Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 19: Das Jahr des Büffels, oder: Von China lernen, heißt siegen lernen

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 19


Das Jahr des Büffels, oder: Von China lernen, heißt siegen lernen

„Ich denke, um das Leben aushalten zu können,
muss man ein wenig zuversichtlicher sein,
als es die Umstände hergeben.“
(Karen Duve)

Heute Morgen betrat ich eine Apotheke in meiner Nachbarschaft. Man hatte mich vor langen Schlangen gewarnt, aber da wartete niemand und ich konnte sofort eintreten. „Herr Spahn schickt mich“, sagte ich, „ich kann und soll mir hier drei FFP2-Masken abholen“. „Wir warten auch drauf“, erwiderte die Apothekerin, „der Paketbote müsste jeden Moment kommen. Wir rufen Sie dann gern an.“ Ich sagte, das sei nicht nötig. Ich würde später noch einmal vorbeischauen, so dringend sei es nicht. Am nächsten Morgen, als die Apothekerin mich über die Kreuzung auf die Apotheke zukommen sah, kam sie mir entgegen und drückte mir die Masken in die Hand. Es funktioniert also doch. … weiter

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Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle aktuellen Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN Magazin

 

Distanzunterricht an Bayerns Schulen – Kultusministerium stellt Maßnahmenpaket für den weiteren Schuljahresverlauf vor

Die Infektionszahlen in Bayern sind nach wie vor zu hoch. Daher muss bis einschließlich 29. Januar für alle Schularten und alle Jahrgangsstufen Distanzunterricht stattfinden. Für jüngere Kinder, die von ihren Eltern nicht betreut werden können, werden die Schulen eine Notbetreuung anbieten. Um die Bildungschancen aller Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr zu sichern, werden die Faschingsferien (15. Februar – 19. Februar) durch eine Unterrichtswoche ersetzt. Weiterlesen

Voraussetzungen für den Distanzunterricht nicht geschaffen – deshalb jetzt Ferien abschaffen?

Trotz Winterpause aus aktuellem Anlass:


Stellungnahme: GEW Bayern

Die Entscheidung der Staatsregierung, nach den Weihnachtsferien für alle Klassenstufen und Schularten im Distanzunterricht zu beginnen, ist angesichts der Corona-Infektionszahlen sicher richtig. Die Faschingsferien im Gegenzug ausfallen zu lassen, kritisiert die GEW Bayern scharf. Distanzunterricht verläuft vielerorts nach wie vor nicht reibungslos, u.a. weil die digitale Lernplattform Mebis immer noch nicht ausreichend funktioniert. Deshalb darf den Lehrkräften in sehr fordernden Zeiten aber nicht noch mehr zugemutet werden. Und auch die Schüler*innen benötigen dringend einen Rhythmus mit regelmäßigen Ferien im Schuljahr.

Seit fast einem Jahr arbeiten die bayerischen Lehrkräfte und Schulleitungen deutlich mehr als vor der Krise. Sie haben sich sowohl didaktisch als auch pädagogisch auf den Distanzunterricht vorbereitet und viele von ihnen haben auch keine privaten Ausgaben gescheut, um sich selbst technisch gut auszustatten, weil die angekündigten Dienstgeräte immer noch fehlen. Nun wird aber durch den Start für alle im Distanzunterricht bei gleichzeitiger Streichung der Faschingsferien suggeriert, Distanzunterricht sei minderwertig und würde eh so schlecht funktionieren, dass man die fehlende Präsenzunterrichtszeit später wieder reinholen muss.

Warum die Staatsregierung diese aus Sicht der GEW unglückliche Entscheidung getroffen hat, kann nur gemutmaßt werden. Anzunehmen ist, dass sie die Effektivität des Distanzunterrichts durch die selbst verursachten Defizite als nicht ausreichend ansieht. Mebis darf laut neuester Anweisung des Kultusministeriums an den Schulen nur zurückhaltend genutzt werden, da es auch nach den Weihnachtsferien immer noch nicht „fit“ für den Schulalltag ist. Den Grundschulen steht in der Regel kein datenschutzkonformes Videokonferenz-Tool zur Verfügung und es ist völlig unklar, wie die Schüler*innen bis Klasse sechs, die die Notbetreuung besuchen, in den Distanzunterricht einbezogen werden sollen. Dass diese Defizite, die man seit Monaten hätte ausgleichen können, nun Lehrkräfte und Schüler*innen ausbaden müssen, kann man nur als zynisch bezeichnen.

