Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 28: Die Abschaffung des Lenkrads

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 28

 

Die Abschaffung des Lenkrads

„Innerhalb des Systems zu leben ist wie eine Überlandfahrt in einem Bus, der von einem Wahnsinnigen gesteuert wird, der seinen Selbstmord plant … obwohl er ein netter Kerl ist und ständig Witze über den Lautsprecher lässt.“
(Thomas Pynchon)

Gestern sah ich auf dem Weg zur Lahn zwei junge Burschen – mit Marco Reus-Frisuren und trotz niedriger Temperaturen in kurzen Hosen und T-Shirt. Sie demonstrierten durch diese Kleidung ihre Indifferenz gegenüber Kälte. Sie sprangen aus dem Stand auf einen Stromkasten, flankten von dort aus über einen Zaun, überquerten einen Parkplatz und verschwanden aus meinem Blickfeld. Eine der Challenges, die heutige Jugendliche in ihren Alltag einstreuen, um ihm auf diese Weise einen Hauch von Abenteuer und Gefahr zu verleihen.

Solche Szenen erfüllen mich immer mit einer gewissen Wehmut, denn ich könnte das natürlich nicht mehr. Mir bleiben nur die Abenteuer der Dialektik. Die aber bleiben mir immerhin. Damit kann man, fürchte ich, den jungen Männern nicht kommen. … weiter

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Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle aktuellen Texte von Götz Eisenberg im GEWerkschaftsMagazin

 

COPSY-Studie: Kinder leiden psychisch weiterhin stark unter Corona-Pandemie

Bericht: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Die Lebensqualität und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat sich in Deutschland im Verlauf der Corona-Pandemie weiter verschlechtert. Fast jedes dritte Kind leidet ein knappes Jahr nach Beginn der Pandemie unter psychischen Auffälligkeiten. Sorgen und Ängste haben noch einmal zugenommen, auch depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden sind verstärkt zu beobachten. Erneut sind vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund betroffen.

Das sind die Ergebnisse der zweiten Befragung der sogenannten COPSY-Studie (Corona und Psyche), die Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) durchgeführt haben. Sie ist bundesweit die erste und international eine der wenigen Längsschnittstudien ihrer Art. … weiter


Quelle:
ww.idw-online.de
www.uke.de

 

Wer die Digitalisierung gestalten will, muss über Bildung reden

Erste Online-Fachtagung der GEW Bayern zur Bildung in der digitalen Welt

Bericht: GEW Bayern

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bayern (GEW) lud für Samstag, 24. April zu ihrem Online-Fachtag zum Thema „Bildung in der digitalen Welt“. Neben Hauptvortrag und Podiumsdiskussion waren 13 Workshops geboten, in denen verschiedene Perspektiven auf die Digitalisierung in den unterschiedlichen Bereichen des Bildungssystems eingenommen wurden. Weiterlesen

Kinder, Corona und der digitale Distanzunterricht – Keine Auswege aus der Bildungskatastrophe?

Ein notwendiges Postscriptum zum E-Learning in der Corona-Krise und seinen Folgen

von Finn Jagow und Bernd Schoepe

„Man kann auch einfach die Augen schließen – Eine große menschliche Fähigkeit, und noch fast unerkannt, etwas, was vor Augen liegt, nicht sehen, weil man es nicht sehen will.“
(
Joseph Weizenbaum, Kurs auf den Eisberg. Die Verantwortung des Einzelnen und die Diktatur der Technik, München / Zürich 1987, S. 31.)

„Bildung muss bei den Maßnahmen zur Bewältigung der Gesundheitskrise und bei den Wiederaufbauplänen eine Priorität sein.“
(
Audrey Azalou, UNESCO-Generaldirektorin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP)

Pädagogische Interpretation zum Kinder- und Jugend – Lockdown
Am 21. März 2021 veröffentlichten wir – zuerst auf der Seite des GEW-Magazins Ansbach1) – unsere Studie, die wir mit drei 11. Klassen zu den Folgen des Distanzunterrichts im zweiten Schul-Lockdown durchgeführt haben. Zur schnellen Information haben wir die Kurzfassung unserer Studienergebnisse, die wir anschließend als Pressemitteilung geschrieben haben, als Anhang dem hier vorliegenden Folgetext hinzugefügt.
Wir sahen uns nach der Veröffentlichung unserer Studie außerdem genötigt, der Auswertung der Untersuchungsergebnisse zur Lage der Schüler:innen eine Fortsetzung folgen zu lassen. …weiter
Fehlerbereinigte Fassung v. 3.5.2021
1) https://www.gew-ansbach.de/2021/03/e-learning-risiken-und-nebenwirkungen/ Zum Überblick auf wichtige Ergebnisse siehe auch Hamburger Morgenpost (https://mobil.mopo.de/hamburg/-uebertrifft-schlimmste-erwartungen–homeschooling–hamburger-lehrer-mit-krassem-fazit-38236682) vom 31.03.2021.


siehe den ersten Teil des Artikels: E-Learning: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie…?!?


Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

 

Studie für die Schweizer Regierung weist nach: EMF Ursache vieler Krankheiten durch oxidativen Zellstress

diagnose-funk berichtete am 15.4.2021:

Elektromagnetische Felder, auch in den Frequenzen des Mobilfunks, schädigen die Zellen durch oxidativen Zellstress. Das weist der bisher wohl umfangreichste Review nach. Er wurde von der Schweizer Regierung finanziert und an der Universität Bern erstellt. Den ganzen Bericht lesen

„MS Teams an Schulen: Duldung läuft bald aus – Fehlende Datenschutzkonformität“

Mike Kuketz hat auf seinem Blog den neuesten Stand zum Einsatz von MS Teams an Schulen veröffentlicht:

Immer mehr Datenschutzbehörden in Deutschland lassen die Duldung von MS Teams an Schulen auslaufen. Völlig zu Recht, denn wer auf dem europäischen Markt seine Produkte und Dienstleistungen anbieten möchte, der muss sich auch an die hier vorherrschenden Spielregeln bzw. Datenschutzgesetze halten. … Den ganzen Artikel lesen

siehe dazu auch: Neues Videokonferenztool „Visavid“ für alle Schulen in Bayern

 

50 Jahre BAföG – (k)ein Grund zu feiern? – Start der bundesweiten BAföG-Kampagne

Mitteilung: freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.

Vor 50 Jahren wurde das BAföG eingeführt – ein Meilenstein auf dem Weg zu freier Bildung über sozio-ökonomische Klassengrenzen hinweg. Doch es ist nicht gut gealtert.

Der freie zusammenschluss von student*innenschaften e.V. (fzs), die Grüne Jugend, die Jusos, die Linksjugend [’solid], die GEW Studis, Ver.di Jugend, IG Metall Jugend, Junge BAU, Juso Hochschulgruppen, Campusgrün, die Landes-Schüler*innen-Vertretung Rheinland-Pfalz und die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken haben sich anlässlich dieses Jubiläums zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen wir auf den desaströsen Zustand des BAföG aufmerksam machen.

Jonathan Dreusch, Vorstandsmitglied des fzs erklärt: „Jahrzehntelang wurde dem Gesetz seitens der Regierenden hart zugesetzt: von der faktischen Abschaffung der Schüler*innenförderung, zwischenzeitlichen Umwandlung in ein Volldahrlehen, über die jahrelang versäumte Anpassung der Förderhöhe an reale Bedarfe bis hin zur historisch niedrigen Förderquote von aktuell unter 11% aller Studierenden. Bei der Einführung 1971 waren es noch ca. 45%.“

Anna Peters, Bundessprecherin der Grünen Jugend ergänzt: „In der Corona-Pandemie sind die verpassten Reformen unübersehbar geworden: Insbesondere Studierende aus der unteren Mittelschicht fallen durchs Raster und viele Schüler*innen können sich keine Lernmaterialien leisten. Auszubildende erhalten oft weder genug Lohn noch genug Berufsausbildungsbeihilfe, um sich über Wasser zu halten. Wir wollen das nicht länger hinnehmen. Alle Menschen, gleich ihrer finanziellen und familiären Umstände, sollen sich die Bildung leisten können, die sie wollen.“

„In keinem anderen Industriestaat bestimmt die Herkunft so sehr über den Bildungsweg, wie in Deutschland. Wir brauchen eine umfassende Reform der Ausbildungsfinanzierung, um der wachsenden sozialen Ungerechtigkeit entgegenzuwirken,“ erörtert Oliver Nerger, Mitglied des Bundesvorstands der Juso Hochschulgruppen.

„Zunächst gilt es bürokratische Hürden abzubauen und die Elternfreibeträge massiv zu erhöhen. Langfristig muss das BAföG familienunabhängig und wieder als Vollzuschuss gestaltet werden. Es braucht ein BAföG, das zum Leben reicht. Zudem fordern wir eine Förderung, die sich nicht an Semesterzahl oder Alter orientiert. Bildungsverläufe sind nicht gradlinig und lebenslanges Lernen sollte allen ermöglicht werden,“ erläutert Nathalie Schäfer von den GEW Studis.

Der Forderungskatalog und die Petition des Bündnisses findet sich unter:
https://bafoeg50.de/petition/

Hintergrund:
Das Bundesausbildungsförderungsgesetz – BAföG – trat 1971 in der BRD in Kraft und löste damit sein Vorgängermodell ab. Ziel des BAföG in seiner ursprünglichen Form war es, dass Schüler*innen und Studierenden aus einkommensschwächeren Bevölkerungsschichten bei der Finanzierung ihrer Ausbildung geholfen werden sollte. Kurzum: Chancengerechtigkeit im Bildungswesen. Hierzu wurde es als Vollzuschuss konzipiert und ein Rechtsanspruch auf Förderung verankert. Die Höchstförderung wurde anhand der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks errechnet und die Bedarfssätze sowie Elternfreibeträge sollten alle zwei Jahre überprüft werden, um sie gegebenenfalls anzupassen.


27.4.2021
Carlotta Kühnemann
Vorstand
freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
www.fzs.de

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