Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 3: Von August Bebel zu Sigmar Gabriel

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 3

Von August Bebel zu Sigmar Gabriel

„Nein, einen Sinn hat das Leben nicht.
Aber man kann ihm einen Sinn geben.
Vielleicht war es das, was ich tat.“
(Lars Gustafsson)

Gestern saß ich den halben Tag auf dem Alten Friedhof. Schonmal probewohnen, sagte ich halb im Scherz zu mir selbst. Es war angenehm ruhig dort: keine Biertrinker, keine Bluetooth-Boxen, kein lautes Gegröle, kein Partyvolk.

Ich las in Dieter Kühns Buch Die siebte Woge, und zwar zunächst das Kapitel über Rudolf Rocker, einen meiner Lieblingsanarchisten. Dem Buch steht als Motto voran: „Wenn die Seekarte nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, gilt die Wirklichkeit.“ Eine aus Skandinavien stammende nautische Weisheit, die man gerade heute, da die meisten Menschen sich im Falle eines solchen Widerspruchs für die Karte entscheiden, gar nicht genug hervorheben kann. … weiter

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Ethikrat fordert stärkere Achtung des Tierwohls in der Nutztierhaltung

Die nachfolgende Erklärung des Deutschen Ethikrates v. 16.6.2020 sollte als Diskussionsgrundlage im Unterricht eingesetzt werden!


In seiner am 16.6.2020 veröffentlichten Stellungnahme fordert der Deutsche Ethikrat erhebliche Reformen, um künftig Mindeststandards eines unter ethischen Gesichtspunkten akzeptablen Umgangs mit Nutztieren zu erreichen.

Stellungnahme: Deutscher Ethikrat

Das Verhältnis von Mensch und (Nutz-)Tier ist durch eine Grundspannung gekennzeichnet: Das Wohlergehen und die Rechte von Tieren sind in den letzten Jahren in Deutschland zunehmend zum Thema öffentlicher Debatten geworden. Die gesellschaftliche Akzeptanz für viele Praktiken in der Nutztierhaltung sinkt. Das geltende Recht enthält zumindest vordergründig strenge Tierschutzvorgaben. Dennoch werden Nutztieren unter den gängigen Zucht-, Haltungs-, Schlacht- und Verwertungsbedingungen oft routinemäßig Schmerzen und Leid zugefügt. Reformbemühungen betreffen lediglich Teilaspekte und/oder verlaufen im Sande. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 2: Leben im Universum des Lärms

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 2

Leben im Universum des Lärms

„Menschen sind wir, Menschen!
Schlecht und gut! Gut und schlecht!
Nichts anderes als Menschen.“
(Joseph Roth)

Ein im Rollstuhl sitzender Bettler rollt auf einen Mann zu, der an einem Stehtisch vor einer Bäckerei einen Kaffee trinkt. Ob er ein bisschen Kleingeld oder Zigaretten für ihn habe. Der Mann sieht zu ihm hin und sagte: „Meine Frau gibt dir immer etwas, Das is sone kleine Blonde, die sieht dich oft und gibt dir jedes Mal etwas.“ „Is gut, grüß sie schön und vielen Dank auch“, sagt der Bettler und rollt weiter. Ich höre ihn vor sich hinbrubbeln: „Ich glaub dem kein Wort, dem alten Geizkragen. Der hat wahrscheinlich gar keine Frau.“

Ein paar Meter weiter hat jemand mit schwarzem Filzstift auf die Rückseite eines der letzten Briefkästen geschrieben: Unsere Realität macht krank.

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„Politik muss endlich ihre Hausaufgaben machen“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Nationalen Bildungsbericht

Frankfurt a.M. – Mit Blick auf den heute veröffentlichten „Nationalen Bildungsbericht“ mit dem Schwerpunkt Digitalisierung hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Politik gemahnt, „endlich ihre Hausaufgaben zu machen“. „Offenbar verstärkt der Einsatz digitaler Medien das starke soziale Gefälle in den Schulen. Eine Erkenntnis, die auch durch die Erfahrungen aus der Corona-Krise gestützt wird. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 1: Die Melancholie des Scheiterns

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 1

Die Melancholie des Scheiterns

„Die Menschen wollen uns nicht. Die Menschen wollen Ruhe.“ (Alfred Döblin)

„O wer einmal jemand anders sein könnte! Nur ne Minute lang.“ (Georg Büchner)

Allabendlich fallen die Krähen in die Stadt ein. Ihr Geschrei und Gekrächze erfüllt die Luft. Es sind hunderte, wenn nicht tausende. Man kann es schlecht schätzen, weil sie ständig umherfliegen. Manchmal landen sie auf den Dächern und in den Bäumen entlang des kleinen Flüsschens, das unweit meiner Wohnung vorüber fließt. Ich lausche eine Weile den abgehackten und keckernden Rufen der Vögel.

