„Black Lives Matter“-Bewegung: DGB Bayern zeigt sich solidarisch

Jena: „Es ist die Aufgabe einer demokratischen Gesellschaft, offenen, aber auch versteckten Rassismus zu bekämpfen.“

Stellungnahme: DGB Bayern

Dem gewaltsamen Tod von George Floyd folgten unter dem Motto „Black Lives Matter“ auch in Bayern zahlreiche Proteste und Demonstrationen gegen Rassismus und Diskriminierung. „Der DGB Bayern zeigt sich mit dieser Bewegung solidarisch“, sagte der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena am Mittwoch in München. Weiterlesen

Normalbetrieb in der Arbeit mit Kindern: aktuell undenkbar!

Stellungnahme: GEW Bayern

Die Bildungsgewerkschaft GEW hält einen Regelbetrieb ab 01. Juli in Kitas, Krippen, Horten und den Einrichtungen der Behindertenhilfe für ausgeschlossen. Stattdessen müsse nun darauf hingearbeitet werden, dass alle Kinder ein reduziertes Angebot erhalten und Familien entlastet werden. Der Schutz der Risikogruppen und das Kinderrecht auf Bildung seien anders nicht zu gewährleisten. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 32: Die Wut explodiert

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 32

Die Wut explodiert

Wolfgang Herrndorf, der sich im August 2013 erschoss, sprach Anfang 2013 noch vom „Abwehrzauber des Weiterarbeitens“. Was bei ihm Weiterschreiben bedeutete. Mal sehen, wie lange der Abwehrzauber bei mir noch funktioniert.

War gerade an der Lahn. Ich saß auf einer Bank mit Blick auf den Fluss und las. Alles war prima, nicht weit entfernt sang eine Nachtigall, ab und zu glitten Boote vorüber – kein Gebrüll, keine laute Musik.

Dann näherte sich plötzlich ein ganzer Trupp von Leuten und ließ sich in meiner unmittelbaren Nachbarschaft nieder. Obwohl der Platz beinahe fußballfeldgroß ist, legten sie sich direkt neben mir ins Gras. Sie hatten einen fiesen Kampfhund dabei, der natürlich nicht angeleint war. Die Männer waren tätowiert und hatten abrasierte Köpfe. Die Frauen passten prima dazu. Drei oder vier Kinder in verschiedenen Altersstufen komplettierten die Szenerie. Einer der Typen sagte zu seinem Kumpel: „Ich bau schon mal de Grill uff, kümmer du dich um die Musik.“ … weiter

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„Konjunkturpaket ist Schritt in die richtige Richtung“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Konjunkturpaket des Koalitionsausschusses

Frankfurt a.M. – Als einen „Schritt in die richtige Richtung“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) das Konjunkturpaket des Koalitionsausschusses bewertet. „Der wirtschaftliche Einbruch durch die Pandemie belastet auch die Haushalte der Länder und vor allem der Kommunen. Damit die Kommunen, die weitestgehend für die frühkindliche Bildung und den Unterhalt der Schulen zuständig sind, ihre Aufgaben weiter stemmen können, ist ein Ausgleich für die wegbrechenden Gewerbesteuereinnahmen der richtige Weg. Zudem werden der weitere Ausbau der Krippen, Kitas und des Ganztags sowie Hygienemaßnahmen gefördert. Die Gelder müssen aber auch dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden: den armen Kommunen. Diese werden teilweise gestützt, aber die Steuerung reicht nicht aus. Eine Unterstützung nach Sozialindex ist notwendig“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Donnerstag in Frankfurt a.M. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 31: Die „Seuche der Anywheres“

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 31

Die „Seuche der Anywheres“

„Vor ungefähr hundertfünfzig Jahren wusste
fast jeder in der Welt, dass er sein Leben
an dem Ort seiner Geburt oder zumindest in der Nähe,
vielleicht im nächsten Dorf, verbringen würde.
Jeder wusste, dass er sich seinen Lebensunterhalt
auf die gleiche Weise verdienen würde wie seine Eltern.“
(Amos Oz)

Wir waren über den Himmelfahrtsfeiertag für ein paar Tage im nordhessischen Kellerwald und sind viel umhergegangen. Rotmilane kreisten über uns, es duftete nach Harz und Holunderblüten. Die Idylle wurde dadurch getrübt, dass viele Fichten grau-braun sind und nach zwei trockenen Sommern absterben. Corona ist dort etwas ganz Abstraktes. Man hört davon, dass Leute sich infizieren und im Extremfall auch daran sterben, aber das ist weit weg und geschieht anderswo.

