GEW: „KMK hat nicht rechtzeitig und mutig für ausreichenden Gesundheitsschutz gesorgt“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Online-Tagung der Kultusministerkonferenz

Frankfurt a.M. – Mit der Ankündigung der Kultusministerkonferenz (KMK), sich jetzt auf die Schließung der Schulen in Deutschland einzustellen, „gesteht sie ein, nicht rechtzeitig und mutig für ausreichenden Gesundheitsschutz gesorgt zu haben“, erklärte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). „Wir haben wiederholt angemahnt, den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und der Leopoldina zu folgen und flächendeckend auf Wechselunterricht umzustellen, um Schulschließungen zu verhindern. Jetzt werden offenbar Schulschließungen und eine Verlängerung der Weihnachtsferien unvermeidlich sein. Damit wird das Recht auf Bildung eingeschränkt“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M. mit Blick auf die Ergebnisse der KMK-Tagung und die rasant steigenden Corona-Zahlen. Während nahezu alle Virologen mittlerweile zu kleineren Gruppen und Wechselunterricht geraten hätten, habe die KMK bisher stur am Präsenzunterricht, an Stoff und Prüfungen festgehalten. Ihre Behauptung, die Schulen seien sicher, habe sich als falsch erwiesen. „Der Inzidenzwert bei Lehrkräften ist höher als im Durchschnitt der Bevölkerung“, sagte Tepe. Weiterlesen

Weihnachten 2020: Unterrichtsregelungen in Bayern

Ferienbeginn:

In ihren „Informationen für Erziehungsberechtigte“  gab das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus Ende November bekannt, dass die Weihnachtsferien heuer bereits am Montag, 21.12., beginnen, also zwei Tage vor dem regulären bisherigen Ferienbeginn. Die Schule beginnt wieder am 11.1.2021 nach dem derzeitigen Stand.

Die Schulen bieten je nach Corona-Infektionslage – am 21.12. und am 22.12. eine Notbetreuung an:

  • für SchülerInnen der Jahrgangsstufen 1 bis 6,
  • für SchülerInnen höherer Jahrgangsstufen mit Behinderung oder entsprechender Beeinträchtigung, die eine Betreuung notwendig macht,
  • für alle SchülerInnen von Förderschulen einschließlich der Schulvorbereitenden Einrichtungen (SVE) sowie der Schulen für Kranke.

Voraussetzungen für eine Teilnahme an der Notbetreuung sind:

  • Der Jahresurlaub der Erziehungsberechtigten ist bereits aufgebraucht oder der Arbeitgeber kann am 21. und 22. 12  keine Freistellung ermöglichen oder:
  • Beide Elternteile (bzw. die oder der Alleinerziehende) arbeiten in einem sog. systemrelevanten Beruf oder:
  • Die Erziehungsberechtigten sind selbstständig bzw. freiberuflich tätig und haben daher dringenden
    Betreuungsbedarf.
  • SchülerInnen an Förderschulen (einschließlich SVE) sowie an Schulen für Kranke können die Notbetreuung nach Anmeldung ohne besondere Begründung besuchen.

Die Angaben sind wie immer ohne Gewähr!

 

„Große Pandemiemüdigkeit“

Arbeitspsychologe Hannes Zacher über die Auswirkungen verschärfter Corona-Regeln auf die Gesellschaft

Bericht: Universität Leipzig

Die beim gestrigen Corona-Gipfel beschlossene weitere Verschärfung der Kontaktbeschränkungen könnte nach Ansicht des Arbeitspsychologen Prof. Dr. Hannes Zacher von der Universität Leipzig weitreichende negative Auswirkungen auf die Psyche vieler Menschen haben. Er habe schon beim ersten Lockdown im Frühjahr in einer Befragung festgestellt, dass sich in der Gesellschaft Verunsicherung und Existenzängste vermehrt haben und die Corona-Krise das subjektive Wohlbefinden negativ beeinflusst hat. Nun beobachte er eine „große Pandemiemüdigkeit“. Weiterlesen

Offenhalten von Kitas, Krippen, HPTs und Horten ist verantwortungslos!

Offen halten um jeden Preis, für die Wirtschaft!

