Covid-19-Erkrankung kann Dienstunfall sein

Ist ein Lehrer einer erhöhten Ansteckungsgefahr aufgrund hoher Infektionszahlen in seiner Klasse ausgesetzt, so kann eine Covid-19-Erkrankung des Lehrers Dienstunfall sein.

Der Fall: Der Lehrer ist Studiendirektor an einer staatlichen Wirtschaftsschule. Im Zeitraum von Ende November bis Anfang Dezember 2020 wurden dort sowohl zahlreiche Schülerinnen und Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer positiv auf eine Infektion mit COVID-19 getestet. Infolge der Vielzahl der aufgetretenen Erkrankungsfälle wurde die Schule am 2. Dezember 2020 geschlossen. Am 5. Dezember 2020 wurde beim Lehrer eine COVID-19-Infektion festgestellt. Seine Klage auf Anerkennung seiner Erkrankung als Dienstunfall hatte Erfolg.

Das Verwaltungsgericht: Der Lehrer hat einen Anspruch auf Anerkennung seiner erstmalig am 5. Dezember 2020 diagnostizierten COVID-19-Erkrankung als Dienstunfall. Der Lehrer war durch seine Tätigkeit an der staatlichen Wirtschaftsschule im Zeitraum von Ende November bis Anfang Dezember 2020 der Infektionsgefahr in ähnlichem Maße wie Beschäftigte im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege besonders ausgesetzt. In dem insgesamt aus 30 Personen bestehenden Lehrerkollegium (davon 15 Teilzeitkräfte) wurden im Zeitraum zwischen dem 30. November 2020 und dem 3. Dezember 2020 insgesamt zehn Personen positiv auf COVID-19 getestet. Zu vier dieser Personen hatte der Lehrer dienstlich bedingt längeren unmittelbaren Gesprächskontakt. Weiterhin unterrichtete der Lehrer am 30. November 2020 für einen Zeitraum von fast zwei Stunden in der Klasse 8b, in der 19 von 23 Schülern infiziert waren, und am 1. Dezember 2020 in der Klasse 8a, in der sieben Schüler infiziert waren. Angesichts einer so großen Anzahl infizierter Personen, die sich über den Zeitraum einer Unterrichtseinheit hinweg in einem Klassenzimmer befanden, muss daher selbst bei regelmäßigem Lüften von einem deutlich erhöhten Ansteckungsrisiko ausgegangen werden.

Verwaltungsgericht Würzburg,
Urteil vom 26. Oktober 2021 – W 1 K 21.536


aus: einblick – Gewerkschaftlicher Info-Service Februar 2022 (www.dgb.de/einblick)
Rechtshinweise und Urteile werden ohne Gewähr veröffentlicht!


siehe dazu auch: Schule: Handreichung zu Covid-19: Dienstunfall – was ist zu tun?

 

Rassismus und Antirassismus – eine Gegenrede

„Gewalt in der Sprache“ / „Sprache schafft Wirklichkeit“

Über allem steht die Frage: „Was ist Rassismus“?

von Frank Bernhardt
(überarbeitete Fassung v. 14.2.2022)

Zum 10. Jahrestag des Bekanntwerdens der NSU-Mordserie kritisierte der Bundespräsident den „hemmungslosen(n) Rassismus“ (ARD-Text, 11/21) in dieser Republik, der längst in der „Mitte der Gesellschaft“ angekommen sei. Darin zeige sich eine „Fremdenfeindlichkeit, die niemals geduldet werde“.

„Rassismus wirksam bekämpfen“ will der DGB. Die Bundes-GEW spricht von „Rassismus“, der „allgegenwärtig“ ist, sie will „über Erscheinungsformen, Ursachen sowie Auswirkungen“ aufklären. Der LV Bayern schreibt zu dem Thema: „Nationalistische und rechtspopulistische Bewegungen erstarken, rassistische Hetze und Gewalt … nehmen zu“. Rassistisch motivierte Gewalt geht mit „Ausgrenzung“ einher und hat z. T. brutale „Folgen“, „214 Todesopfer“ sind seit 1990 (amadeu-antonio-stiftung.de 12/21) zu beklagen. Auch im LV HH ist „Rassismus“ und seine Antipode ein Schwerpunkt. Der „Bleiberechtsausschuss“ – jetzt „LAMBDA“ – sagt u. a. „Rassismus und Rechtsentwicklung“ den Kampf an.

Also ist allgemein anerkannt, bedingungslos die „Ursachen“ für „Rassismus“, „Ausgrenzung“, „Nationalismus“, „Hetze und Gewalt“ herauszuarbeiten. … weiter


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Alle bisherigen Text von Frank Bernhardt im GEWerkschaftsMAGAZIN

 

Wie Lockdowns die frühkindliche Entwicklung beeinflussen

Bericht: Georg-August-Universität Göttingen

Forscherinnen und Forscher aus 13 Ländern haben die Auswirkungen des ersten Covid-Lockdowns bei 2.200 Säuglingen und Kleinkindern im Alter von acht bis 36 Monaten untersucht. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie sich der Lockdown auf den Spracherwerb und die Bildschirmzeit der Kinder ausgewirkt hat.

