Unterrichtsmaterial: Begleitheft zum Thema Flucht und Asyl

Die Bundeszentrale für politische Bildung berichtete, dass das Begleitheft für Pädagoginnen und Pädagogen parallel zum WAS GEHT?-Heft für Jugendliche zum Thema „Flucht und Asyl“ erschienen ist.

Das Heft liefert Vorschläge für den Einsatz im Unterricht und in der Jugendarbeit. Es enthält eine kurze Einführung ins Thema und Empfehlungen für die pädagogische Arbeit.

Ziel ist die Vermittlung eines grundlegenden Wissens über die derzeitigen Regelungen zum Thema Flucht und Asyl. Erklärt werden auch Grunddbegriffe wie die Genfer Flüchtlingskonvention, Schutzformen, Abschiebung oder Duldung.

Daten des Heftes: Bestellnummer: 9681; Reihe: Was geht? Ausgabe 1/2024
Daten des Begleitheftes: Bestellnummer 9682; Reihe: Was geht? Ausgabe 1/2024

Die pdf-Dateien sind bereits verfügbar:

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Einigung auf die europäische Asylrechtsreform: Lagerhaft statt Kindeswohl

 Mitteilung: terre des hommes

Die internationale Kinderrechtsorganisation terre des hommes ist entsetzt über die heute zwischen dem Rat der europäischen Justiz- und Innenminister*innen, der EU-Kommission und dem Europäischen Parlament getroffene Einigung auf eine Reform zum gemeinsamen europäischen Asylsystem. Die Grenzverfahren bei Minderjährigen, die massive Ausweitung des Konzepts der sicheren Drittstaaten und die Absenkung essenzieller Verfahrensgarantien schaffen die Grundlage für den Ausverkauf allgemeingültiger Kinderrechte in der EU und damit das Ende des europäischen Wertesystems.

»Mit der heute verkündeten Einigung sind jegliche menschenrechtliche rote Linien in der EU überschritten. In Brüssel wurde dabei auch über das Schicksal hunderttausender vor Verfolgung und Krieg geflüchteter Kinder und Jugendlicher entschieden. Vielen der Kinder und Jugendlichen droht nun ein Leben hinter Stacheldraht in isolierten Haftzentren, Machtlosigkeit gegenüber behördlichen Entscheidungen und die Gefahr von Rückführungen in Länder, die für sie in der Realität nicht sicher sind. Besonders schockierend ist, dass es keinerlei Ausnahmen vom Grenzverfahren für Familien mit Kindern jeglichen Alters geben wird. Grenzverfahren unter Haft oder haftähnlichen Bedingungen sind und bleiben höchst kinderrechtswidrig. Doch dass Kinder Rechte haben, scheint in der EU keine Rolle mehr zu spielen. Wir sind enttäuscht und fassungslos, dass die Bundesregierung und die EU diesen historischen Bruch mit den Kinderrechten und damit die Abkehr von Menschlichkeit in der EU mitträgt«, sagt Sophia Eckert, Migrations- und Rechtsexpertin bei terre des hommes.

Nach den terre des hommes bekannten Reformvorschlägen sind auch geflüchtete Kinder und Jugendliche von Grenzverfahren unter Haft oder haftähnlicher Unterbringung an den EU-Außengrenzen ohne Ausnahme betroffen. Dies verstößt gegen das in der UN-Kinderrechtskonvention verankerte Recht auf Schutz vor Freiheitsentzug. Zudem werden ihre Möglichkeiten eingeschränkt, sich wirksam gegen Entscheidungen von Behörden zu wehren. Ohne effektiven Rechtsschutz und kindgerechte Verfahrensbegleitung können die Rechte und das Wohl von flüchtenden Kindern in der EU nicht gewahrt werden. Auch mit der Erweiterung des Konzepts der sogenannten sicheren Drittstaaten drohen massive Auswirkungen auf den Schutz von Asylsuchenden in der EU.


20.12.2023
terre des hommes
www.tdh.de

 

„Menschenrechte sind nicht verhandelbar!“

Bildungsgewerkschaft GEW zum „Weltflüchtlingstag“

Anlässlich des „Weltflüchtlingstags“ am Dienstag kritisiert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den jüngsten Asylkompromiss der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) scharf. Sie appelliert an die Bundesregierung und das Europäische Parlament, sich im anstehenden Trilog-Gesetzgebungsverfahren für deutliche Nachbesserungen einzusetzen. „Eine Reform des europäischen Asylsystems ist überfällig, aber nicht auf Kosten der Schutzsuchenden und ihrer Rechte! Die Abschottungspläne an den EU-Außengrenzen sind inhuman, sie unterhöhlen das Recht auf Asyl und missachten die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen“, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern heute. Sie kritisierte insbesondere die geplanten Grenzverfahren unter haftähnlichen Bedingungen, bei denen Familien mit Kindern nicht ausgenommen worden seien. Weiterlesen

Aufrüstung beendet keine Kriegsgefahr

Investitionen in regenerative Energien statt in Waffen nötig / Deutschland und EU müssen alle Geflüchteten aufnehmen