Martina Borgendale, Vorsitzende der GEW Bayern, sagte dazu heute in München: „Den Lehrkräften vor Ort stieß es sehr sauer auf, dass sie trotz großer Anstrengungen und Mehrarbeit seit Beginn der Corona-Pandemie für die zwei unterrichtsfreien Tage vor Weihnachten zum Dienst verdonnert wurden. Dass der Arbeitgeber nun so einfach eine Woche Ferien streicht, die die Lehrkräfte ja in der Regel zum Aufarbeiten dessen nutzen, für das im Schulalltag keine Zeit bleibt, ruft völliges Unverständnis und ein Gefühl fehlender Wertschätzung hervor. Viele Lehrkräfte arbeiten seit Monaten am Limit und das bringt das Fass zum Überlaufen!“

Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender der GEW und Lehrer an einer Förderschule, ergänzt: „Auch für die Schüler*innen ist die Aussicht auf Ferien enorm wichtig. Sowohl motivational als auch zur Rhythmisierung des Schuljahres. Den Distanzunterricht empfinden sie in der Regel nicht weniger anstrengend als den Präsenzunterricht. Die elf Wochen Schule bis zu den Osterferien werden sehr hart und zeigen leider wieder einmal, wie weit weg die Entscheider im Kultusministerium vom Schulalltag sind“.


7.1.2021
Martina Borgendale
Florian Kohl
Landesvorstand GEW-Bayern
www.gew-bayern.de

 

 

 

 

GEW mahnt zur Vorsicht – Datenlage äußerst unklar – RKI-Empfehlungen unbedingt einhalten

Trotz Winterpause aus aktuellem Anlass:


Stellungnahme: GEW Bayern

In dieser Woche treffen sich die Ministerpräsident*innen erneut mit Kanzlerin Merkel, um über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise zu beratschlagen. Bereits jetzt sickert die Information durch, dass der Corona-Lockdown fortgesetzt wird, man sich aber beim Thema Schulen und Kitas uneinig sei. Die GEW Bayern fordert seit Monaten eine Orientierung an den Empfehlungen des RKI, angelehnt an die entsprechenden 7-Tage-Inzidenzwerte.

Die Werte sind aktuell überall in Bayern deutlich zu hoch und die Datenlage nach den Feiertagen allgemein zu unklar, um wieder im Präsenzunterricht starten und den notwendigen Schutz für Lehrkräfte und Schüler*innen gewährleisten zu können. Zudem ist ungewiss, welchen Einfluss die in England entdeckte und in einigen europäischen Ländern bereits nachgewiesene Mutation B117 auf das weitere Infektionsgeschehen hat. Ein Blick nach England verdeutlicht, was Deutschland bevorstehen könnte. Unzweifelhaft ist wohl, dass die Mutation dort momentan für eine wesentlich schnellere Verbreitung des Virus sorgt und die Inzidenzwerte in den letzten Tagen rasant gestiegen sind. Die mächtige Lehrergewerkschaft NEU forderte in England deshalb die Schließung aller staatlichen Schulen für weitere zwei Wochen und empfahl ihren Mitgliedern, von zuhause aus zu arbeiten.

Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender, warnt: „Niemand will geschlossene Schulen. Ich erinnere aber an das gescheiterte Vorhaben der Landesregierung, einen weiteren Lockdown unbedingt zu verhindern. Inwieweit das mit offenen Schulen und Kitas zu tun hatte, weiß man nicht. Man weiß aber mittlerweile, dass es in Bildungseinrichtungen sehr wohl zu erheblichem Infektionsgeschehen kommt. Die Mär von den sicheren Schulen ist durch das Infektionsgeschehen der letzten Monate widerlegt worden. Und die Meldungen aus England sind besorgniserregend.“

Der Bildungsgewerkschafter fordert ebenfalls Transparenz und spielt auf die Ungereimtheiten in Hamburg an. Eine Studie zum Ausbruch an einer Schule wurde erst auf Nachfrage herausgegeben. „Es kann nicht sein, dass Studienergebnisse zurückgehalten und Zitate verfälscht werden, um die eigene Agenda zu stärken. So verspielt man Vertrauen auf allen Ebenen. Es wäre doch interessant, die Protokolle der Kultusministerkonferenz einsehen zu können.“

Auch Martina Borgendale, neue Vorsitzende der GEW Bayern, macht klar: „Es ist hinsichtlich alternativer Konzepte von Seiten des Kultusministeriums in den letzten Monaten einfach viel zu wenig passiert und das Drama rund um Mebis ist beispiellos.

Lüftungsanlagen, Dienstgeräte, Ausstattung mit FFP2-Masken – weitgehend Fehlanzeige. Und zum Aufatmen gibt es trotz Impfbeginn keinen Grund. Inzidenzen senken, um damit das Infektionsgeschehen wieder in den Griff zu bekommen, rettet Leben und verhindert langwierige Krankheitsverläufe. Das kann im Sinne des Infektionsschutzes aber nur bedeuten, sich an die RKI-Empfehlungen zu halten. Auch an Schulen mit klaren Grenzwerten. Schulöffnungen auf gut Glück wären in der jetzigen Situation fahrlässig.“

Schulen hätten sich mit großem Aufwand und viel Engagement der Lehrer*innen gut auf ein Distanz- und Wechselmodell vorbereitet. Diese müssten bei der aktuellen ernsten Lage dann auch zum Einsatz kommen. „Alles andere wäre sowohl aus Sicht des Gesundheitsschutzes nicht vertretbar als auch eine totale Missachtung der außerordentlichen Leistungen von Schulleitungen und Kollegien“ ergänzt Borgendale.