Die Ergebnisse einer Studie zur Sprachentwicklung, welche die Universität Oslo mit Beteiligung der Universität Göttingen durchgeführt hat, sind in der Fachzeitschrift Language Development Research erschienen. Die Ergebnisse einer zweiten Studie zur Bildschirmzeit, welche von der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen und der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst in der Schweiz durchgeführt wurde, sind in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschienen. … weiter


Quelle: www.uni-goettingen.de
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„Medienkompetenz: Schlüssel zur Demokratie in der digitalisierten Gesellschaft“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Safer Internet Day „Fit für die Demokratie – Stark für die Gesellschaft“

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) setzt sich am Safer Internet Day (SID) dafür ein, die Medienkompetenz junger Menschen zu stärken. „Medienkompetenz ist im digitalen Zeitalter nicht nur ein wichtiger Schlüssel zur persönlichen Teilhabe, sondern stärkt auch die Demokratie insgesamt“, betonte Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandmitglied Schule, heute mit Blick auf den SID am Dienstag. Digitalisierung auf Anwendungsfragen zu verkürzen, sei kritisch zu hinterfragen: „Einfach ein Mehr an Digitalisierung reicht nicht: Junge Menschen müssen darauf vorbereitet werden, die digitalisierte Welt demokratisch zu gestalten sowie souverän und mündig in unserer Gesellschaft zu leben.“ Dafür seien kritisches Reflexionsvermögen und das Wissen über gesellschaftliche, ökonomische und historische Zusammenhänge notwendig. „Deshalb begrüßen wir, dass die Kultusministerkonferenz Ende 2021 noch einmal betont hat, dass die Medienkompetenz in der Schule eine wichtigere Rolle spielen solle“, sagte Bensinger-Stolze. Weiterlesen

Generation Z: Nichts ist wichtiger als die Familie

von Petra Schönhöfer

Die „Generation Greta“ ist politisch aktiv, digital, liberal – aber überraschend konservativ in der persönlichen Lebensplanung. Ein Blick in die Umfragen unter den zehn- bis zwanzigjährigen Deutschen aus den Jahren 2019 bis 2021.

Es ist eines dieser Wochenendseminare irgendwo im Nirgendwo: Die zehnte Klasse des Gymnasiums einer deutschen Kleinstadt sitzt an langen Tischen. Soeben wurden die Schüler*innen gefragt, wie sie sich ihr Leben in zehn Jahren vorstellen. „Ich studiere Informatik“, sagt der sechzehnjährige Fabian. „Ich werde Autorin“, gibt Lisa zu Protokoll. Darüber hinaus sehen sich alle in einer festen Partnerschaft („verlobt oder verheiratet“) und leben mit Haustieren im Eigenheim. Eigene Kinder: sind „geplant“ oder bereits „unterwegs“. Mit Mitte 20, wohlgemerkt. Für jemanden Mitte 40, aus der Generation X also, klingt das überraschend geordnet, ja fast ein wenig bieder. … weiter


Der Text ist zuerst erschienen auf: www.goethe.de, Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
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Lehrer am Limit

In der Reihe Campus und Karriere des Deutschlandfunks vom 05.02.2022 sprach Regina Brinkman mit  Udo Beckmann (VBE) und Mathias Richter (Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen) über folgende Themenbereiche:

Immer mehr Lehrkräfte fallen nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig aus.

  • Wie wirkt sich das auf das Schulleben aus und
  • was können Politik, Eltern und Betroffene dagegen tun, damit Schule nicht krank macht?

zum Gespräch: Lehrer am Limit – das Gespräch kann auf der Seite des Deutschlandfunks angehört werden (49:22 Min.).

 

Neue Ansätze für die Erforschung und Behandlung von Lese-Rechtschreibschwäche

Bericht: Technische Universität Dresden

An der Professur für Kognitive und Klinische Neurowissenschaft der TU Dresden erforscht Katharina von Kriegstein mit ihrem Team bereits seit mehreren Jahren erfolgreich die Ursprünge von Lese-Rechtschreibschwäre (LRS, oder auch Legasthenie). LRS ist eine angeborene Entwicklungsstörung im Gehirn, die bei 5-10% der Menschen weltweit auftritt. In ihrem neuen Projekt „ReDyslexia“ leitet sie eine internationale Forschergruppe, die noch tiefer in das neurowissenschaftliche Verständnis der Störung eintauchen wird.

Das Projekt wird von ERA-NET NEURON gefördert. Die internationale Forschergruppe wird das erlangte Wissen auch zur Verbesserung von Diagnose und Behandlungsstrategien nutzen. … weiter


Quelle: www.tu-dresden.de

 

Kreativ durch Bewegung

Bericht: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Beim Laufen kommen einem die besten Ideen? Da ist was dran. Aber auch kleine Bewegungen im Sitzen fördern die Kreativität, wie zwei Forscherinnen herausgefunden haben.

Bewegung hilft, kreativ zu denken. Diese Erkenntnis ist über 2000 Jahre alt – schon die Philosophen im antiken Griechenland wussten davon.

Was aber steckt aus wissenschaftlicher Sicht hinter dem Zusammenhang zwischen Bewegung und Kognition? Was passiert bei einem Spaziergang im Gehirn? Sind Menschen, die sich kaum bewegen, weniger kreativ? … weiter


Quelle: www.uni-wuerzburg.de

 

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