Lehrer Mansour

Der nachfolgende Leserbrief war ursprünglich der Durchhalteprosa 26 von Götz Eisenberg gewidmet. Damit dieser Brief nicht in den Tiefen des Magazins verschwindet und nicht wahrgenommen wird, veröffentlichen wir ihn nun als Kommentar. Wir danken dem Autor!


Lehrer Mansour

Ein Kommentar von Johannes Kreft

„Menschen leben Hass und seine Destruktivität aus,
weil sie Angst vor sich selbst haben, vor ihrer Leere und
Bedeutungslosigkeit. Sie wollen ausgrenzen und demütigen,
damit sie sich nicht mit sich selbst beschäftigen müssen…
Sie glauben einer Lüge, weil sie die Wahrheit nicht ertragen können.“
(Ahmad Mansour)

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Sehr geehrter Götz Eisenberg,

die Bekämpfung der Pandemie kommt nur in kleinen – oft Verwirrung und Unruhe stiftenden Schritten – voran. Zugleich sehen Sie voraus, dass weitere Modernisierungsschübe auch unsere letzten solidarischen Traditionen weiter erschüttern werden. Unzufriedenheit und Wut werden in weiten Teilen der Bevölkerung wachsen. Und wenn es nicht gelingt, die sich zuspitzende Lage kritisch aufzuarbeiten und antikapitalistisch zu wenden, werden Unzufriedene und Wütende massenhaft den Heilslehren der Rechten folgen. In Ihrer Durchhalteprosa zeigen Sie die Notwendigkeit einer großangelegten Aufklärungs- und Erziehungskampagne auf, die dem Triumph der Rechten entgegenwirken sollte. Aber wie wäre eine solche Kampagne zu gestalten? Wie wären gewisse Lernziele zu erreichen, etwa Lust am kritischen Denken oder die Fähigkeit, sich eigene Wünsche und Interessen klarzumachen und in ein gemeinsames Handeln münden zu lassen? Weiterlesen

Deutsche Lehrpläne halten mit der Realität der Einwanderungsgesellschaft nicht Schritt

Neue MIDEM-Studie zeichnet ein differenziertes Bild über die Bedeutung und Rolle von Migration und Integration in den Lehrplänen deutscher Schulen

Bericht: Technische Universität Dresden

Die Themen Migration und Integration haben in den Lehrplänen deutscher Schulen Eingang gefunden, spiegeln allerdings die Realität der deutschen Einwanderungsgesellschaft nicht angemessen wider. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie des Mercator Forum Migration und Demokratie, die im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, verfasst wurde.

Der Studie zufolge finden zentrale Etappen der jüngeren deutschen Migrationsgeschichte – von der Gast- und Vertragsarbeiteranwerbung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts über die Zuwanderung von sog. Spätaussiedlern bis hin zur Fachkräftemigration – nur selten Erwähnung. Dagegen werden Migrationsphänomene oft mit krisenhaften Entwicklungen wie Flucht und Vertreibung verknüpft. Damit steht die Darstellung der Migration und Integration in den Lehrplänen nicht im Zeichen gesellschaftlicher Normalität. Auch migrationsbedingte Vielfalt und Fragen nach Identität und Zugehörigkeit werden nur selten thematisiert. … weiter

Download der Studie: https://forum-midem.de/cms/data/fm/user_upload/Projekte/MIDEM_Lehrplanstudie_web.pdf


Quelle: 
www.idw-online.de
www.tu-dresden.de

GEW: „Fernunterricht für Schulen ab Inzidenzwert 100“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Anhörung des Gesundheitsausschusses zum Bevölkerungsschutzgesetz

Berlin – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) stellt fest, dass die Notbremse in Bildungseinrichtungen für alle ab einem Inzidenzwert von 100 gezogen und Fernunterricht angeboten werden müsse, wenn der Ausbruchsherd in einer Kommune nicht ganz konkret definiert werden kann. „Kinder, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Bildungspersonal sind von der Virusmutation stark betroffen. Die Zahl 200 im Infektionsschutzgesetz ist eine politisch motivierte Setzung, damit Schulen und Kitas geöffnet bleiben können. Der Wert ist nicht wissenschaftsbasiert, er ist nicht am Gesundheitsschutz der Lehrenden und Lernenden orientiert“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe während der Anhörung des Bundestagsausschusses für Gesundheit zum Bevölkerungsschutzgesetz am Freitag in Berlin. Weiterlesen

