„Individualisierter Unterricht führt in die Sackgasse“

Diese provozierende These formulierte der Schweizer Erziehungswissenschaftler und Psychotherapeut  Beat Kissling in einem Interview über die Vereinzelung in der Schule und das geforderte IT-Moratorium in der Primarschule im Magazin Infosperber aus der Schweiz vom 16.12.2023.

Er bewertet u.a. die Ergebnisse der PISA-Studie 2022 für das Bildungswesen in der Schweiz. Eine seiner Thesen lautet: „Seit PISA haben wir einen Paradigmenwechsel an unseren Schulen erlebt: Weg von der Orientierung daran, was die Lehrperson macht, also wie und was sie vermittelt. Jetzt zählt vielmehr, was rauskommt, das Messbare.“ Er fordert auch einen Digitalisierungsstopp für Kinder unter 12 Jahren an Schulen.

So schaut’s in der Schweiz aus. Und in Deutschland?

Wir veröffentlichen mit der Verlinkung dieses Interviews einen Beitrag zur Diskussion. Die Gelegenheit ist günstig, sich per Leserbrief im GEW-Magazin zu Wort zu melden.

zum Interview 

 

 

 

Mal-O-Mat – kostenlose Ausmalvorlagen für Kinder und Erwachsene

Alexander Popov, Betreiber der Seite Mal-O-Mat, bietet kostenlose Malvorlagen zum Ausdrucken für Klein und Groß an.

Seine Webseite bietet eine umfangreiche Sammlung von über 3.800 Ausmalbildern in mehr als 175 Kategorien an. Sie wird stetig erweitert. Alle Malvorlagen auf der Seite sind kostenlos, sowohl für Privatpersonen, als auch für KiTas und Schulen.

Eines der Ausmalbilder aus der Kategorie Schmetterlinge. Quelle: https://mal-o-mat.de/kategorie/schmetterlinge/

Die Ausmalbilder unterstützen die Förderung der Feinmotorik und der Konzentrationsfähigkeit bei Kindern, während sie Erwachsenen helfen, nach dem Feierabend zur Ruhe zu kommen. Die Malvorlagen werden bereits erfolgreich in Bildungseinrichtungen, in Kindertagesstätten und Grundschulen  eingesetzt. Zu den beliebtesten Kategorien zählen Löwen, Bären, Giraffen und die Zirkus-Kategorie.

Man kann auch kostenlose elektronische Ausmalbücher zum Ausdrucken im Newsletter beziehen – sogar ein Madala-Ausmalbuch für Erwachsene ist dabei. Gerade Mandalas werden (auch) bei Erwachsenen zum Abbau von Stress und zur Beruhigung immer beliebter.

Ein Besuch der Seite lohnt sich.

zur Mal-O-Mat- Seite

 

Wer allein lebt, muss nicht einsam sein

Psychologen der Universität untersuchen Chancen und Risiken des Alleinlebens im mittleren Alter

Bericht: Friedrich-Schiller-Universität Jena

Rund 20 Prozent aller Deutschen leben allein – Tendenz steigend. Auch in den meisten anderen westlichen Ländern ist dieser Trend zu beobachten. Doch entgegen vorherrschender Vorurteile muss ein Leben allein nicht gleichzeitig Isolation und Einsamkeit mit sich bringen. Das haben Psychologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena in einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Studie herausgefunden. Sie befragten dabei über drei Jahre hinweg rund 400 Personen im Alter zwischen 35 und 60 Jahren, die in den Thüringer Ballungszentren Erfurt, Weimar, Jena und Gera allein wohnen. Etwa ein Fünftel von ihnen befand sich in einer Partnerschaft. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
ww.uni-jena.de
Bild von BixRox auf Pixabay

 

 

 

Lehramtsstudium: Neue Werkzeuge für digitales Lernen in MINT-Fächern

Bericht: Karlsruher Institut für Technologie

Ob 360°-Sportvideos, mathematische Escape-Games oder Lehr-Lern-Videos zur Biomechanik: Im Projekt digiMINT haben Lehramtsstudierende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) an der Digitalisierung der Lehrkräfteausbildung in den MINT-Fächern gearbeitet und vielfältige Möglichkeiten erprobt. Dank des neu eingerichteten Digital Learning Lab und der verstärkten Vernetzung mit externen Partnern können Lehramtsstudierende am KIT auch künftig den Einsatz von digitalen Tools in ihrer Ausbildung testen und integrieren. … weiter


Quelle: www.kit.edu

 

17,5 Prozent der Konzerne im DAX 40 komplett ohne Tarifvertrag, bei anderen Unternehmen zum Teil Lücken bei Tochterfirmen

Bericht: Hans-Böckler-Stiftung

Große Unternehmen binden sich in Deutschland deutlich häufiger an einen Tarifvertrag als kleinere: 2022 zahlten 72 Prozent der Betriebe mit mehr als 201 Beschäftigten nach Tarif. In der Größenklasse mit 21 bis 50 Beschäftigten waren es dagegen nur 37 Prozent und bei Kleinbetrieben mit weniger als 5 Beschäftigten gerade einmal 16 Prozent. Das geht einher mit im Durchschnitt spürbar höheren Löhnen bei Großbetrieben, mit besseren Arbeitsbedingungen, beispielswiese kürzeren Arbeitszeiten, und damit, dass große Konzerne oft weniger Nachwuchssorgen haben. Doch jenseits dieses generellen Musters hat die Tarifbindung selbst bei den Schwergewichten der deutschen Wirtschaft Lücken. Das zeigt eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung am Beispiel der DAX-40-Unternehmen*: Immerhin sieben beziehungsweise 17,5 Prozent der im Top-Börsenindex notierten Konzerne sind überhaupt nicht an einen Tarifvertrag gebunden. Bei anderen scheren zumindest einzelne Standorte oder Tochterunternehmen aus der Tarifbindung aus. Und einfach verfügbare Informationen in Sachen tariflicher Bezahlung in Unternehmen gibt es nur in Einzelfällen. Für mehr Transparenz könnte eine Berichtspflicht sorgen, bei der Großunternehmen angeben müssen, in welchen Konzernsparten ein Tarifvertrag gilt – und welcher das ist. Sie würde auch bei der dringend notwendigen Stärkung des Tarifsystems helfen, erwarten die Forschenden des WSI.       Weiterlesen

