über allem steht die Frage: „Was ist Rassismus“?

von Frank Bernhardt
(überarbeitete Fassung v. 14.2.2022)

Zum 10. Jahrestag des Bekanntwerdens der NSU-Mordserie kritisierte der Bundespräsident den „hemmungslosen(n) Rassismus“ (ARD-Text, 11/21) in dieser Republik, der längst in der „Mitte der Gesellschaft“ angekommen sei. Darin zeige sich eine „Fremdenfeindlichkeit, die niemals geduldet werde“.

„Rassismus wirksam bekämpfen“ will der DGB. Die Bundes-GEW spricht von „Rassismus“, der „allgegenwärtig“ ist, sie will „über Erscheinungsformen, Ursachen sowie Auswirkungen“ aufklären. Der LV Bayern schreibt zu dem Thema: „Nationalistische und rechtspopulistische Bewegungen erstarken, rassistische Hetze und Gewalt … nehmen zu“. Rassistisch motivierte Gewalt geht mit „Ausgrenzung“ einher und hat z. T. brutale „Folgen“, „214 Todesopfer“ sind seit 1990 (amadeu-antonio-stiftung.de 12/21) zu beklagen. Auch im LV HH ist „Rassismus“ und seine Antipode ein Schwerpunkt. Der „Bleiberechtsausschuss“ – jetzt „LAMBDA“ – sagt u. a. „Rassismus und Rechtsentwicklung“ den Kampf an.

Also ist allgemein anerkannt, bedingungslos die „Ursachen“ für „Rassismus“, „Ausgrenzung“, „Nationalismus“, „Hetze und Gewalt“ herauszuarbeiten. … weiter


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Alle bisherigen Text von Frank Bernhardt im GEWerkschaftsMAGAZIN

 

Aufnahme von Flüchtlingen in ostdeutschen Gemeinden hat kaum Einfluss auf Fremdenfeindlichkeit

Forscherteam untersuchte 236 Gemeinden: Fremdenfeindlichkeit weit verbreitet – Flüchtlingszahlen vor Ort haben darauf aber kaum Einfluss

Bericht: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Die Aufnahme von Flüchtlingen in ostdeutschen Gemeinden führte dort nicht zu einem veränderten Wahlverhalten oder zu veränderten Einstellungen zu Migration.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Max Schaub (WZB), Johanna Gereke (MZES) und Delia Baldassarri (New York University). In den mehr als 200 untersuchten ostdeutschen Gemeinden seien ablehnende Einstellungen zur Migration zwar weit verbreitet. Der Zuzug von Flüchtlingen direkt vor Ort hätte diese Einstellungen aber fast nicht beeinflusst. … weiter


Quelle: www.wzb.eu

 

Zusammenhang zwischen narzisstischer Persönlichkeit und Rechtspopulismus aufgedeckt

Bericht: Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Interdisziplinäre Studie verbindet politikwissenschaftliche und sozialpsychologische Perspektiven, um Erfolg rechtsradikaler populistischer Parteien zu erklären

In vielen Ländern Westeuropas, darunter auch Deutschland, haben rechtsradikale populistische Parteien in den letzten Jahren großen Zulauf bekommen. Eine neue Studie zeigt, dass dies nicht nur aktuellen Entwicklungen wie der sogenannten Flüchtlingskrise zuzuschreiben ist, sondern dass ein Teil der Wählerschaft aufgrund seiner Persönlichkeitsstruktur stärker zu rechtspopulistischen Strömungen neigt. So können psychologische Komponenten eine entscheidende Rolle für politische Einstellung und die Wahlentscheidung spielen. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-mainz.de

Stumme Migranten, laute Politik, gespaltene Medien

Berichterstattung über Flüchtlinge

Bericht: Otto Brenner Stiftung

Knapp fünf Jahre nach dem Beginn der „Flüchtlingskrise“ 2015 spaltet der Streit über den Umgang mit Migranten und Flüchtlingen nach wie vor die Europäische Union. Auch die Rolle der Medien wird weiterhin thematisiert und häufig kritisiert: Haben sie die gesellschaftliche Wirklichkeit adäquat wiedergegeben, sind sie ihren Informationspflichten nachgekommen? Wurden LeserInnen in Deutschland anders informiert als in Ungarn? Gibt es relevante Unterschiede in der Berichterstattung zwischen Ländern in Europa und den USA? Welche Rolle spielen Migration und Flucht in Russlands Medien? … weiter


Quelle: www.otto-brenner-stiftung.de

Wer von Neonazismus redet, kann über den Kapitalismus nicht schweigen

Einige Anmerkungen zur Heuchelei und Hilflosigkeit gegen rechts

von Brigitte Pick

Am 27. Januar 2020 jährte sich zum 75-mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Vor unserem Wohnhaus in Friedenau befinden sich zwei Stolpersteine in Gedenken für das jüdische Ehepaar Matzdorf, das seit 1926 hier wohnte und zwei Töchter hatte.

Dr. Martin Matzdorf war Richter am Amtsgericht Berlin- Tempelhof, seine Frau ließ sich an der Kunstgewerbeschule ausbilden.. Ab April 1933 war Dr. Martin Matzdorf zwangsweise beurlaubt, ab November 1933 erhielt er Berufsverbot nach § 3 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums mit Ruhegehalt von 293 RM netto monatlich. Dr. Martin Matzdorf wurde zur Zwangsarbeit herangezogen.

Er war als Arbeiter für die Firma Schubert in Reinickendorf tätig und erhielt hierfür einen Wochenlohn von ca. 20 RM netto. Ab Februar 1941 musste das Ehepaar Matzdorf zwei jüdische Untermieterinnen aufnehmen, ehe sie am 1. November 1942 die Wohnung verlassen mussten, um zwangsweise in ein möbliertes Zimmer bei einem jüdischen Hauptmieter in der Nähe umzuziehen. Am 14. Dezember wurden die Eheleute Matzdorf nach Auschwitz deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden. … weiter

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=> Zum Schmökern: Alle bisherigen Texte von Brigitte Pick im Magazin Auswege

 

 

Skandalöse Entgleisungen von Godehard Schramm

Der Schriftsteller äußert sich in einem Buch rassistisch zum Flüchtlingsthema: „Flut von Einbrechern“, „Asyl-Erpresser“, „Unbewaffnete Invasion“

Mitteilung: Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken e. V., Regionalgruppe Stadt und Landkreis Ansbach

Als eine skandalöse Entgleisung an der Grenze zur Volksverhetzung wertet die Regionalgruppe Ansbach der Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken Passagen zum Thema Flüchtlinge und Flüchtlingspolitik in einem neuen Buch des vielfach mit Preisen bedachten mittelfränkischen Schriftstellers Godehard Schramm.

Das Buch „WeitLandWeit GroßstadtlosGroß“ stellt, wie es im Untertitel heißt, ein Porträt des Landkreises Neustadt/Aisch dar. Dennoch schweift Autor Schramm auf einigen Seiten in die bundesweite und internationale Flüchtlingspolitik und –situation ab. Beispielsweise bezeichnet er die „Abhauer aus verschiedenen afrikanischen Ländern sowie aus Syrien“, wie er die Flüchtlinge nennt, auch als „Asyl-Erpresser oder Einwanderungs-Einbrecher, die, mit nichts anderem behaftet als mit ihrer nackten Existenz, bei der Ankunft uns ihre leibeigene Pistole auf die Brust setzen und uns mit ihrem Schicksal nötigen, ihnen auf der Stelle ein besseres Leben zu ermöglichen.“ Weiterlesen