Bericht: attac

Angesichts des völker- und menschenrechtswidrigen Angriffskriegs der russischen Armee gegen die Ukraine warnt das globalisierungskritische Netzwerk Attac vor einer weiteren Aufrüstung und dem Wiedereinstieg in die Rüstungsspirale des Kalten Krieges. „Die existierende militärische Überlegenheit der Nato hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht an diesem verbrecherischen Überfall auf die Ukraine gehindert. Eine 180-Grad-Wende, wie sie Außenministerin Annalena Baerbock angekündigt hat, wirkt nicht abschreckend und hätte lediglich einen neuen Rüstungswettlauf zur Folge“, stellt Achim Heier vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis fest. Weiterlesen

„Flüchtlingsgespräche 2015 ff.“

Eine Rezension von Frank Bernhardt

Brecht-Interessierte erinnern sich bei dem Titel sicher an eines seiner bekanntesten Bücher, das er auf seiner lebensbedrohlichen Flucht vor seinen „Landsleuten“, den Nazis, verfasste und das in Fragmenten 1961, also einige Jahre nach seinem Tod, veröffentlicht wurde. In den Dialogen der vaterlandslosen Gesellen – des Intelektuellen Ziffel und des Arbeiters Kalle – lässt er Letzteren abschließend über die Gesinnung seines Gesprächspartners sagen, er suche ein Land, „wo ein solcher Zustand herrscht, daß solche anstrengenden Tugenden wie Vaterlandsliebe, Freiheitsdurst, Güte, Selbstlosigkeit so wenig nötig sind wie ein Scheißen auf die Heimat, Knechtseligkeit, Roheit und Egoismus.“

Leider hat das Thema Flucht in den letzten Jahren wieder besonderen Nachdruck erfahren. Obwohl `von Corona‘ gerade etwas in den Hintergrund gerückt, hat sich am Elend der Flüchtlinge nichts geändert, es wurde durch die Pandemie vielmehr vergrößert. So waren aktuell in der „Zentralen Erstaufnahme“ in HH-Rahlstedt „über hundert Leute schon seit über 20 Tagen weggesperrt“ – als Maßnahme gegen die Ausbreitung der Pandemie, hieß es. Tatsächlich aber werden die Menschen „unter schlechten hygienischen Bedingungen dem Virus überlassen“ (Gewerkschaftslinke.de, 24.11.).

Nach seiner 2016 veröffentlichten Flugschrift „Abgehauen“ (siehe die Rezension in hlz 5-6/16, S. 54/55), die sich kritisch mit der „neuen deutschen Flüchtlingspolitik“ auseinandergesetzt hat, veröffentlicht der emeritierte Hochschullehrer aus Bremen, Freerk Huisken, nun seine zweite Flugschrift „Flüchtlingsgespräche 2015ff“, die gerade erschienen ist. … weiter

Stumme Migranten, laute Politik, gespaltene Medien

Berichterstattung über Flüchtlinge

Bericht: Otto Brenner Stiftung

Knapp fünf Jahre nach dem Beginn der „Flüchtlingskrise“ 2015 spaltet der Streit über den Umgang mit Migranten und Flüchtlingen nach wie vor die Europäische Union. Auch die Rolle der Medien wird weiterhin thematisiert und häufig kritisiert: Haben sie die gesellschaftliche Wirklichkeit adäquat wiedergegeben, sind sie ihren Informationspflichten nachgekommen? Wurden LeserInnen in Deutschland anders informiert als in Ungarn? Gibt es relevante Unterschiede in der Berichterstattung zwischen Ländern in Europa und den USA? Welche Rolle spielen Migration und Flucht in Russlands Medien? … weiter


Quelle: www.otto-brenner-stiftung.de

Asylrecht in Deutschland: fragmentiert, unübersichtlich, durchlöchert

Bericht: Georg-August-Universität Göttingen

Der Forschungsbericht „Refugee Protection in Germany“ des EU-Projekts „Multilevel Governance of Migration (RESPOND)“ zeichnet ein düsteres Bild des Menschenrechtsschutzes für Asylsuchende in Deutschland. Die Autorinnen und Autoren sprechen unter anderem von einem „differentiellen Ausschluss“ immer größerer Gruppen aus dem deutschen Asylrecht auf der Grundlage mehr oder weniger willkürlicher Kriterien. … weiter

Direktdownload: Deutsche Zusammenfassung des Berichts »Refugee Protection in Germany«, pdf-Datei, 56 KB


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-goettingen.de

UN-Menschenrechtsausschuss stärkt Rechte von Klimaflüchtlingen

Mitteilung: Amnesty International

Amnesty International spricht von einem wegweisenden Urteil: In einem aufsehenerregenden Asylverfahren hat ein UN-Menschenrechtsgremium jetzt entschieden, dass Regierungen bei der Entscheidung über eine Abschiebung zukünftig auch vom Klimawandel verursachte Menschenrechtsverletzungen berücksichtigen müssen. Weiterlesen

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