Neues Videokonferenztool „Visavid“ für alle Schulen in Bayern

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus kündigte am 16.4. das neue Video-Tool „Visavid“ für alle Schularten und Schulaufsichtsbehörden an: 

Mit Visavid stellt das Kultusministerium ab Ende April eine zentrale bayernweite Videokonferenzsoftware für alle Schulen – auch für die Grundschulen – und Schulaufsichtsbehörden bereit. Damit haben wir eine einfache und für Schulen maßgeschneiderte Software, die für das pandemiebedingte „Lernen zuhause“ eingesetzt werden kann, aber auch für zahlreiche weitere Einsatzzwecke im künftigen Schulalltag geeignet ist. Weiterlesen

Kampagne: Grundgesetz für alle

Das deutsche Grundgesetz wird dieses Jahr 72 Jahre alt, doch der Schutz von queeren Menschen ist noch immer nicht in ihm verankert. Das muss sich jetzt endlich ändern! 

Die GEW Bayern unterstützt den Appell „Grundgesetz für alle“.

Zum Hintergrund: Die Bundestagsfraktionen beraten derzeit über eine Änderung des Art. 3 Abs. 3 Grundgesetz. Zusammen mit vielen anderen Organisationen appelliert die GEW Bayern an den Gesetzgeber, dabei auch einen Diskriminierungsschutz für sexuelle und geschlechtliche Minderheiten festzuschreiben – auch als Lehre aus der menschenverachtenden Verfolgung der Betroffenen durch den Nationalsozialismus.

 

zum Unterzeichnen

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 27: Der Mann, der den Eiffelturm verkaufte

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 27

 

Der Mann, der den Eiffelturm verkaufte

„Der Jugend wird oft der Vorwurf gemacht, sie glaube immer, dass die Welt mir ihr erst anfange. Wahr. Aber das Alter glaubt noch öfter, dass mit ihm die Welt aufhöre. Was ist schlimmer?“
(Friedrich Hebbel)

Armin Laschet hat in seiner Bewerbungsrede für die Kanzlerkandidatur seinen Traum von Deutschland offenbart. Jeder, der eine Aufbruchsstimmung erzeugen will, macht Anleihen bei Martin Luther King und hat plötzlich „einen Traum“. Selbst ein Langweiler wie Laschet. Er träumt von einer Republik, die entbürokratisiert ist; von einem Land, das gestaltet und nicht in Verordnungen verharrt; das Menschen einfach machen lässt und ihnen keine Hürden in den Weg stellt; das sich verändert, digital ist, sozial, spätestens 2050 klimaneutral, Bildung für alle bietet, auch den Schwachen den Aufstieg ermöglicht. Ein „Land der Macherinnen und Macher“ soll es sein. Das ist das neue Deutschland, „die Republik, von der ich träume.“

Das ist kein Traum, das ist ein neoliberaler Albtraum, ein Schreckens-Szenario. … weiter

Clipart oben links von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von Edi Nugraha auf Pixabay 


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle aktuellen Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN Magazin

 

Kundgebung der GEW: „Solidarität statt Schlingerkurs“

Motto „Bildung und Soziale Arbeit vor wirtschaftliche Interessen“

Bericht: GEW Bayern

Mehr als 100 Teilnehmer*innen besuchten auf dem Münchener Marienplatz am Donnerstag, den 15. April, die Kundgebung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die Organisator*innen sprechen angesichts dessen von einem großen Erfolg. Weiterlesen

IPPNW warnt vor akuter Kriegsgefahr

Eskalation des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW ist äußert besorgt über die zunehmenden Spannungen zwischen der Ukraine bzw. der NATO und Russland und warnt vor einer akuten Kriegsgefahr. Die Bundesregierung müsse gegenüber den NATO-Partnern deutlich machen, dass eine Ausweitung der NATO keine Friedensperspektive bietet. Die bestehenden Konflikte können nur im friedlichen Dialog unter Einbeziehung aller Beteiligten geregelt werden. Weiterlesen

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