Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit: DGB Bayern feiert Tag der Arbeit

Unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund zum Tag der Arbeit bundesweit zu hunderten Kundgebungen auf. Allein in Bayern finden zum 1. Mai insgesamt 83 verschiedene Veranstaltungen statt.

Gewerkschaften sorgen dafür, dass sich die Menschen den vielen Umbrüchen unserer Zeit nicht schutzlos ausgeliefert fühlen müssen. 5,7 Millionen Gewerkschafter*innen im DGB kämpfen jeden Tag für die Rechte der Beschäftigten. Gemeinsam setzen die Gewerkschaften am Tag der Arbeit in über 80 Veranstaltungen in ganz Bayern ein sichtbares Zeichen für eine sozial gerechte und friedliche Zukunft: Wir halten die Gesellschaft zusammen, und damit auch unsere Demokratie – am 1. Mai und auch an jedem anderen Tag.

Im Freistaat werden auch Forderungen an die bayerische Staatsregierung im Fokus des 1. Mai stehen. So fordert der DGB Bayern massive Investitionen in die Infrastruktur: Für die Transformation der Wirtschaft und damit den Erhalt guter Arbeitsplätze, für einen funktionierenden ÖPNV in der Stadt und auf dem Land, für bezahlbares Wohnen und noch einiges mehr sind jährlich mindestens 22 Milliarden Euro an Investitionen nötig. Dies geht aus einer vom DGB Bayern in Auftrag gegebenen Studie hervor.

Zudem bereitet den Gewerkschaften die immer weiter zurückgehende Tarifbindung Sorgen. Während noch zur Jahrtausendwende etwa 70 Prozent der bayerischen Beschäftigten von einem Tarifvertrag profitierten, ist diese Zahl in den letzten Jahren immer weiter auf zuletzt nur noch 47 Prozent zurückgegangen. Der Freistaat muss nach Forderung des DGB Bayern daher dringend mit einem Faire-Löhne-Gesetz gegensteuern und öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen vergeben, die Tariflöhne zahlen. Bayern brauche die Tarifwende!

Übersicht aller Veranstaltungen bayernweit am 1. Mai 2023 (pdf-Datei)

Hauptkundgebungen in Bayern:

DGB Region Ort Art der Veranstaltung, Zeit Hauptredner*in, Funktion
 Mittelfranken  Nürnberg  Demozug und Kundgebung
10:00 Uhr
 Heribert Prantl,
SZ
 Mittelfranken  Fürth  Demozug und Kundgebung
10:00 Uhr
 Martina Borgendale,
Landesvorsitzende GEW
 Mittelfranken  Erlangen  Demozug und Kundgebung
10:00 Uhr
 Dr. Andreas Keller,
stellv. Bundesvorstand GEW
 Mittelfranken  Röthenbach  Kundgebung
10:00 Uhr
 Dr. Dierk Hirschel,
ver.di-Chefökonom
 Mittelfranken  Georgensgmünd  Saalveranstaltung
10:00 Uhr
 Matthias Birkmann,
Geschäftsstellenleiter EVG Nürnberg
 München  Garmisch-Partenkirchen  Kundgebung
am 30.04.2024, 18:00 Uhr
 Bernhard Stiedl,
Vorsitzender DGB Bayern
 München  München  Demozug und Kundgebung
09:30 Uhr
 Frank Werneke,
Vorsitzender ver.di
 Niederbayern  Dingolfing  Kundgebung
9:30 Uhr
 Verena Di Pasquale,
stellv. Vorsitzende DGB Bayern
 Oberbayern  Rosenheim  Demozug und Kundgebung
10:00 Uhr
 Sinan Öztürk,
stellv. Landesbezirksleiter ver.di Bayern
 Oberbayern Ingolstadt Demozug und Kundgebung
10:00 Uhr
Linda Schneider,
stellv. Landesbezirksleiterin ver.di Bayern
Oberfranken Bamberg Demozug und Kundgebung
9:30 Uhr
Horst Ott,
Bezirksleiter IG Metall Bayern
Oberfranken Kulmbach Kundgebung
10:00 Uhr
Claudia Tiedge,
stellv. Vorsitzende NGG
Oberfranken Bayreuth Demozug und Kundgebung
10:15 Uhr
Lena Zimmermann,
stellv. Regionalleiterin IG BAU Franken
Oberpfalz Regensburg Demozug und Kundgebung
09:30 Uhr
Anna Gmeiner,
Bezirksjugendsekretärin DGB Bayern
Oberpfalz Neumarkt Kundgebung
10:00 Uhr
Heike Stoffels,
stellv. Regionalleiterin IG BAU Bayern
Schwaben Augsburg Demozug und Kundgebung
10:00 Uhr
Bernhard Stiedl,
Vorsitzender DGB Bayern
Unterfranken Miltenberg 1. Mai Empfang
am 26.04.2024, 18:00 Uhr
Hans Beer,
Regionalleiter IG BAU Franken
Unterfranken Würzburg Demozug und Kundgebung
10:30 Uhr
Luise Klemens,
ver.di Landesbezirksleiterin Bayern
Unterfranken Schweinfurt Kundgebung
11:00 Uhr
Hans Beer,
Regionalleiter IG BAU Mainfranken

