Proteste gegen Rassismus: „Es ist wichtig, dass die nun aufgeworfenen Fragen nicht abgetan werden“

Professorin Pisarz-Ramirez über die Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA und ihre Auswirkungen

Interview: Universität Leipzig

Prof. Dr. Gabriele Pisarz-Ramirez vom Institut für Amerikanistik der Universität Leipzig sieht in den Massenprotesten der Black-Lives-Matter-Bewegung nach dem gewaltsamen Tod des Afro-Amerikaners George Floyd eine neue Qualität: Zum ersten Mal werde in den USA über grundlegende Reformen bei der Polizei nachgedacht. In dieser angespannten Situation trage US-Präsident Donald Trump mit seinen Äußerungen zur weiteren Spaltung der Gesellschaft bei, sagt sie.

Auch in Deutschland sieht die Professorin für „American Studies und Minority Studies“ eine zunehmende Gefahr durch „Alltagsrassismus“. Im Interview mahnt sie, diese Entwicklung ernstzunehmen und über Veränderungen nachzudenken. … weiter


Quelle: www.uni-leipzig.de

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 33: Wie kommt die Ökonomie in Kopf und Seele?

Tagebuch

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 33

Wie kommt die Ökonomie in Kopf und Seele?

„Ich fürchte mich. Gegen die Furcht
muss man etwas tun, wenn man sie einmal hat. …
Ich habe etwas getan gegen die Furcht.
Ich habe die ganze Nacht gesessen und geschrieben,
und jetzt bin ich so gut müde
wie nach einem langen Weg über die Felder …“
(Rainer Maria Rilke)

Ich habe mich ans tägliche Schreiben gewöhnt, vor allem an das improvisierende, provisorische, ungeschützte Schreiben, das die Form des Tagebuchs erlaubt. Eine Art Probeschreiben, ohne festen Fahrplan, ohne Ziel, ohne akademische Stoßdämpfer, Fußnoten und Quellenangaben. Ich lasse die Gehirnantilope nach Lust und Laune springen, oder besser: folge ihren Sprüngen. Gedankenspiele. Das liegt und gefällt mir außerordentlich, und ich kann mir im Moment ein Leben ohne diese Form des Schreibens nicht vorstellen. Und ja, das Schreiben hilft gegen die Angst, die immer schon da ist. Wenn ich schreibend Angst in Furcht verwandeln kann, ist schon etwas gewonnen. … weiter

Mit diesem Teil 33 endet Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch. Wir danken ihm sehr, dass wir seine „Gehirnantilope“ bei ihren Sprüngen, Aufenthalten, Eindrücken und Gedankengängen in den Zeiten von Corona begleiten durften. Wohin Götz Eisenbergs Antilope nun springt? Wir wissen es nicht. Lassen wir uns überraschen!

Tagebuch oben links: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild rechts von Peter H auf Pixabay 


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle aktuellen Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN Magazin

„Black Lives Matter“-Bewegung: DGB Bayern zeigt sich solidarisch

Jena: „Es ist die Aufgabe einer demokratischen Gesellschaft, offenen, aber auch versteckten Rassismus zu bekämpfen.“

Stellungnahme: DGB Bayern

Dem gewaltsamen Tod von George Floyd folgten unter dem Motto „Black Lives Matter“ auch in Bayern zahlreiche Proteste und Demonstrationen gegen Rassismus und Diskriminierung. „Der DGB Bayern zeigt sich mit dieser Bewegung solidarisch“, sagte der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena am Mittwoch in München. Weiterlesen

Antisemitismus an deutschen Schulen: Wie Lehrkräfte gegensteuern können

Bericht: Frankfurt University of Applied Sciences (UAS)

Nicht erst seit dem Anschlag auf die Synagoge von Halle am 9. Oktober 2019 ist das Thema Gewalt gegen Jüdinnen und Juden und Antisemitismus in der Öffentlichkeit verstärkt sichtbar geworden. Auch an vielen deutschen Schulen ist Antisemitismus offenkundig: „Du Jude“ ist ein häufig benutztes Schimpfwort, Bedrohung, Stigmatisierung und Gewalt gehören zum Alltag jüdischer Schüler/-innen.

