GEW: „Ein Schlag ins Gesicht der Lehrkräfte“

Ablasshandel zwischen Goethe-Institut und Rentenversicherung zu Lasten der Honorarlehrkräfte / dringender politischer Handlungsbedarf

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert die Einigung zwischen dem Goethe-Institut und der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zu Lasten der Honorarlehrkräfte als „sozialpolitischen Skandal“. Den Lehrkräften drohten Nachzahlungen in die Rentenversicherung, während sich der Arbeitgeber mit offiziellem Segen die Hände in Unschuld wäscht. „Es entsteht der Eindruck eines Ablasshandels auf Kosten der Honorarlehrkräfte. Mit dem Freibrief der Rentenversicherung darf das Goethe-Institut nun wieder behaupten: Es war alles in Ordnung“, sagte Daniel Merbitz, GEW-Vorstandsmitglied für Tarif- und Beamtenpolitik, am Dienstag in Frankfurt a.M. „Für die Betroffenen ist das ein Schlag ins Gesicht: Nach dem Motto ‚Ätsch, wir haben alles richtig gemacht‘ stellt das Goethe-Institut fest: Wir haben der Rentenversicherung nicht rechtswidrig Beiträge vorenthalten. Wir durften euch prekär beschäftigen. Ihr hingegen steht jetzt im Verdacht, eure Rentenbeiträge nicht ordentlich gezahlt zu haben.“ Merbitz betonte, dass dringender politischer Handlungsbedarf bestehe, um zu verhindern, dass sich die Arbeitgeber weiter aus der sozialen Verantwortung stehlen. Nur so ließen sich Honorarlehrkräfte wirksam schützen. Weiterlesen

Kultusminister Michael Piazolo informiert über die Sicherung der Unterrichtsversorgung und Entlastungen für Lehrkräfte

Unterstützung und Entlastung für Lehrkräfte an Grund-, Mittel- und Förderschulen

Mitteilung: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

MÜNCHEN. Kultusminister Michael Piazolo: „Unsere Lehrerinnen und Lehrer leisten täglich hervorragende Arbeit. Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir ihren Einsatz für die Unterrichtsversorgung honorieren und an anderer Stelle für Unterstützung und Entlastung sorgen werden.“

Kultusminister Piazolo informierte heute über die geplanten Maßnahmen zur Unterstützung und Entlastung der Lehrkräfte an den bayerischen Grund-, Mittel- und Förderschulen.

  • In der Haushaltsperiode 2019/20 werden insgesamt 3.000 zusätzliche Beförderungen für Grund- und Mittelschullehrkräfte ermöglicht.
  • Zur Entlastung der Lehrkräfte und Schulleitungen sollen die Mittel für Verwaltungsangestellte aufgestockt und die Leitungszeit für Schulleitungen schrittweise erhöht werden.
  • An den Förderzentren startet zudem ein Modellversuch zur Einführung der Erweiterten Schulleitung.
  • Auch die Mittel für die so genannten „Drittkräfte“, die zum Beispiel Sprach- und Alphabetisierungskurse durchführen, sollen erhöht werden.
  • Ganz besonders wichtig ist dem Minister: „Ich möchte die Lehrkräfte auch bei der täglichen pädagogischen Arbeit entlasten. Ich will die Zahl der Proben in Jahrgangsstufe 4 senken und die Zeugnisformate an den Grundschulen verschlanken. Hierzu werde ich in den kommenden Wochen in einen intensiven Dialog mit der Schulfamilie treten.“

Piazolo wiederholte seinen Appell an die Lehrkräfte, z. B. durch Teilzeitaufstockungen – auch in familienpolitischer Teilzeit – oder durch einen späteren Ruhestandseintritt einen freiwilligen Beitrag zur Sicherung der Unterrichtsversorgung zu leisten.  „Hier haben wir zusätzliche Anreize geschaffen: Lehrkräfte, die ihren Ruhestand hinausschieben, erhalten beispielsweise eine zusätzliche Altersermäßigung von bis zu drei Unterrichtsstunden pro Woche“, erläuterte der Minister.

Piazolo dankte den Lehrkräften an den Grund-, Mittel- und Förderschulen abschließend für ihren Einsatz und ihr Verständnis. „Mir ist es wichtig, dass wir die hohe Qualität an unseren Schulen halten und die Unterrichtsversorgung auch langfristig sicherstellen. Unsere Maßnahmen stellen sicher, dass unsere Kinder – wie es in Bayern Standard ist – qualifizierte Lehrkräfte haben und kein Unterricht ausfällt. Das ist das erklärte Ziel und das erreichen wir mit einem Dreiklang aus freiwilligen Beiträgen unserer Lehrkräfte, dienstrechtlichen Maßnahmen und Unterstützungs- und Entlastungsangeboten für die Lehrerinnen und Lehrer“, so der Minister und betont: „Nur darum geht es: unsere Kinder müssen den bestmöglichen Unterricht von bestmöglich ausgebildeten Lehrkräften erhalten.“

Weitere Informationen zur Sicherung der Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2020/21 und Antworten auf „Häufig gestellte Fragen“ von Lehrkräften („FAQ“) finden sich auf der Homepage des Staatsministeriums unter www.km.bayern.de/unterrichtsversorgung.