19.4.2024
DGB Bayern
bayern.dgb.de

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 73: Das Rätsel der „freiwilligen Knechtschaft“

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 73

 

Sowjetkommunismus

Das Rätsel der „freiwilligen Knechtschaft“

„Unglücke geschahen keine, das Leben war das Unglück, es floss dahin und kannte nur eine Richtung, hin zur allmählichen Zermürbung.“
(Lukas Bärfuss: Die Krume Brot)

Am Freitag war ich zu einem clandestinen Treffen im „Fluchthafenkaffe“ eingeladen. Mein Freund Jürgen holte mich mit seinem klapprigen Volkswagen ab. Da es regnete und auch nicht besser zu werden versprach, hatte er, der eigentlich ein passionierter Radfahrer ist, sich dazu durchgerungen, mit dem Auto ins ehemalige US-Depot zu fahren, das am Gießener Stadtrand liegt. Von hier aus wurden einst die ganzen in Europa stationierten US-Streitkräfte mit Whiskey, Kaffee, Zigaretten, Stereoanlagen und Dosenfleisch versorgt. Da viele Gießener und auch Studenten dort als zivile Hilfskräfte arbeiteten, sickerten diese Güter ins Stadtgebiet ein und landeten auch in mancher Wohngemeinschaft. Das Depot war ein lokaler Niedriglohnsektor, lange bevor es diesen Begriff gab. Leute, die Geld brauchten, gingen morgens spontan hin und heuerten für ein paar Stunden oder einen Tag an. Arbeiterstrich hätte es wohl besser getroffen. Peter Kurzeck, der eine Zeit lang auch dort gearbeitet hatte, hat diese Schattenökonomie und die Rolle der GI‘s in der Stadt und ihrem Kneipen- und Rotlichtmilieu in seinem fulminanten Roman Vorabend beschrieben. Das US-Depot – die Gießener betonen das Wort Depot auf der ersten Silbe – wurde mit dem Abzug der US-Armee im Jahr 2007 geschlossen. … weiter
(Hinweis: Der Link führt seit Nummer 66 auf die eigene Seite der durchhalteprosa.de )

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Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im GEW-MAGAZIN

 

GEW: „Wir brauchen weitere 100-Milliarden-Programme“

Bildungsgewerkschaft zum „Tag der Arbeit“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich dafür stark gemacht, weitere 100-Milliarden-Programme aufzulegen, um die Krisen in Deutschland zu bewältigen und für alle Menschen gute Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen. „Programme für die Bildung, die Pflege, den sozialen Wohnungsbau und die öffentliche Infrastruktur sind Gegenwarts- und Zukunftsinvestitionen. Dabei sind gleiche Bildungschancen für alle Menschen entscheidend für die Entwicklung unserer Gesellschaft. Sie ermöglichen oder verhindern Teilhabe, sie ermöglichen oder verhindern ein selbstbestimmtes Leben“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern am „Tag der Arbeit“ während der DGB-Kundgebung „Ungebrochen Solidarisch“ in München. „Bildung ist das Fundament unserer demokratischen Gesellschaft. Jeder Mensch hat ein Recht auf qualitativ hochwertige Bildung – unabhängig vom sozialen Hintergrund. Bildung ist ein Menschenrecht, Chancengleichheit ist im Grundgesetz über das Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse festgeschrieben.“ Weiterlesen

„Ungebrochen solidarisch“ – DGB feiert den Tag der Arbeit am 1. Mai 2023

Unter dem Motto „Ungebrochen solidarisch“ begeht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) den Tag der Arbeit mit Kundgebungen auf den Straßen und Plätzen im gesamten Bundesgebiet.

Auf der zentralen Kundgebung in Köln betonte die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi die Bedeutung des 1. Mai im Kampf für das Recht auf menschenwürdige Arbeit und ein gutes Leben: „Nur mit starken Gewerkschaften und unseren Tarifverträgen können wir der Profitgier etwas entgegensetzen. Und nur mit uns – nicht gegen uns – gelingt ein rechtzeitiger Stopp des Klimawandels und eine erfolgreiche Transformation unserer Wirtschaft – mit guten, neuen Arbeitsplätzen.“ Sozialen Fortschritt müsse man sich erkämpfen, so Fahimi. „Und wir Gewerkschaften nehmen diesen Fortschrittsauftrag an – jeden Tag konkret und verantwortlich.“ Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 51: Die geköpfte Taube

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 51

 

Die geköpfte Taube

„Nachdem ich etwas erfahren hatte, kam es mir erst vor, als ob ich gar nichts wisse, und ich hatte recht: denn es fehlte mir der Zusammenhang, und darauf kommt doch eigentlich alles an.“