Das Ganze hat etwas Bedrohliches und erinnert (nicht nur mich) an Hitchcocks Vögel. Irgendwann fallen sie über uns her und die extrem klugen Vögel übernehmen den Laden, denke ich manchmal. Einstweilen fliegen sie mit Anbruch der Dunkelheit in einem lockeren, weiten Band davon zu ihren Schlafplätzen auf den Feldern außerhalb der Stadt. Eine Weile hört man noch vereinzelte Krächzlaute, dann sind auch die letzten Vögel verschwunden. Nun kann man auch die Amsel und das Rotkehlchen wieder vernehmen, deren Gesang vom Gekrächze der Krähen überlagert war. … weiter

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„Coronakrise darf nicht zur Bildungskrise werden!“

Bildungsgewerkschaft GEW fordert auf Studi-Demo in Berlin wirksame Hilfe für Hochschulen

Berlin – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Bundesregierung aufgefordert, ihr Hilfspaket für Studierende und Hochschulen noch einmal aufzuschnüren und kräftig aufzustocken. „In Not geratene Studentinnen und Studenten haben die Wahl zwischen einem Darlehen, das sich als teuer verzinster Bankkredit entpuppt, und einer Überbrückungshilfe, die als zahnloses Bürokratiemonster daherkommt. Das ist ein großes Armutszeugnis für die Große Koalition. Je nach Kontostand können Studierende mit bis zu 500 Euro rechnen – für maximal drei Monate. Dieser Betrag geht häufig schon für die Miete drauf. Aber selbst dafür werden die von der Regierung bereitgestellten 100 Millionen Euro nicht reichen. Der Corona-Hilfsfonds für Studierende muss daher auf eine Milliarde Euro erhöht und rasch und unbürokratisch an Bedürftige ausgezahlt werden“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und -Hochschulexperte, mit Blick auf die  Demonstration „Eine Milliarde für eine Million – Studi-Hilfe jetzt!“, die heute in Berlin stattfindet. Keller ist einer der Redner auf der Demonstration, zu der die GEW gemeinsam mit Studierendenorganisationen aufgerufen hat. Weiterlesen

„Demokratie stärken!“

Bildungsgewerkschaft GEW: mehr Politische Bildung in der Berufs- und Weiterbildung, Personal professionalisieren

Schwerin –  Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt deutlich größere Anstrengungen an, die Politische Bildung an Beruflichen Schulen ebenso wie in der „neuen Weiterbildungskultur“ zu stärken. „Es fehlen institutionelle, finanzielle, zeitliche und organisatorische Voraussetzungen, um die Profession in der Berufs- und vor allem in der Weiterbildung voran zu bringen“, sagte Ansgar Klinger, GEW-Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung, am Freitag während der Tagung „Wichtiger denn je: Politische Bildung und Professionalisierung“ in Schwerin. Weiterlesen

„Jetzt die Zeit nutzen, um Schulöffnungen seriös vorzubereiten“

Bildungsgewerkschaft GEW zu Vereinbarungen der KMK: „Vollmundige Versprechungen nicht hilfreich“

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat gemahnt, dass Kultusministerkonferenz (KMK) und Länder die Zeit bis nach den Sommerferien nutzen müssen, um die Schulen auf eine schrittweise Wiederöffnung vorzubereiten und sie zu unterstützen. Die Bildungsgewerkschaft warnte für „vollmundigen Versprechungen und einem Wetteifern um die schnellste und weitestgehende Öffnung von Schulen“. „Wir brauchen dringend – auch vor Ort – Runde Tische mit Vertretungen der Lehrkräfte, Eltern und Schüler sowie aus Medizin und Bildungswissenschaft, um bestmögliche Lösungen zu entwickeln und die Interessen aller an Schule Beteiligten weitgehend zu berücksichtigen“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag mit Blick auf die gestrigen Entscheidungen der KMK. Hygiene- und Abstandsregeln, pädagogische Konzepte und digitale Ausstattung der Schulen seien die drei zentralen Themenfelder, die jetzt geklärt werden müssten. Weiterlesen

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