GEW: „Enttäuschende Entscheidung“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Urteil des EGMR zum Streikrecht für Beamte

Frankfurt a.M./Straßburg – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bedauert sehr, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) das Streikverbot für Beamtinnen und Beamte in Deutschland in letzter Konsequenz als für mit der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) vereinbar bewertet hat. Dennoch gebe es in dem Urteil Ansätze, das Beamtenrecht in Deutschland fortzuentwickeln. Diese müssten jetzt eingehend geprüft und bewertet werden.

„Das Urteil des EGMR ist eine Aufforderung an Bund und Länder, sich mit den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes an einen Tisch zu setzen und über eine demokratische Fortentwicklung des Beamtenrechts in Deutschland zu sprechen“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern in einer ersten Reaktion am Donnerstag in Frankfurt a.M.


In einer zweiten Erklärung der GEW v. 14.12.23 heißt es:

„Enttäuschendes Urteil – Beamtenrecht demokratisch fortentwickeln“

Bildungsgewerkschaft zum Urteil des EGMR zum Streikrecht für verbeamtete Lehrkräfte

Berlin/Straßburg – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist von dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) zum Streikrecht für verbeamtete Lehrkräfte enttäuscht. „Damit ist der Rechtsweg ausgeschöpft. Das Urteil betont die Bedeutung des Streikrechts insgesamt als Teil der Koalitionsfreiheit und des gewerkschaftlichen Engagements, macht aber für verbeamtete Lehrkräfte in Deutschland eine Ausnahme. Natürlich akzeptieren wir das Urteil der Straßburger Richterinnen und Richter, obwohl wir uns eine andere Entscheidung gewünscht hätten – und nach der bisherigen Rechtsprechung des EGMR auch erwartet hatten“, stellte GEW-Vorsitzende Maike Finnern am Donnerstag während einer Pressekonferenz in Berlin fest. Der EGMR habe das Streikverbot für verbeamtete Lehrkräfte in Deutschland in letzter Konsequenz als für mit der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) als vereinbar bewertet.

„Das Urteil und das Minderheitenvotum geben Hinweise, das Beamtenrecht in Deutschland fortzuentwickeln. Die Richterinnen und Richter betonen die Bedeutung der Beteiligungsrechte als Kompensation für das fehlende Streikrecht. Hier müssen wir ansetzen und diese Rechte stärken“, betonte Finnern. „Die Begründung des EGMR-Urteils enthält auch eine Aufforderung an Bund und Länder, sich mit den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes an einen Tisch zu setzen und über eine demokratische Fortentwicklung zu einem zeitgemäßen Beamtenrecht in Deutschland zu sprechen. Bis heute sind die Beamtinnen und Beamten vom Wohlwollen der Arbeitgeber abhängig: Der Dienstherr verordnet, wie lange gearbeitet wird, er entscheidet über die Einkommen, Erhöhung oder Kürzung der Bezahlung und die Arbeitsbedingungen. Es gibt viel zu tun.“


14.12.2023
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

 

Von Normalität auf dem Ausbildungsmarkt noch keine Spur

Zur Ausbildungsmarktbilanz, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) heute für das Jahr 2023 vorgelegt hat, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack am Mittwoch in Berlin:

„Die Corona-Delle auf dem Ausbildungsmarkt ist noch immer nicht ausgeglichen, darüber kann auch der  Anstieg der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 3 Prozent nicht hinwegtäuschen. Es fehlen circa 35.000 Ausbildungsplätze, um das Niveau von 2019 wieder zu erreichen. 

Von allen ausbildungsinteressierten Jugendlichen schaffen es nur 68,9 Prozent in die Ausbildung. Klar ist: Wir brauchen mehr betriebliche Ausbildungsplätze und Verbesserungen am Übergang zwischen Schule und Beruf. Dazu gehören eine verlässliche, individuelle Berufsorientierung und starke Jugendberufsagenturen. Weiterlesen

Internationale Vergleichsstudie ICCS 2022: Schulische Demokratiebildung kann mehr

Bericht: Universität Duisburg-Essen

Die vielen Krisen weltweit gefährden die Demokratie. Umso mehr braucht es eine Schule, die junge Menschen dabei unterstützt, ihren Platz in der Gesellschaft kompetent einzufordern. Doch wie werden Jugendliche auf ihre Rolle als demokratische Bürger:innen vorbereitet? Welches politische Wissen, welche Einstellungen haben sie? Das hat die Studie ICCS 2022 für 24 überwiegend europäische Bildungssysteme untersucht. Den deutschen Teil – durchgeführt in NRW und Schleswig-Holstein – haben Prof. Hermann Josef Abs (Universität Duisburg-Essen; Sprecher) und Prof. Katrin Hahn-Laudenberg (Universität Leipzig) verantwortet. „Die Ergebnisse sollten uns hellhörig machen“, so Abs. Weiterlesen

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