„Gesundheitsschutz first!“

Bildungsgewerkschaft GEW: Schrittweise Öffnung von Kitas und Schulen nur möglich, wenn wirksamer Infektionsschutz gesichert ist

Mitteilung: GEW

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) stellt fest, dass bei der Diskussion über eine mögliche Öffnung der Schulen und Kitas „auf Sicht gefahren“ werden müsse – mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Pandemie und die Einschätzung der Situation durch medizinische Experten. Grundsätzlich hält die Bildungsgewerkschaft eine schrittweise Öffnung der Einrichtungen für möglich. „Einen Kaltstart von Null auf Hundert nach den Osterferien darf es nicht geben. Damit die Arbeit in Schulen und Kitas wieder Stück für Stück in Gang kommen kann, muss ein Bündel von Bedingungen erfüllt sein: Dabei spielt der Gesundheitsschutz der Lehrkräfte sowie der Schülerinnen und Schüler die zentrale Rolle“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M. Wie eine Öffnung erfolgen könne, hängt auch von den Gegebenheiten vor Ort ab.     Weiterlesen

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 12: Corona im Gefängnis

TagebuchGötz Eisenbergs Corona-Tagebuch 12

Corona im Gefängnis

Wer, wie ich, mehr als drei Jahrzehnte im Gefängnis verbracht hat – wenn auch als Mitarbeiter, nicht als Insasse – wird es nicht so schnell los. Ich bin jetzt seit vier Jahren in Rente, wie man so sagt, aber ich bin in meinen Träumen und meinen Gedanken noch oft im Gefängnis. Gerade in den letzten Wochen habe ich oft darüber nachgedacht, wie es sein wird, wenn das Virus die Mauern überspringt und es dann für Gefangene wie Personal kein Entrinnen gibt. Man kann ja weder die einen noch die anderen einfach so nach Hause schicken.

In Italien haben die Einschränkungen der Rechte der Gefangenen, die man im Zuge der Krise angeordnet hat, zu Gefängnisrevolten geführt, bei deren Niederschlagung etliche Häftlinge zu Tode kamen. Deutschland ist, wie Ulrich Sonnemann einmal bemerkte, das „Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten“, und so wird es hier zu solchen Eskalationen voraussichtlich nicht kommen. … weiter

Tagebuch oben links: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von Birgit Böllinger auf Pixabay


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN Magazin

 

 

Staat muss Versammlungen ermöglichen

Die Versammlungsfreiheit ist durch die Corona-Maßnahmen einzelner Bundesländer unverhältnismäßig stark eingeschränkt

Bericht: Greenpeace

Das ist das Ergebnis einer Kurzstudie, die die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) im Auftrag von Greenpeace anlässlich der abgesagten Ostermärsche erstellt hat (online hier: act.gp/39SdZ30). „Politische Beteiligung ist auch in Zeiten von Corona unverzichtbar. Über Jahrzehnte gewachsene Demonstrationsformen wie die Ostermärsche komplett zu verbieten, verstößt gegen das Versammlungsrecht“, sagt Greenpeace-Expertin und Juristin Anna von Gall. „Die Bundesländer müssen Ausnahmen für Demonstrationen schaffen, die Maßnahmen gegen die Ansteckungsgefahr beachten. Der Staat muss dafür sorgen, dass solche Demonstrationen ungestört stattfinden können“, so von Gall. Weiterlesen

Wohltuende Bauchpinseleien

gsf – Am 8.4.2020 flatterte Post von Prof. Dr. Michael Piazolo, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus, in die Haushalte pensionierter Lehrkräfte. Das Schreiben war betitelt „Sicherung der Unterrichtsversorgung an bayerischen Grund-, Mittel- und Förderschulen“.

Der erste Absatz lautet, damit ihr LeserInnen wisst, worum es geht, folgendermaßen:
„… viele Jahre haben Sie während Ihrer Zeit als aktive Lehrkraft Ihre Schülerinnen und Schüler mit viel Einsatz und Engagement auf deren Schullaufbahn begleitet. Fachlich, pädagogisch und menschlich haben Sie auf diese Weise  zahlreiche Schülergenerationen im besten Sinne mitgeprägt.“

Ja, und …? Was will er denn nun, der Kultusminister? Die „vorhandenen Bewerberinnen und Bewerber [reichen] in den kommenden Jahren nicht mehr [aus], um die steigenden Lehrerbedarfe zu decken.“  Aha, er will die „erfahrene Lehrkraft im Ruhestand“ vorübergehend zurück in die Schulen holen.