Stellungnahme: GEW Bayern

Wie auch bei den Schulen, wird der über den Sommer entwickelte Drei-Stufen-Plan für Kitas, Krippen, HPTs und Horte aktuell außer Kraft gesetzt. Statt eingeschränktem Betrieb oder Notbetreuung werden Einrichtungen mit nahezu unveränderten Konzepten weiter offengehalten. Das ist aus Sicht der Bildungsgewerkschaft GEW verantwortungslos. Weiterlesen

„Würdest du mit dem Wissen von heute noch einmal Lehrer*in werden wollen?“

Joscha Falck hat auf seinem Blog eine Antwort auf die Frage gegeben:

„Würdest du mit dem Wissen von heute noch einmal Lehrer*in werden wollen?“

Wahrscheinlich stellen sich alle Menschen im Berufsleben irgendwann einmal die Frage, ob sie den eigenen Beruf noch einmal ergreifen würden. Wer die Frage uneingeschränkt mit Ja beantworten kann, darf sich glücklich schätzen. Wer aber den eigenen Beruf aufgrund bestimmter Zeitereignisse in einer unerwarteten Härte kennenlernt, relativiert die eigene Einschätzung möglicherweise. Oder bekennt sich erst recht dazu. Den ganzen Kommentar lesen

GEW Bayern stellt Umfrageergebnisse zur Situation in den Schulen vor

Es braucht ein Konzept für Unterricht unter Pandemiebedingungen!

Mitteilung: GEW Bayern

Die bayerische Bildungsgewerkschaft hat in dervergangenen Woche eine Blitzumfrage zur Arbeitsrealität an Schulen in Zeiten der Pandemie durchgeführt. Zentrale Aussage der Umfrage, an der innerhalb von 8 Tagen mehr als 2.000 Lehrkräfte teilgenommen haben: Die Entscheidungsträger*innen aus der Politik räumen dem Präsenzunterricht oberste Priorität ein, dem Gesundheitsschutz nicht. Aus Sicht der GEW braucht es endlich ein Konzept für den Unterricht unter Pandemiebedingungen!

Die nicht repräsentative Umfrage bietet einige Informationen aus Sicht der betroffenen Lehrkräfte. Festzustellen ist, dass die Handhabe von Schulamtsbezirk zu Schulamtsbezirk, von Regierungsbezirk zu Regierungsbezirk unterschiedlich ist. Dies führt zu großen Irritationen. Hinzu kommt, dass unabhängig von stark steigenden Inzidenzwerten Klassenteilungen faktisch nicht stattfinden. Neben den schulinternen Regelungen und Maßnahmen wurde in der Umfrage auch ein Augenmerk auf die digitale Ausstattung gelegt. Dabei zeigt sich ein ernüchterndes Bild. Digitaler Unterricht findet kaum statt. Sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler verfügen zu etwa 80% nicht über digitale Endgeräte, die sie von der Schule gestellt bekommen. Eine online-Beschulung findet quasi nicht (mehr) statt. Dazu Anna Forstner, Initiatorin der Umfrage und Vorstandsmitglied der GEW:
„Es zeigt sich, dass wir dringend ein Gesamtkonzept für Unterricht unter Pandemiebedingungen benötigen. Der Schlingerkurs des Kultusministeriums muss aufhören! Wir alle wollen Schule! Wir alle wollen aber auch gesund bleiben. Darum muss es gehen und das muss nun zügig umgesetzt werden. Wie wir uns das vorstellen, haben wir wiederholtin unseren Pressemitteilungenbekannt gemacht.“

Download der Umfrage


13.11.2020
Sebastian Jung
Anna Forstner
GEW Bayern
www.gew-bayern.de

 

Bildungsgewerkschaft GEW zur Videoschalte der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder

GEW: „Kein ‚Weiter so!‘ – endlich Tempo machen“

Frankfurt a.M. – Mit Blick auf die Ergebnisse der Videoschalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) klargestellt, dass es für Schulen und Kitas angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen ein „Weiter so!“ nicht geben darf. Wenn offene Schulen und Kitas höchste Priorität aus sozialen Gründen haben sollen, müssten Lehrkräfte und Erzieherinnen besonders geschützt werden. Die Beschäftigten setzten ihre Gesundheit ein, um dieses Ziel zu erreichen. Weiterlesen

Staatsregierung proklamiert: Bildung wird zur Nebensache – es geht nur noch um Betreuung! GEW übt scharfe Kritik.

Stellungnahme: GEW Bayern 

Jetzt ist es offiziell und jeder kann sich den O-Ton des Ministerpräsidenten anhören. In der Pressekonferenz am 27. 10. 2020 betont Herr Söder, dass Kitas und Schulen – trotz rasant steigender Infektionszahlen – unbedingt offen bleiben müssen. Bildung und Förderung von Kindern und Jugendlichen, gutes Geleiten durch die Pandemie – das hat die Staatsregierung dabei nicht mehr im Blick. Betreuung hat Priorität – und die kann notfalls auch in Turnhallen stattfinden, so Herr Söder.
Um was es dabei eigentlich geht, auch daraus macht der Regierungschef keinen Hehl mehr. Söder wörtlich: „Schule und Kita hat ja den Sinn und Zweck, die Wirtschaft am Laufen zu lassen. Wenn Eltern keine Betreuung haben, gibt es keine Wirtschaft.“ Weiterlesen

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