(Goethe)

Bin mit dem Aufräumen und Ausmisten meiner Wohnung schon relativ weit gekommen. Ich erkenne sie und speziell das Arbeitszimmer kaum wieder. Die wunderbare Arbeitsplatte aus Buchenholz, die ich mir in der Gefängnis-Schreinerei habe anfertigen lassen, ist nun frei und leer und schön anzusehen. Endlich kommt die Maserung des Holzes zur Geltung. Hoffentlich werde ich an ihr noch manche Zeile schreiben. Seit zwei Tagen steht ein Strauß Narzissen darauf, neben dem Bild eines Eisvogels, das Freunde mir geschenkt haben, die meine Zuneigung für diesen Vogel kennen. Vorgestern bin ich die Lahn entlanggegangen in der Hoffnung, einen Eisvogel zu sehen. Aber ich sah keinen. Dafür habe ich gestern den Eichhörnchen auf dem Alten Friedhof Walnüsse mitgebracht und durfte zusehen, wie sie sie knackten. Sie drehen sie hektisch zwischen den Pfoten und setzen ihre Zähne ein, bis die Schale aufspringt und den Kern freigibt. Eine Meise setze sich in der Nähe auf einen Zweig und reklamierte lautstark ihren Anspruch auf einen Teil der Beute. In der Sonne war es angenehm warm und ich setzte mich auf eine Bank. Ich saß einfach so da, ohne an etwas Bestimmtes zu denken. … weiter

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Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

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Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 29: Kindesmissachtung 2.O

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 29

 

Kindesmissachtung 2.O

„Wenn wir nicht einfach in den Tag hinein leben, sondern uns unserer Existenz bewusst sein wollen, ist es unsere größte und zugleich schwerste Aufgabe, in unserem Leben einen Sinn zu finden.“
(Bruno Bettelheim)

Fast jedes Mal, wenn ich die Hängebrücke über die Lahn überquere, sehe ich junge Frauen oder Mädchen, die dort über dem Fluss ein Fotoshooting veranstalten. Sie treffen sich dort, um ein Posing für ihr Instagram- oder TikTok-Profil zu veranstalten. Sie sind meist total aufgebrezelt und aufwendig und grell geschminkt. Die Münder durch Lippenstift überdimensional groß, die Augen von künstlichen Wimpern überdacht. Die Posen, die sie einnehmen, wirken einstudiert, oft ziemlich lasziv. Der Kopf muss in eine bestimmte Haltung gebracht werden, die Haare werden in den Nacken oder über die Augen geworfen. Anleitungen, wie man ein Posing durchzuführen hat, findet man im Netz. Die Kids wirken wie Abziehbilder oder Klone ihrer Vorbilder, die sie Influencer nennen. Viele haben den Traum, selbst Influencerin zu werden, damit Geld zu verdienen und Zugang zu finden zu einer Welt des Luxus‘ und der Mühelosigkeit. … weiter

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Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

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1. Mai 2021 in Ansbach: DGB Kreisverband Ansbach trifft OB Thomas Deffner

Mitglieder des DGB KV Ansbach übergeben dem Oberbürgermeister der Stadt Ansbach eine Informations-Broschüre für eine kommunale Vergabeordnung.

Die ursprüngliche geplante Demonstration und die Kundgebung, bei der auch OB Deffner ein Grußwort gehalten hätte, wurde wegen sehr hoher Inzidenzwerte abgesagt.

Mit dabei waren: Lena Zimmermann (IG Bau), Jan Körber (IG Metall), Ludwig Hasenmüller (GdP), Günther Schmidt-Falck (GEW), OB Thomas Deffner, Sylke Priebe-Czadzeck (ver.di, DGB KV-Vorsitzende), Benjamin Kießling (EVG).

https://www.youtube.com/watch?v=anW0nfIdMJo

Zusammenstellung des Filmes: Norbert Feulner, DGB Mittelfranken
Film- und Bildmaterial: Benjamin Kießling


Hinweis: Beim Aufruf können Daten durch Youtube erhoben werden.

 

Bildungsgewerkschaft zum „Tag der Arbeit“: „Solidarität ist Zukunft“

GEW-Vorsitzende Tepe: „Deutschland braucht eine Bildungsoffensive!“

Bremen – „Deutschland braucht eine Bildungsoffensive“, verlangte Marlis Tepe, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), während ihrer Rede zum „Tag der Arbeit“ am 1. Mai in Bremen. „Die Corona-Krise hat für alt bekannte Probleme im Bildungsbereich wie ein Brandbeschleuniger gewirkt: Unterfinanzierung, Fachkräftemangel, marode Einrichtungen und schlechte digitale Ausstattung sind wie unter einem Brennglas für alle Menschen sichtbar geworden. Auch der Druck der Schuldenbremse hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass beim Personal gespart wurde. Das rächt sich jetzt.“ Deshalb müsse die Schuldenbremse ausgesetzt und massiv in Bildung investiert werden. Weiterlesen

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