Eine dieser im Ruhestand befindlichen KollegInnen hat dazu einen Kommentar geschrieben:
Weiterlesen

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 11: Die gesellschaftliche Produktion von Digital-Trotteln und Psychopathen

Tagebuch

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 11

Die gesellschaftliche Produktion von Digital-Trotteln und Psychopathen

Ich möchte noch einmal auf die wiederentdeckte staatliche Gestaltungsfähigkeit zurückkommen. Mit Recht wird seit Längeren Klage geführt über Mobbing, Hetze und Hass, die im Internet und in den sogenannten sozialen Netzwerken grassieren.

Gestern wurde in einem Beitrag der Sendung Kulturzeit aufgezeigt, wie auch jetzt, im Zeichen der Coronakrise, im Netz Rechtsradikalismus und Rassismus blühen und gedeihen. Es werde Stimmung gegen Migranten und Flüchtende gemacht, Politiker würden aufs Übelste beschimpft und beleidigt, unverhohlen Todeswünsche und Morddrohungen ausgestoßen. Jede Menge Verschwörungstheorien würden im Umlauf gesetzt, so zum Beispiel, Corona sei eine „Waffe der Juden“, um ihre Weltherrschaft zu errichten. Dieser ganze Nazischeiß halt. Mit Gerhard Polt könnte man fragen: „Braucht‘s des? Muss des sein?“ Und die Antwort kann nur lauten: „Nein! Weg mit diesem ganzen Geraffel!“ … weiter

Tagebuch oben links: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN Magazin

 

Für Abrüstung und Frieden: virtueller Ostermarsch

Online-Demonstration am Samstag, dem 11. April 2020, 19 Uhr

Mitteilung: IPPNW – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung

60 Jahre Ostermärsche: Für Samstag, den 11. April 2020 um 19 Uhr ruft das Bündnis Virtueller Ostermarsch zu einer Online-Demonstration auf. Aufgrund der aktuellen Situation wird die öffentlich sichtbare politische Meinungsäußerung deutlich schwieriger. Wir wollen uns davon nicht abhalten lassen und weiter gemeinsam und solidarisch politischen Druck aufbauen!

Die Corona-Pandemie offenbart die Verletzlichkeiten der Welt und scheint sie zum Stillstand zu bringen. Doch viele Probleme und Herausforderungen, die es vor der Pandemie gab, bestehen weiter und verschlimmern sich mit jedem Tag. An Ostern wollen wir ein Zeichen setzen und fordern von der deutschen Bundesregierung die dringend notwendige friedenspolitische Wende. Weiterlesen

Jetzt an die Zeit nach der Wiedereröffnung der Schulen denken – Gesundheitsschutz für alle im Schulbetrieb hat oberste Priorität!

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern fordert, jetzt an den Gesundheitsschutz für Lehrer*innen und Schüler*innen bei (teilweiser) Wiederinbetriebnahme der Schulen zu denken. Besonderes Augenmerk muss hier auf die vom Robert Koch-Institut definierten Risikogruppen gelegt werden und auf Kolleg*innen, die Angehörige der Risikogruppe im eigenen Haushalt haben. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 10: Vor sich hin sinnlosen

Tagebuch

 

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 10

Vor sich hin sinnlosen

Es muss Krise sein: Der Mann, der in der Wohnung unter mir wohnt, hat mich gegrüßt. Zum ersten Mal seit Jahren.

Gestern Abend sah ich im Bayerischen Fernsehen eine Folge der alten Polt-Serie Fast wia im richtigen Leben. Herr Knut trifft an der Straßenecke seinen Nachbarn Herrn Meier, der seinen Dackel ausführt. Er fragt ihn, was er so mache. „Eigentlich net vui, eigentlich nix“, erwidert der. Herr Knut, der ein typischer Gschaftlhuber, hochdeutsch ein Macher ist und diese Untätigkeit nicht ertragen kann, lässt nicht locker, setzt nach und fragt, was er denn sonst so unternehme, die ganze Zeit. Irgendetwas müsse er doch machen, allweil. „Ei, nix halt. Wobei nix ist vielleicht zu viel gesagt.“ … weiter

Tagebuch oben links: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Foro rechts:  Lizzy Tewordt  / pixelio.de


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN  Magazin

 

1 6 7 8 9 10 12