4.1.2021
Martina Borgendale
Florian Kohl
GEW Bayewrn
www.gew-bayern.de

 

GEW: „Impfrangfolge grundsätzlich in Ordnung“

Bildungsgewerkschaft GEW zu Bundesgesundheitsminister Spahn

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kann die Impfrangfolge grundsätzlich nachvollziehen und dieser folgen. „Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher gehören zwar nicht zu den ersten Berufsgruppen, die geimpft werden sollen, aber sie bekommen diese Möglichkeit vergleichsweise früh.

Sollten Politik und Kultusministerien aber daran festhalten, Schulen und Kitas nach dem 10. Januar wieder grundsätzlich zu öffnen, müssen Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher in der Impfrangfolge nach oben rücken“, mahnte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag mit Blick auf die Aussagen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Das ist dringend notwendig, wie die steigenden Infektionszahlen und Quarantäne-Maßnahmen an Schulen und Kitas gezeigt haben. Die Infektionsinzidenz bei Lehrkräften liegt bereits jetzt deutlich über dem Durchschnitt in der Bevölkerung.“

Die Impfung müsse auf freiwilliger Basis erfolgen. Die Bundesregierung müsse konsequent alle Hebel in Bewegung setzen, damit so schnell wie möglich ausreichend Impfstoff bereitgestellt wird.


18.12.2020
Ulf Rödde
Pressesprecher
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

 

Gesundheitsgefährdung durch Corona-Masken?

Auf der Seite des DGB Rechtsschutzes ist eine Stellungnahme zum Thema „Gesundheitsgefährdung durch Corona-Masken?“ erschienen – eine Antwort auf die „Querdenker-Behauptung“, Masken seien schädlich für die Gesundheit:

Gesundheitsgefährdung durch Corona-Masken?

Derzeit ist das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung Pflicht. Wer sich nicht daran hält, muss mit Sanktionen rechnen. Aber schadet eine Corona-Maske möglicherweise mehr als sie nützt? Den ganzen Bericht lesen

weitere Texte zum Thema „Maskenpflicht“ auf der Seite des GEW-AN Magazins:

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 18: Weihnachten: Eine sinnentleerte Orgie des Konsums

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 18

Weihnachten: Eine sinnentleerte Orgie des Konsums

„Worauf sollen wir noch hoffen? …“
(Sandor Márai)

„Und selbst wenn wir noch keine Änderung sehen,
müssen wir weitermachen; müssen wir widerstehen,
wenn wir noch als Menschen leben, arbeiten
und glücklich sein wollen. Im Bündnis
mit dem System können wir das nicht mehr.“
(Herbert Marcuse)

In der Nacht ist der erste Schnee gefallen. Ich spürte es bereits bei noch geschlossenen Vorhängen an dem gedämpften Geräuschpegel der Stadt. Unweigerlich stiegen Kindheitserinnerungen an die Tage des ersten Schnees auf. Jubelnd stürmten wir in den Garten und bewarfen uns mit Schneebällen. Schnee lag in meinen Kindheitserinnerungen von Dezember bis Ende Februar, manchmal bis Mitte März.

Morgens zogen wir los mit Schlitten, Skiern oder Schlittschuhen. Die Schlittschuhe trugen wir an einem Lederriemen um den Hals. Man schraubte sie, wenn man die Eisfläche erreicht hatte, mit einem Vierkantschlüssel an den Schuhsohlen fest. Beim Schlittschuhlaufen bin ich einmal auf dem Lac unterhalb des Schlosses Wilhelmshöhe in Kassel böse gestürzt und mit dem Knie gegen eine aus dem Eis ragende Wurzel gekracht. Tage später suchte meine Stiefmutter mit mir einen Orthopäden auf. Das wollte etwas heißen, denn so ohne Weiteres suchte man damals keinen Arzt auf. Es war glücklicherweise nichts gebrochen. Aber dieser Winter war für mich vorüber. … weiter

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Foto oben rechts: Helene Souza  / pixelio.de


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle aktuellen Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN Magazin

 

Das Corona-Konzept der bayerischen Staatsregierung für Schulen und Kitas ist gescheitert!

GEW Bayern übt scharfe Kritik: Das Corona-Konzept der bayerischen Staatsregierung für Schulen und Kitas ist gescheitert!

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bayern (GEW) äußert sich kritisch zu den gestern verkündeten Maßnahmen und dem Auftreten des Kultusministers: Schulen und Kitas zu schließen ist zwar angesichts der viel zu hohen Infektionszahlen leider unvermeidlich, nach den Ankündigungen zur Notbetreuung ist aber zu befürchten, dass die Notgruppen zu voll sein werden und der Schutz aller Beteiligten unzureichend umgesetzt wird. Neben Schulen und Kitas betrifft dies vor allem auch die Behindertenhilfe. Der Schlingerkurs des Kultusministers ist für die GEW untragbar. Weiterlesen

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