Die gegen das Virus erlassenen Maßnahmen werden als Oktroi erlebt, wie Erlasse einer fremden Zentral- und Kolonialmacht. Die Maske gilt als Symbol der „Corona-Diktatur“ und wird nur getragen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Ein verqueres Würdebedürfnis und der Stolz wehren sich gegen die Masken, die zu tragen als Geste der Unterwerfung gilt. Wie ein Eingeborener, der sich einen Schlips umbindet, um sich bei seinen Herren anzubiedern. Wie Donald Trump glauben viele Einheimische, dass das Virus einem chinesischen Labor entsprungen ist und von der kommunistischen Führung auf den Westen losgelassen wurde, „um uns zu schwächen, bis sie alles übernehmen können“. Die Kluft zwischen Stadt und Land ist auch in puncto Corona spürbar. Corona – das haben die Leute in der Stadt. Es ist eine Folge von deren unsteter Lebensweise, die Konsequenz ihrer Hypermobilität.weiter

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 30: Meine Durchhalteprosa

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 30

Meine Durchhalteprosa

Die sich anschicken, der barbarischen
Vorgeschichte der Menschheit ein Ende zu bereiten,
sind selbst Menschen dieser Vorgeschichte.
Sie gehen in den Kampf gegen Götzen
mit der Seele von Götzendienern.“
(Manès Sperber)

Ich denke im Moment, dass ich das Corona-Tagebuch langsam ausklingen lasse. Seit Mitte März, als Frau Merkel die Ausgangsbeschränkungen verkündete, schreibe ich unentwegt. Durchhalteprosa nenne ich für mich diese Form des Schreibens, ohne die ich es nicht aushalten könnte. Schreibend versuche ich, mir den ganzen Wahnsinn ein wenig vom Hals zu halten. Ich kann ja später auf das Tagebuch zurückkommen, falls die von Experten befürchtete zweite Welle über uns hereinbricht. Im Moment lassen die Leute alle Rücksichtnahmen fahren und verhalten sich, als wäre nichts gewesen.

Von vielen Seiten höre ich, dass im Augenblick Freundschaften über die Frage zerbrechen, wie man es mit Corona hält. Die einen tragen Masken und achten auf Abstand, die anderen lachen darüber und fordern einen auf: „Mach dich mal locker!“ Die Süddeutsche Zeitung schreibt: „Es gibt jetzt eine neue Konfliktlinie: auf der einen Seite die Hab-dich-nicht-so, auf der anderen die Spießer. Winken gegen umarmen. Team Bussi-Bussi gegen Team Einsfünfzig.“ Ich halte es mit Feridun Zaimoglu, der gesagt hat: „Leute wie ich gelten als Spaßverderber, aber Lebenslust ist das eine, Dämlichkeit ist das andere.“ … weiter

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 29: Lob und Kritik des Zweifels

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 29

Lob und Kritik des Zweifels

Fanatiker sind zu allem fähig,
sonst aber zu nichts.“
(Georg Christoph Lichtenberg)

Ich wandere durch meine Lieblingslandschaft. Margeriten, Wiesensalbei und Dotterblumen blühen und lassen die Wiesen in allen Farben des Frühlings leuchten. Da meine Lieblingsbank, die um diese späte Vormittagsstunde in der Sonne steht, besetzt ist, gehe ich weiter. Ich durchquere ein Tal, das ich bei mir das „Tal des mäandernden Baches“ nenne. Karl Valentin: „Das machen sie gern, die Bäch.“ Bis sie begradigt werden.

Ich möchte unbedingt in einem Roman des österreichischen Schriftstellers Gerhard Roth weiterlesen, auf den ich dieser Tage in einem öffentlichen Bücherschrank in meiner Nachbarschaft gestoßen bin. Er heißt Der stille Ozean und stammt aus dem Jahr 1980. Am Waldrand befindet sich eine weitere Bank, die ich nun ansteuere. Als ich meinen Rucksack absetze und das Buch raushole, fällt mir auf, dass jemand an der Rückenlehne einen leuchtend gelben Aufkleber platziert hat. In roter Lettern steht darauf das Wort Zweifel. Sonst nichts, kein Hinweis, woran man zweifeln soll und warum. … weiter

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Wer glaubt denn sowas? Verschwörungstheorien in Coronazeiten

Bericht: Universität Siegen

Warum haben Verschwörungstheorien in der Corona-Krise Hochkonjunktur? Und wie kann man mit Verschwörungstheoretikern im Bekanntenkreis umgehen? Psychologe Prof. Andreas Kastenmüller und Literaturwissenschaftler Dr. Niels Penke von der Universität Siegen liefern Antworten. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-siegen.de

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