7.2.2020
Zoran Gojic, stv. Pressesprecher
Günther Schuster, Pressesprecher
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
www.km.bayern.de

 

 

Geschichte des Erstleseunterrichts

von Hasso Rosenthal

Wer weiß, wie sich im alten Athen und bei den Germanen das Lesen entwickelt hat und wer überhaupt das Lesen lernen durfte?

Der Autor nahm die Diskussionen in Deutsch-Fachzeitschriften der letzten Zeit zum Anlass, einen Text über die Geschichte des Erstleseunterricht zu verfassen. Herausgekommen ist eine spannende chronologische Darstellung der Entwicklung von Schrift und Buch. Sie ist eingebettet in die gesellschaftlichen Hintergründe der jeweiligen Zeit. 

Hasso Rosenthal beginnt im 5. Jahrhundert v. Chr., beschreibt dann die Geschichte des Erstlesens bis Mittelalter und anschließend vom 15. Jahrhundert bis heute.

In der Zusammenfassung am Ende des Aufsatzes werden die heutigen Methoden (die synthetische, die analytische und die integrierte Methode) vorgestellt und auch bewertet. … Den Text lesen


bisher im Magazin AUSWEGE erschienene weitere Aufsätze von Hasso Rosenthal

Bild von Gerhard Gellinger auf Pixabay


Weitere Texte zum Thema Erstlesen und Schreibenlernen, die im Magazin AUSWEGE und hier im GEW-AN Magazin erschienen sind:

Unterrichtsmaterial: Wie funktioniert das Kommunal-Wahlsystem in Bayern?

gsf – Am 15.3.2020 werden in Bayern Stadt-, Gemeinde- und Kreisräte gewählt. Außerdem, stehen Landräte und BürgermeisterInnen zur Wahl sowie Bezirksausschüsse, je nach Wohnort.
Für viele BürgerInnen ist dieses Wahlsystem ein Buch mit sieben Siegel. Alleine bei der Wahl der Gemeinde- und Stadträte heißt es aufpassen. Man muss schon genau wissen, was panaschieren, kumulieren, streichen oder Listenwahl u.a. mehr bedeutet. Mit einer falschen Zahl sind schnell alle Stimmen ungültig.

In den kommenden Wochen werden viele Lehrkräfte ihre SchülerInnen in dieses Wahlrecht einführen. Wir haben uns drei Angebote genauer angesehen, die zwar nicht für den Unterricht konzipiert wurden, aber sehr gut dort zu verwenden sind: Weiterlesen

GEW und VBE: „Erinnern und aktiv für friedliches Zusammenleben aller Menschen eintreten!“

Bildungsgewerkschaften zum „Internationalen Holocaust Gedenktag“ – Besuch des ehemaligen KZ Auschwitz

Mitteilung: GEW und VBE

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben zum „Internationalen Holocaust Gedenktag“ angeregt, Erinnerungskultur und aktiven Einsatz für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen miteinander zu verbinden. Der VBE Bundesvorsitzende Udo Beckmann und Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender, nehmen gemeinsam mit weiteren Vertreterinnen und Vertreter der beiden deutschen sowie aus israelischen und polnischen Mitgliedsgewerkschaften der Bildungsinternationale (BI) an einer internationalen Konferenz der BI und einer Gedenkfeier im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz teil. Weiterlesen

GEW und VBE: „Oberstes Ziel muss sein: Bildungserfolg von sozialer Herkunft entkoppeln“

Mitteilung: GEW und VBE

Frankfurt am Main/Berlin – Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnen anlässlich des Internationalen Tags der Bildung am 24. Januar 2020 mehr Unterstützung für Lehrkräfte an. Der Internationale Tag der Bildung wird erst zum zweiten Mal gefeiert. Er soll daran erinnern, dass sich die Weltgemeinschaft mit der Verabschiedung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda verpflichtet hat, bis 2030 eine hochwertige, inklusive und chancengerechte Bildung für Menschen weltweit und ein Leben lang sicherzustellen. Mit Blick auf dieses Ziel stellen die Vorsitzende der GEW, Marlis Tepe, und der Bundesvorsitzende des VBE, Udo Beckmann, fest, dass weder für Inklusion noch für die Entkopplung der Abhängigkeit des Bildungserfolges eines Kindes vom sozio-ökonomischen Hintergrund seiner Eltern ausreichend Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Weiterlesen

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