Die Soziologin Prof. Dr. Julia Bernstein vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) hat 2018 erstmals eine sozialwissenschaftliche qualitative Untersuchung1 vorgelegt zu der Frage, wie Jüdinnen und Juden Antisemitismus in Schulen erfahren und wie Lehrkräfte damit umgehen. Die Studie, die an die Ergebnisse der 2017 veröffentlichten Untersuchung2 „Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland“ anschließt, liegt nun in deutlich erweiterter Fassung als Buch vor. Es fasst Erscheinungsformen von Antisemitismus, aktuelle Forschungsbefunde und Problemschwerpunkte zusammen. Ergänzend dazu finden sich Selbsttests in Quizform und konkrete Empfehlungen als „Handlungskoffer“ für pädagogische Fachkräfte. … weiter

Handlungsempfehlungen (Untersuchung 1) für Lehrkräfte:
Direktdownload als pdf-Datei: „,Mach mal keine Judenaktion!‘: Herausforderungen und Lösungsansätze in der professionellen Bildungs- und Sozialarbeit gegen Antisemitismus“ 

Die gesamte Studie (Untersuchung 2) ist nachzulesen unter:
Direktdownload als pdf-Datei:
https://uni-bielefeld.de/ikg/daten/JuPe_Bericht_April2017.pdf


Quelle:
www.idw-online.de
www.frankfurt-university.de

 

 

Erschreckender Anstieg der Straftaten im Feld der „Hasskriminalität“

Bericht: amnesty international

Für Amnesty International beweist die Statistik zur politisch motivierten Kriminalität für das Jahr 2019, dass der Kampf gegen rassistische und antisemitische Angriffe nicht nur zur Chefsache erklärt werden darf – diesem Signal müssen dringend Taten in Bund und Ländern folgen.

Anlässlich der Statistik der politisch motivierten Kriminalität (PMK) für das Jahr 2019 fordert Amnesty International die Innenbehörden dazu auf, den Kampf gegen Rassismus sowie gegen rassistische und antisemitische Gewalt zur prioritären Daueraufgabe zu machen. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 20: Corona-Paranoia oder: Die Hölle, das sind die anderen

Tagebuch

 

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 20

Corona-Paranoia oder: Die Hölle, das sind die anderen

In den letzten Wochen wurde ich verschiedentlich an das berühmte Sartre‘sche Diktum aus dem Theaterstück Bei geschlossenen Türen: „… die Hölle, das sind die anderen“ erinnert. Sartre dachte dabei nicht an die besondere Situation einer Epidemie, sondern an den Alltag in der bürgerlichen Gesellschaft, die jeden zum Folterknecht des anderen macht. Die Menschen sind gezwungen, in einem Universum permanenter Verteidigung und Aggression zu leben. Sie werden zu Konkurrenten und damit tendenziell zu „Gegenmenschen“.

Gestern, also am 15. April, hat Peter Sloterdijk im Arte Journal ein kurzes Statement zur Corona-Krise abgegeben. Die Gefahr einer Verstetigung der Grundrechtseinschränkungen sehe er in Deutschland eher nicht, sagte er. „Dein Wort in Gottes Ohr“, dachte ich. Sein Ur-Vertrauen in die Stabilität der deutschen Demokratie habe ich nicht. Was seiner Meinung aber sehr wohl zurückbleiben könnte, sei „ein leises Anwachsen des paranoiden Faktors im menschlichen Verhalten, weil man nach Epidemien daran denkt, dass der andere ein Ansteckungsherd sein könnte“. … weiter

Tagebuch oben links: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von Александр Канцур auf Pixabay


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„Haltung zeigen: Menschenrechte sind unteilbar“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) appelliert anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus an die demokratischen Parteien und im Bildungsbereich Beschäftigten, rassistische Gewalt und Hetze auf allen Ebenen entschieden zu bekämpfen. „Wir müssen uns für die Menschenrechte und eine humane Asyl- und Flüchtlingspolitik stark machen  sowie konsequent Haltung zu zeigen. Unsere Geschichte lehrt uns: Menschenrechte sind unteilbar und müssen insbesondere in Zeiten, in denen rechtspopulistische und -extremistische Kräfte erstarken, geschützt und verteidigt werden. Die jüngsten rechtsterroristischen Anschläge in Deutschland führen uns dies in aller Brutalität vor Augen. Der zunehmende Alltagsrassismus ist beängstigend und macht vor Bildungseinrichtungen nicht Halt. Dem dürfen wir nicht tatenlos zusehen“, erklärte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am 16.3.2020 in Frankfurt am Main. Weiterlesen

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